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 4  oder  auch  wolil  mehr  Sporen  aus,  Avelcho  iu  längeren  Zellen  über  einander,  
 in  runden  neben  einander  oder  in  Tetraederform  angeordnct  sind. ’) 
 Die.se  Sporenbildung,  welclie  bei  der  AVeinliefe  ziemlich  allgemein  cintritt. 
   wenn  die  geeigneten  Bedingungen  hierzu  gegeben  sind,  konnte  schon  bei  
 der  cultivirtcn Hefe,  also  bei  der Bierhefe,  nicht  sicher  mehr  beobachtet  Averden;  
 Avenigstens  habe  ich  sie  in  sehr  zahlreichen  \ ’ersucheii mit  der Bierliefe  aus  den  
 verschiedensten  (lährungsaiistalten  uiclit  auffiuden  können.*)  Alan  kann  aii-  
 nehmen.  dass  die  S])orenbildung  in  der  fortdauernden Cultur  der  liefen  in  JSälir-  
 lösungen,  in  Avclclien  sich  die  Sporen  nicht  bilden  können,  mit  der  Zeit  erloschen  
 ist.  oder  aber,  dass  unter  den AA'cinhefen,  von  Avclchen  die  Bierhefe  als  
 (\iltur])iiaiize  ihren Ihspriing,  wenn  auch  nicht  nacliAveisbar,  so  doch Avohl  zweifellos  
 hoiieitet,  solche  Formen  von Hefen  vorkoiiiincn.  Avelchc  keine  Sporen  bilden,  
 und  dass  diese  Formen  im  Laufe  der  Cultur  die  Oberhand  gcAvonnen  haben  
 gegen  die  anderen,  Aveiche  Sporen  bilden,  nnd  dass  sic  schliesslich  allein  übrig  
 geblieben  sind.  —  AA'elche  von  diesen  beiden  Deutungen  die  richtige  ist,  lässt  
 sich  direct  niclit  nachweisen,  aber  doch  vielleiclit  durch  Versuche  indirect  ermitteln, 
   Avenn  man  neue  (¡ultiirliefe  aus  den  AVeiiihefeii  in  lleiheiigenoratioiien  
 herleitet  uud  dabei  fort  und  fort  untersucht.  Avic  sich  die Hefen  in  fortlaufenden  
 Culturen  verlialtcn. 9 
 Da  der  sogenannte  Ascus  sich  an  der  Luft  und  nicht  in  N’ährlosung  
 bildet,  so  charaktcrisirt  cr  das  Verhalten  der AVeinhefe  an  der  Luft,  also  ausserhalh  
 der  Nährlösung:  es  bilden  sich  nach  2— 3  mal  24  Stunden  die  Sjiorcn  in  
 den  llefezcilen  ans.  J)e  Barg  und  Reess*)  erkannten  in  der  Art  der  Sporcn-  
 bildung  eine  l'ebereinstimmimg  mit  der  Bildung  der  Sporen  in  den  Schläuchen  
 der Ascomyceten,  und  so  Avurdeii  die Hofozellen.  indem  sie  Sjioreii  bildeten,  zum 
 '  B r e f e ld ,  A lk o h o lg ä h r im g   I I I   in   d e n   la n d w .  J a h r b ü c h e r n   1S7(>.  A u f   'l'ufcd  II  h a b e   ie h   
 d o r t  e in e   A n z a h l  v o n   v e r s c h ie d e n e n   W e in h e f e z e l l e n   in   S p o r e n b ild u n g   a b g e b ild c t . 
 2)  1.  C.  d e r   A b h .  ü b e r   d ie   A lk o h o lg ä h n in g   in   d e n   la n d w .  .Tahrbüchevn. 
 3)  F r ü h e r   w a r   ic h   d e r   M e in u n g ,  d a s s   d ie   B ie r h e fe   d ie   F ä h ig k e it   e n d o g e n   S p o r e n   z u   b i l d 
 e n   b e s e s s e n   u n d   im   L a u f e   d e r   C u ltu r   v e r lo r e n   h a b e ;   j e t z t   i s t   z u   d i e s e r   M e in u n g   d ie   a n d e r e   h in z 
 u g e k om m e n ,  d a s s   d ie   W e in h e f e n   e in   G em i s c h   v o n   v e r s c h ie d e n e n   H e f e c o n id ie n   s in d ,  u n d   d a s s   in   
 d i e s em   G em i s c h   e in e   F o rm ,  d ie   k e in e   S p o r e n   m e h r   b ild e t ,  im   L a u fe   d e r   (h il tu r   d ie   O h e r lia n d   g e w 
 o n n e n   h a b e n   k a n n   [B r e f e ld ,  la n d w .  J a h r b ü ch e r ,  A lk o h o lg ä h r n n g   T U '. 
 '•  1.  C.  d e r   b o t .  Z e it u n g   u n d   d e r   A lk o h o lg ä h r u n g s |) ilz '‘ , 
 .Vscus  und  die  Hefe  selbst  zu  einem  Ascomyceten,  zn  einci-  den  Sciilauclipilzcn  
 anfi'eliöripen  l’ilzfünn. 
 In  dem  I\d   Hefte  der  .Sidiimmelpilze  y>.  11)5— 157  habe  ich  asisfülirlieb  
 darg'cleftt,  dass  die  Bildung  der  Sy>oren  in  den  Schläuchen  der  -Isromyeeten  nnd  
 die  Bildung  der  S])orcn  in  den  Sporangien  anderer  Pilzo  dnreligrcifcndc  Tiitcr-  
 scliicde  nicbt  zeige,  dass  mitliin  der  .‘iscns  der  Ascomyceten  für  etwas  anderes  
 als  für  ein  Sporangium  nicht ivohl  angesehen werden  könne,  nnd  dass  es  unrichtig  
 sei,  die  Ascomyceten  durch  die  Sporenhildung  in  den  Ascen  zu  charaktorisircn.  
 Mit  dom  Begriffe  dos  Aseus  ist  selbstverständlich  anch  dio  Bezeichnung  der  
 ('lasse  nach  dom  Ascus  als  »Ascomyceten«')  eine  hinfällige  geworden. 
 Ebenso  hinfällig  ist  nun  auch  die  Gruppirung  der  Hcfcnpilze  zu  den  
 .Ascomyceten  auf  Grund  des  rmhegründeten  Ascus  geworden.  D e r  .\ s e u s   d e r  
 H e fe n p ilz e   is t  n ic h ts   a n d e r e s   wie  e in   S jio ra iig iu u i,  u n d   d ie   H e f e   m it  
 ih r em   S p o r a n g iu m   h a t  m it  d en   .-Iscomy c e te n   n i c h ts  a n d e r e s   g em e in ,  
 a l s   w a s   a n d e r e   S p o r a n g i e n   b i l d e n d e   P i l z e   m it  ih n e n   g em e in s am   
 lia h c n ;  soweit  es  das  Sporangium  angelit,  könnten  die  Heien  zu  diesen  mit  
 demselben  Rechte  gesetzt  werden  wie  zu  den  Ascomyceten. 
 In  demselben  Hefte  der  Sclümnielpilze")  habe  ich  -weiter  iu  ausführlicher  
 Darlegung  entwickelt,  dass  die  Conidien  und  Sporangien  bei  den  I’ilzen  liomo-  
 loge  Bildungen  seien,  die  darin  ahwciclicii,  dass  in  dem  einen  Falle  eine  
 endogene  Siiorenbildung  stattfindet  und  liierdurcli  ein  .Sporangium  entstellt,  dass  
 in  dem  anderen  Kalle  diese  endogene  Sporenhildung  nicht  eintritt,  dass  also  das  
 Sporangium  selbst  als  eine  Spore,  die man mm C o n id i e  nennt,  der  l-'ortpfiaiizung  
 nnniitteliiar  dient.  —  Icli  habe  dann  die  l'rage  gestellt,  ob  sicli  das  Sporangium  
 aus  der  Conidie  ursiirünglicli  gehildet  habe,  oder  ob  die  Conidie  ans  dem  
 Sporangium  durch  RUckhildimg  entstanden  sei.")  Ans  einer  vergleichenden  Betrachtung  
 der  verschiedenen  l’ilzformeii  einer  Classe  unter  sicli  und  der  verschiedenen  
 Classen  unter  einander  konnte  mit  der  gTÖssercu  Wahrscheinlichkeit  
 der  Schluss  gezogen werden,  dass  die  Conidien  bei  den  I’ilzen  secundäre  Bildniigeii  
 sind  und  als  rückgehildete.  zu  einer  Spore  reducirtc  Sy)orangicn  angesehen  iverdcn 
 ')  S c h im m e lp il z e , H e f t   IV ,  p .  1 5 li. 
 2j  S c h im m e lp il z e , U e f l   IV ,  p .  I'>'2, 
 3)  S c h im m e lp il z e , H e f t   IV ,  p .  1 5 2 .