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 Werkes  und  ausfiihrlieher  noch  in  dem  IV.  Hefte  1()5  den  Braiid]>il/cn  die  
 •StoUiin^'  neben  den  liiitümo])lithürccn.  unfern  den  l ’erono.sporeen  angewiesen. 
 Die  neuen  Daten.  Avelc-he  mit  den  jetzigen  Vntersucbungen  gcAvomien  
 worden  sind,  ändern  meine  frülieren.  sc-hon  Aor  einer  Reihe  von  Jahren  ausgc-  
 s]>rochencn  Auffassungen  über  die  l'stilagineen  nicht. 
 Dass  die  Conidien  bei  diesen  Pilzformcn  sich  rcichliclier  iinden  Avürdeii,  
 habe  icli  damals  A’orausgesagt *)  und  meine  EiAvartungcn  sind  weit  übertroifeii  
 Avordcn.  In der Conidicnfructification scliliessen sich die l ’stilagineen, welche bis auf  
 Geminclla  etc.  in  iliren  vegetatiA-cn Fäden  keine ScheideAvände haben,  am meisten  
 an  die Conidien  tragenden Peronosporcen  und  Entomophthoreen  an,  freilich  aber  
 auch  an  die  Conidien  der  höheren  Pilze.  Die  Sporen  entsprechen  in  Tilletia  
 und  l  stilago  am  meisten  den  S])orcn  der  Entomophthoreen  in  den  Fällen,  aa’o  
 diese  ohne  einen  Geschlechtsact  entstehen.  In  den  F'ormcn  mit  verbundenen  
 Sporen  ist  allerdings  die Abwcicliung  von  diesen  eine  gTÖsscro,  Avcnn  man  diesem  
 Charakter  eine  grössere  Bedeutung  einräumen  Avill.  Ob  es  richtig  ist,  dies  zu  
 tliun,  mag  daliingestellt bleiben.  Die  Vcrknäuelung  der  Sporen  bildeiidon  Fäden,  
 an  sich  genommen,  ist A’on  keinem  grossen Belange:  die  Sporenbildung  im  Innern  
 des  Knäuels  ist  dieselbe,  Avic  in  Aveniger  verknäulten  Fäden,  und  unnatürlich  
 kann  cs  auch  gerade  niclit  erscheinen,  Avenii  die  im  Knäuel  gebildeten  Sporen  
 verbunden  bleiben  und  so  in  anderer  Gestalt  auftrcten  als  sonst,  oder  Avciin  
 nicht  alle  F'äden  des  Knäuels  zu  S])oreu  Avcrden,  die  äusscrn  vergehen  oder  zu  
 den  Neben.s])orcn  von  T'roiiystis  werden.  Geschielit  doch  ctAvas  ähnliches,  nur  
 mit  anderem  äusseren  Effecte,  bei  l ’st.  olivacca.  wenn  hier  nur  ein  Theil  der  
 F'äden  zu  Sporen  Avird,  die  anderen  ein  (.äipillitiuni  darstcllen. 
 Es  setzt  nun  die  Stellung  der T'stilaginecn  bei  den Eiitomo])litliürecii  und  
 weiter  zu  den  Peronosporeen  die  Annalime  voraus,  dass  die  Brandsporen  und  
 die Dauersporen  bei  diesen  Familien  morphologisch  glcicliAvcrtliig  sind.  Dies  sind  
 sie  nur  mit Hülfe  der Hypothese,  dass  die Brandsporen  Oosporen  oder  Zygosporen  
 geAvesen  sind,  dass  aber  die  Gesclilechtlichkcit  hei  ihrer  Bildung  erloschen  ist.  
 —  Bis  jetzt  hat  leider  die  Sexualität  bei  keiner  Form  gefunden  werden  können,  
 es  sind  also  nur  Aualogieeii,  Avclchc  diese  Hypothese  stützen.  Die  Brandsporen  
 verhalten  sich  bei  der  Keimung  Avic  Oo-  oder  Zygosporen  und  werden  gebildet 
 9   S c h im m e lp il z e .  H e f t   I I I .  p .  2U 0 .  A nm e r k .  4 . 
 Avic  die  Azygosporen  oder  Aiioos])oren  bei  den  Phycomyceten.  Die  Conidien,  
 Avelclie  mit  der  Keimung  der  Sporen  gebildet  Averden,  vermehren  sich  iu  langen  
 Generationen.  Die Brandsporen  lösen  die  Conidien  (in  'rilk'tiacnlturcn  am  deutlichsten) 
   als  Fruchtform  ab,  ganz  so  Avio  es  Oo-  und  Zygüs])oren  mit  den  ziige-  
 liörigen  Conidienfructificationen  thun.  —  Die  Art  der  Bildung  der  Brandsporen  
 Avcicht  zunäclist  niclit  ab  von  den  Gemmen  anderer  Pilzformen,  ihre  spätere  
 Ausbildung  und Alcinbraiivcrzieruiig  entspricht  aber  den Oosjioren  und  Zygosporen  
 und  mebr  noch  ihr  GciieratioiisAvechsel  mit  den  (¡onidien. 
 Nach  allen  diesen ErAvägungen  ist  es  am  räthlichsteii,  in Tilletia  die  \'e r-  
 bindnng  mit  den Entomophthoreen  und  Peronos])oreen  vorläufig  festzuhaltcm  und  
 die  Brandpilze  als  eine  natürliche  l ’ainilie,  welche  in  den  verbundensjiorigeii  
 Formen  die  eigenartige  inorphologische Differenzirnng  mehr  und  mehr  ausprägt,  
 den  genannten  Familien  der  Oomyceten  anzuschliessen. 
 Ich  füge  aber  hinzu.  da,ss  ich  dicso  Stellung  d('v  Ustilagineen  im  System  
 der  Pilze  für  eine  dofinitivc  nicht  lialto,  sondern  nur  für  die  natürlichste  auf  
 (jrund  dor  jetzt  bekannnten  T'hatsaclieii.  Ks  liegt  mir  gCAvis.s  fern,  den  zukünftigen  
 Beobaclitungen  und  ihren  Re.siiltateii  vorgreifen  zu  wollen.  Wofern  diese  
 ergeben  sollten,  dass  z.  B.  dio  Sporen  der  Brandpilze  nichts  sind  als  gemmeii-  
 artigc  Bildungen  und  dass  noch  andere  FTuchtfonnen  zu  den  (¡onidien  und  Sporen  
 hinzugehören,  so Avürde  hierdurch  die  Stidlung  vielleicht  nach  den  liölieren  Pilzen  
 liin  verschoben  Averden:  ich  halte  <lies  niclit  fiär unmöglich,  wenn  auch  für nicht  
 sehr  Avahrscheinlich. 
 In  der Stellung,  welehe  de  Barg''  in  seimm  sogenannten  »Grundlagen  eines  
 natürlichen  Systèmes  der  Pilze«  für  die  Ustilaginemi  ausgesucht  hat,  knüpft  er  
 vornehmlich  an  den  sogenannten  ('o]mlationsact  der  Sporidien  au.  Avie  ich  schon  
 in  der  Uiteraturübersicht  ausfülirlicb  dargelegt  liabe.*)  Xachdem  nun  diese  ( ’o-  
 imlation  durch  meine Unter.sucliungen  zu  einer  Fusionirung bcrabgc.setzt  ist,  sind  
 ancli  die  erAvähnteii  .Vusführnngcn  des  Autors  nicht  mehr  zutreffend,  und  es  ist  
 üherflüssig.  hier  noch  nachträglich  auf  weitere  Finzellieiten.  nanientlieh  auf  die  
 »Nebenreihe  im  Gesamnitsystem«  einzugehen. 
 9   1.  C.  d e r   B e it r ä g e ,  S e r ie   IV . 
 2'  D ie   U e b e r s ic h t   d e r   L ite r a tu r   do r   l ' s t i l a g in e e n   p .  8 3   u .  8 4   d .  B .