
Arten, von Aseobolns, von Uyatlins und violcni andcron Basidioinyceten k d -
inon nur dann aus, wenn eine AVärnie von :i5 - 4 0 " einwirkt. Um nun die
A\ arme für die Auskenming der Sporen wirksam zn maclicn, oliiic zngleieli durcli
eine A erduiKtung der Nälirlösung und anderweite Störungen die Keim- oder
Entwiddungsbcdingungen zn verändern, kann man nur allein die Kammern be-
nntzen, welche eine lange Zeit ohne alle Störung in einem feuditcn warmen
Orte gelialtcn ivordcn können').
Die liier ausfülirlicb beschriebenen Emzelhdten für die Untcrsuclinng der
l ’ilzc, resj). für die Cultur der Pilze, ohne wdclic die Kntcrsuclmng nielit zn
maclien ist, mögen dem I ’nbcfangenen umständlich und zeitraubend erscheinen,
sie sind aber nicht zu umgehen, wenn Echlcr vermieden werden soUcu. Und
gerade das, was hier ans der Ferne mühevoll und weitläufig scheint, eben das
macht sich im Laufe der Arbeit als eine ungeahnte Erleichterung geltend. Trifft
man die A orbereitungen für die Cultnren nicht für den einzelnen Fall, sondern
ein für allemal für mycologische Untersuchungen, so verschwinden die Umstände
und es zeigt sich, das es luiverhältiiissmässig leiditer und selmeller geht, reine Cul-
turcii zu machen, als im ändern Falle die schmutzigen in Seciic zu setzen.
Für die mycologischen Cultnren spccicll fällt mm hier noch ein Unistaiid
schwer ins Gewicht, der jeden Zeitverlust bei der Verbereituug wieder ausgleiclit.
Dies ist die r a ] i i d e E n tw i c k l u n g d e r P i l z e , worin sie fast ohne Beispiel
dasteheii. Die Culturen dauern meistens nur eine kurze Fhist, eine AAföclie ist
schon lange Zeit, und Fälle, wo mehrere AVoclicii, sogar Monate vergehen bis
zu ihrem Ablaufe, sind jedenfalls nicht häufig. Die Sclinelligkeit, womit das
Resultat gewonnen wird, entscliädigt vollauf für die viellciclit etwas grössere
Mfllio der Vorbereitung; und eben diese Schnelligkeit der Entwicklung, die den
Pilzen vorzugsweise eigen ist, vermag den AVertli dieser Vorbereitung, die l'n -
vcrmeidlichkeit der manclierlei Umstände bei I’ilzeultnrcii erst reclit ins hello
Lielit zu stellen. AA'ozu wäre es wohl nothwcndig, den einzelnen Keim zu beobachten
in lückenlosem Entwicklungsgänge, wozu nothwcndig mit soviel AVoit-
läufigkeiteii alle fremden Keimo von der Cnltur ahzuschliesscn, wenn nicht in
der rapiden Entwicklung der Keime die Gefalir gegeben wäre, die einen, welche
') U o b e r d ie V e r s u c h e , w e lc h e ic h in d ie s e r A n m it b e s t em E r f o lg e s c h o n m isg o fd lir t
h .b c , w e r d e roh m e in em sp ä te r e n H e f t e b e r ic h te n , so b a ld s i e w e it e r v e r v o lls tä n d ig t s in d .
.ich als Fehler eingeschliehen luibeii. mit ändern, welclie mtin zu (uiltivireii vermeint,
ganz zu verwcehsehi, statt des ausgesäcten licliebigc andere Pilze zu
eriitcu, deren Keime sich cingcfuiidcn und durch ihre selinellcrc Entwicklung in
dem mehr zusagenden Nährboden den ausgesäcten Keim ganz verdrängt haben.
Vorkommnisse dieser Art sind nicht bloss liäufigc, sie sind Regel bei unreinlichen
Culturen, bei welcbcn etwas anderes als Verwccliseluiigcn von Pilzen niclit lier-
auskoinmen kann. Pciiieillinm und Aliieor, liefe und Si>altpilzc sind der unvcr-
mcidlieho Abschluss aller schmutzigen Culturen. Ihre allverbreitotcn Keime
drängen sich als eine Fehlerquelle ein, wenn man nicht alle die A'orsicht aii-
wcndct. auf die ich hiiigcwieseii habe. Sic vereiteln jede Cultur, indem sie vcr-
niöo'c ihrer leichten Aeeommodatioii an lebendige Näbrsubstrate und ihrer
rapiden Entwicklung in den Nährlösungen Alles andere bald überwueborii und
ganz verdrängen. Bei anderen l’llaiizeuformcii z. B. den .Algen hat es niemals
A'erwandtschaftsscalen gegeben, wie sie auf Grund unreinlicher Culturen für
Alucor und Penidllinm gefunden wurden. Beide BUze sind in dieser Art jahrelang
die unvermeidlichen Gpfer von Verwcohscluugoii gewesen, welclie erst seit
der Publication meiner Culturmethoden und dem Erscheinen der beiden ersten
Hefte der Schmiinelpilze, welche die geschlossenen Uiitersuchuiigcu von Alucor
und Pcnieilliuin brachten, zu einer historischen Rcmiiiisceuz geworden sind').
Der sogenannte Pleoinorphismus in den Ernchtformen sollte etwas den Pilzen
oigenthüniliches sein und erwies sich in AAurkhelikeit als nichts anderes, als was bei
allen ändern Pflanzen vorkommt, und darüber hinaus als das fehlerhafte Resultat
aus schmutzigen Culturen. Gerade hier liegt der Schwerpunkt für inycolo-
gischc Untersuchungen, hier liegt ein wesentlicher Grund, weshalb für sie
besondere Methoden der Cultur gefunden werden mussten, die doch im Princip
nichts anderes anstreben, als was sich auf anderen Gebieten der Botanik ganz
von selbst versteht. I n d e r K l e i n h e i t u n d A la s s e n p ro d n c tie n d e r F o r t -
p f la iiz u n g s o r g a n c , w 'e lch e d ie l e i c h t e A 'e r h r e i t h a r k e i t u n d d ie g ro s s e
V e r b r e i tu n g v o n s e lb s t e in s c h l i c s s c n , u n d in i h r e r r a p id e n E n tw
i c k lu n g s in d d ie sp c c i f i s c h c 11 E i g c n t h ü m l i c h k e i t e n d e r P i l z e
g e g e b e n , a u s w e l c h e n d as B c d ü r f n is s n a c h b e s o n d e r e n m y c o lü g i -
') M a n v e ig lo ic h e h ie r ü b e r n u r d ie L ite r a tu r a n g a b e n , w e lc h e ic h in d e n b e id e n e r s t e n H e f -
t e n de r S c h im m e lp ilz e a n g e fü h r t h a b e .