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 luishildeii,  wie  sie  den  betreftendeii  Pilzen  eigentlnindieh  sind,  zu  Vielehen  
 sie  (die  liefen)  als  Conidien  gehören. 
 liei  dem  grossen  lieiehthum  an  Material  konnten  in  dem  vorlie-  
 gcndcn  liuehe  vorzugsweise  n u r   d i e j e n i g e n   I l e f e n f o rm e n   berüek-  
 siehtigt  werden,  w c l e h e   d e n   v e r s e h i e d e n e n   IS r a n d p i l z c u   a ls   
 C 0 n i d i e n f r  u c t i fi c a t i o n  a n g e h ö r o n. 
 D ie   H r a n d p i l z c   leben  iu  der  Natur  auf  vielen  nnd  zwar  sehr  
 vorsehiedcncn  Pflanzen  als  Parasiten  nnd  rufen  als  solche  insbesondere  
 auf  unseren  Cerealien  die  .so  sehädliohen  und  von  den  I.andwirthen mit  
 Kecht  gcfürehtcten  B r a n d k r a n k h e i t e n   hervor,  hei.spiclswcisc  den  
 Flugbrand  des  Hafers  und  der  Gerste,  den  Bculonbrand  des  Mais,  den  
 Selimierbrand  des  Weizens  ote.  —  Das  sehcinbar  ausschliessliche  Vorkommen  
 der  Brandpilzformen  in  ganz  bestimmten  Theilen  bestimmter  
 Nährpflanzcn  h a t  die  Auffassung  zn  einer  ganz  selbstverständlichen  
 gemacht,  dass  die  Existenzbedingungen  dieser  Parasiten  auch  nur  allein  
 in  den  betreffenden Nähr])fianzen,  den  sogenannten  »Wirthen«  gegeben,  
 dass  die  Pilze  mithin  als  Parasiten  im  engsten  Sinne  anzuschen  sind. 
 Die  v orliegenden  Untersuchungen  über  die Brandpilze,  welche  ieh  
 nach  neuen,  von  mir  begründeten Methoden  der  künstlichen  Cultur  ausgeführt  
 habe,  ergeben  nun  mit  uuanfeehtbaror  Sicherheit  d a s   B e s u l -   
 t a t ,   d a s s   d i e   h e r r s c h e n d e n  A n s i c h t e n   ü b e r   d e n   a u s s c h l i e s s l 
 i c h e n   P a r a s i t i s m u s   d i e s e r   P i l z f o r n i e n   v o r g e f a s s t e   u n d   
 u n r i c h t i g e   s in d . 
 Die  Pilze  wachsen  in  beliebigen  künstlichen  Nährlösungen  mit  
 der  grössten  I.cichtigkcit,  und  die Mehrzahl  der  Formen  zeigt  in  diesen  
 eine  unbegrenzte  AVrinelirung  in  den  früher  nur  spärlich  beobaehteton  
 Conidien.  D i e s e   C o n i d i e n   v c rm e l i r e n   s i e b   d u r c h   d i r c e t e   
 S j j r o s s n n g   b i s   in s   u n e n d l i c h e   u n d   s t e l l e n   in   d i e s e r   F o rm   
 d ie   v e r s c h i e d e n s t e n   b is   j e t z t   a ls   S p r o s s p i l z e   b e z e i o h n o t e n   
 H e f e n   d a r . 
 Durch  die  überaus  leielito  Entwicklung  der  Parasiten  ausserhalb  
 der Nährjvflanzen  nnd  durch  die  unbegrenzte  A'ermchrung  ilirer Keime  in  
 Form  von  Hefeconidien  e r f a h r e n   n u n ,  z u g l e i c h   m i t   d e n   d e r z e i t 
 i g e n   A u f f a s s u n g e n   ü b e r   d e n   P a r a s i t i s m u s ,   a u c h   d i e   A n s 
 i c h t e n   u n d   E r f a h r u n g e n   ü b e r   L e b e n   u n d   V e r b r e i t u n g   d i e s 
 e r   ( u n d   v i e l e r   a n d e r e r )   p a r a s i t i s c h e n   P i l z e   s o w i e   ü b e r   d ie   
 B r a n d k r a i i k l i e i t e u ,   w e l c h e   s i e   v e r u r s a i d i e n ,   e i n e   w e s e n t l i c h e   
 A e n d e r n n g   o d e r   e i n e   f u n d a m e n t a l e   N e i i g e r f a l t u n g . 
 An  den  mitgetheilten  Untcrsiichuiigcn  habe  ich  zwei  volle  .lahre  
 unausgesetzt  gearbeitet.  Sie  sind  die  iiiülievollstcii,  vyelebe  ich  seither  
 o-einacht  habe.  Alelirere  Tausend  Cultnren  der  versehicdensteii  Art  sind  
 L sg e fü h rt  worden,  imi  sie  soweit  abzusohliessen,  als  sic  hier  vorliegcn. 
   .  , , 
 Der  glückliche  Erfolg  der  ( 'ulturversuche  h a tte   zu  seiner  \ oraussetzung  
 eine  mehr  als  lOjährige  Arbeit,  um  erst  vorher  in  langsamem  
 Gange  die  Culturinctboden  der  Pilze  zu  der  Yollkommenheit  zu  
 fiüiren  wie  sie  die  Cultur  der  parasitischen  Pilze  und  der  Hefen  und  
 somit  die  Lösung  der Hefcnfragc.  welche  für  unsere  inykologisehen Aii-  
 sehauungen  von  durchgreifender  AA'ichtigkeit  ist,  erfordern. 
 Ieh  habe  die  Untersiielnmgcn  und  die  zugehörigen  Zeiehiiungeii  
 mit  e in e m   Auge  a l l e i n   gemacht,  zum  Theil  noch  in  einer  Zeit,  wo  
 mein  zweites,  vor wenigen  .Tahren  unheilbar  erblindetes  Auge  den  freien  
 Gebrauch  des  anderen  hinderte  und  gefährlich  crsehcmcu  liess.  ln  
 der  ersten  Hälfte  der  Arbeiten  bin  ich  nielit  selten  m  arger  Bedrang-  
 niss  gewesen,  wenn  mir  nu n ,  nachdem  ieh  alle  Schwierigkeiten  für  
 die  cxacte  Ausführung  der  Untcrsnehungen  in  langjährigen  Aluhen  
 überwunden  h a tte ,  nachträglieh  meine  kranken  und  zur  einen  Halite  
 zerstörten  Augen  wieder  neue  und  grössere  Hindernisse  bereiteten,  gegen  
 welche  alle  AVillcnskraft  machtlos  ist.  .leder  Faelnnami  vveiss,  wie  
 cs  sich  hei  diesen  subtilen  invkologiselien  Arbeiten  um  eine  Eixirung  
 sdinc ll  vorübergehender  Entwieklungsstadien  handelt,  welche,  einmal  
 verfehlt,  eine  ganz  iicne  Arbeit  verlangen;  -  und  wie  oft  habe  ich  
 sic  in  der  ersten  Zeit  verfehlen  müssen,  wenn  mir  im  entscheidenden  
 Augenhlickc  meine  Augen  den  Dienst  versagten.  _ 
 Es  würde  mir  nicht  möglicli  gewesen  sein,  die  I   ntorsucliuiigen  
 über  die  Brandpilze  in  dom  grösseren  Umfange,  wie  sic  in  dem  ahge-  
 sehlossonen  I.  Theilc  je tz t  vorliegen,  auszuftthreii,  wenn  ich  mich  nicht  
 der  Unterstützimg  in  Sporenmaterial  der  verschiedeuen  Brandpilze  durch