
 
        
         
		s o lle n   A rc th o d c n   li e rv o rg e g a n g e i i  i s t ,   M e th o d e n   d e r U n t e r  s u c lm n g  ,  
 d ie   s ic h   v o n   a n d e r e n   n u r   d a r in   u n t e r s c h e i d e n ,   dass  i n   ih n e n   d i e s 
 en  S o n d e r h e ite n   z u r   V e rm e id u n g   v o n   I r r t h ü m e r n   R e c h n u n g   g e -  
 tr a g e n   ist. 
 Indem  ich  nunmehr  zu  den  C u l tu rm e th o d e n   f ü r   g r ö s s e r e   P il z -   
 fo rm e n   m it  lä n g e r   w ä h r e n d e r   E n tw i c k lu n g   und  dann  zu  grösseren  Culturen  
 namentlich  auch  anf  festem  Substrate  übergehe,  will  icli  sogleich  
 ansehliessciid  an  den  letzten  Absatz  einen  Punkt  hcsprcclion,  dessen  ganz  besondere  
 AViehtigkeit  für  das  Gelingen  eben  dieser  tkilturcn  ich  erst  in  der  Länge  
 der  Zeit  beurtboilen  lernte. 
 AA'onn  icli  auf  den  mühsamen  AVcg  znrflckblickc,  den  ich  für  die  Cultur  
 gi-össcrcr  Pilze  selbst  zurückgelcgt  habe,  wenn  ich  namentlich  der  vielen  vergeblichen  
 A'ersuehc  gedciiko,  welche  ich  gemacht,  bis  ich  endlich  zum  Ziele  kam,  
 sü  finde  ich,  dass  die  grösstc  Schwierigkeit  in  der  B ek  ä n ip f iiiig   d e r   S p a lt-   
 liilz e   gegeben  ist.  Sobald  man  reinlich  arbeitet,  sind  d ie ,Eiiigi-iffc  und  Störungen, 
   welche  die  allverbreiteteii  Schiinmeliiilzkcmie  verursachen,  schon  fast  bedeutungslos, 
   zumal  wenn  eine  Verwechselung  durch  die  dircctc  Bcohaohtuug  
 ausgeschlossen  ist.  Anders  steht  die  Sache  bezüglich  der klohien  Spaltpilzformcn.  
 \Ao  sie  auftretcn,  ist  es  sofort  um  die  Cultur  geschehen.  Durcli  schnelles  
 AVaclisthum  und  A ermelirung  und  nainentlicli  durch  die  zersetzenden  Einflüsse,  
 welche  sie  vielfach  anf  die Nährlösungen  ausübeii,  hemmen  sie  bald  das  AVacbs-  
 tlium  der  I ’adonpilzo.  Diese  kommen  nicht  weiter,  werden  von  den  Spaltpilzen  
 verdeckt  und  damit  ist  der Ausgang  der Cultur  ein  illusorischer  geworden.  E ier  
 ist  das  GeHngen  einer  Cultur,  die  3—4  AVochen  in Ans,.mch  nimmt,  fast  identisch  
 mit  der  erfolgreichen  Bekämpfung  clor  Spaltiiilze.  Bei  meinen  Untersuchungen  
 über  die  Ba,sidiomyceten  habe  ich  in  den  ersten  Jahren  mehrfacli  
 einen  Stillstand  eintreten  lassen  müssen,  weil  ich  trotz  aller  Vorsicht  und  Ifcin-  
 liclikeit  nicht  im  Stande  war  die  Bacterien  auszuschliessen.  Als  ich  sicher  erkannt  
 hatte,  dass  sie  die  Uebolthäter  waren,  und  mir  vornahm  sie  systomatiscli  
 zu  bekämiifen,  kam  ich  allmählich  hinter  die  Fehlerquelle  und  lernte  sie  endlich  
 völlig  beseitigen.  Es  stellte  sich  im  Laufe  der  Versuche  zur  Evidenz  heraus, 
   das  die  Bacterien  nur  zu  einem  kleinen  Thcile  aus  der  Luft,  zu  einem  
 wesentlicheren  Theilc  aber  durch  Utensilien  cingeführt  worden.  Benutzt  man  
 Nadeln,  Pincetten  etc.,  die  nicht  ausgoglüht,  Objcctträger,  die  nur  in  kochendem 
 AVilsscr  gülcf-cn  liabeii,  oder  ein  Si»()ronm;Ltcriiil,  wclclics  niclit  mit  aller  Sorgfalt  
 auf  besonders  gereinigten  Objcetlrägcrn  oder  Papier  aufgefangen  ist,  so  kommen  
 unvcrmeidlicb  Bacterien  in  di(',  (Ailtiir;  sie  ersclu;iuen  mit  dem  3.  Tuge  und  am  
 4.  ist  seboii  der  Stillstand  im  AN'aeb.stluini  der  Paden])il/c  eingetveten.  Nur  wenn  
 alle  rtensilien  ausgegiübt,  wenn  die  ( Ibjeetträger  in  \'erdünnter  Salzsäure  bis  zum  
 (Gebrauche  aufbcwabrt werden,  wenn  die Näbrlösungu'ii  einen  'Pag  im  I)ampit)ade  
 gestanden  haben,  wenn  bei  der  Gewinnung  des  Aussaatmateriales  die  äusserste  
 A’orsicht  augcwendct  wird,  und  wenn  man  in  möglichst  staubfreiim  liäuinen  die  
 Culturen  anstcllt  und  aufbewahrt,  nur  dann  erst  gelingt  es  die  Bactmien  auszuschliessen  
 und  den  natürlichen  Entwicklungsabschluss  zu  errGclien.  Ich  überzeugte  
 mich  davon,  dass  die  Invasion  der  Spalt])ilze  ans  der  Luft  in  ruliigen  
 liäunien,  die  nicht  anders  als  hoi  liegenwetter  gelüftet  und  nass  gereinigt  wurden, 
   schon  keine  häufige  mehr  war,  auch  wenn  die  ('nlturen  3 —4  AVoidien  
 stehen  hlicbcn.  Es  gelang  in  dieser  Art  lausende  von  (hrlturen  der  verschiedensten  
 kleinen  Basidiomyeoten  auf  Ohjectträgern  ungestört  zu  Endo  zn  führen,  
 die  Anlage  von  )Tnchtkör])eni  in  allen  Stadien  aufs  genaueste  zu  verfolgen  und  
 oft  20—30  reife  Fruclitkörper  in  einer  einzigen  ( ’ultur  zu  gewinnen,  welche  eine  
 Zeit  von  3—4  AA^ochen  bis  zu  ihrem  vollen  Ablaufe  gebrauebte.  Dabei  war  (*s  
 möglich in der  evideiitoston AA'eise  siclu'r  zn  stellen, wie die  oft  in  nngehenrer Alasse  
 anftretendcn  Donidien,  die  nicht  keimungsfähig  sind,  zu  der  Bildung  der  l'rueht-  
 körper  in  gar  keiner  Beziehung  stehen').  Dieselben  llesultate  wurden  dann  in  
 ('nlturen  grösser Ascomyceten  gewonnen,  von  Bezizcn,  Sordarien,  etc-.,  welche  in  
 allen  Entwicklungsstadien  des  vegetativen  und  fructificativen  Lebens  verfolgt  
 werden  konnten,  bei  welchen  sich  die  Ascusffüchte,  (ebenso  bei  allen  anderen  
 nntcn'suchten  Ascomyceten)  ohne  jedem Befvuehtungsvorgang  bilden,  trotzdem  die  
 nicdit  keimenden  (.'onidien,  die  S])crmatien,  die  mit  der  Bildung  der  Aseusfnicht  
 nichts  zu  thnn  haben,  bei  vielen  Formen  häufig  und  in  ungemessenen  Mengen  
 auftretcn’^).  —  Bei  den  vielen  Culturen,  die  icdi  Jahre  hindurch  gemacht  habe,  
 fiel  es  mir  namentlich  auf,  dass  die  iStörungeu  durch  Bacterien  dann  geringere  
 sind,  wenn  die  Nährlösungen  durch  irgend  eine  vcigetabilischc  Sänre  sauer  reab 
   I c h   v e rw e i s e   h ie r   a u f   d ie   U n t e r s u c h u n g e n   ü b e r   d ie   B a s id io m y c e t e n ,  w e lc h e   ic h   im 
 3 .  H o f lc   dev   S c h im m e liiik e   fn is am m e n g e s t e llt   h a b e . 
 2)  D ie s e   U n t e r s u c h u n g e n   ü b e r   A s c om y c e t e n   b ild e n   d ie   l e t z t e n   A b h a n d lu n g e n   in   d ie s em 
 4 .   H e f t e   d e r   S c h im m e lp il z e .