
 
        
         
		V ' 
 ! ‘ 
 ;  Si  . 
 'V 
 ■  i 
 ;)•  ■ 
 lauge  Fäden  ausgetrieben  und  die  Zollen  oder  Conidien,  welche  sie  bildeten,  
 entleert  und  kaum  noch  zu  sehen  (Fig.  S).  Ich  habe  die  typischen  Formen  
 der Auskeimung  von Conidien  und  Fruchtträgcrn  in  einer Reihe  von Bildern  veranschaulicht. 
   Die  Keimschläuehe  verzweigen  sich  wohl  nur  anfangs,  später nicht  
 mehr,  dafür  wachsen  sie  aber  zu  ganz unglaublicher  Länge  aus.  Entleerte  Zellen  
 und  Fadentheile  zeigen  immer  eine  Kammerung  dureli  AYände,  welche  succes-  
 sive  die  fürtwachseiiden  inhalterfüllten Enden  abgrenzen;  so  bekommen  also  auch  
 (.¡onidien  AVändc,  die  sie  vorlier  nicht  hatten  (Fig.  8  u.  9).  Die  Länge  der  entleerten  
 Fäden  ist  kaum  zu  schätzen.  Sie  sind  mit  der  Entleerung  so  fein  und  
 durchsichtig  geworden,  dass  man  sie  überhaupt  nur  von  den  inlialterfüllten  Enden  
 ausgehend  mit  Sicherheit  bis  auf  die  ebenfalls  entleerten  Keimzellen  der  
 Conidien  verfolgen  kann.  Nach  mehrfachen  Alessungcn  kann  ich  aussagen,  dass  
 sie  über  die  Fläclie  eines  halben Zolles  hinauswachsen  können;  die  inhaltführenden  
 Spitzen werden  dann immer kürzer,  endlich  stehen  sie  im AVaclisthum  still;  in-  
 ZAvischeii gehen  die  entleerten  Fäden  unter  und  die  Enden werden  frei  (Fig.  8  d). 
 Die  Länge  der  Fäden  wird  ganz  besonders  gefördert  durch  F u s io n e n .  
 Diese  Fusionen  sind  fast Regel.  Sie  zeigen  sich  schon  in  den Anfängen  der Auskeimung, 
   wenn  die Keimschläuehe  auf  andere  Zellen  oder Conidien  stossen  oder  
 an  den  gegenseitigen  Enden  Zusammentreffen  (Fig.  9— 11).  Es  werden  A'erbin-  
 dungcn  hcrgestellt  zwisclien  den  verschiedenen Bildungen, wie  sie  sich  vorfinden.  
 Conidien  verbinden  sich  untereinander  (Eig.  9)  oder  mit  den  Zellen  der  Fruchtträger  
 in  den  verschiedenen  Grössen  (Fig.  10),  endlich  auch  die  verschiedenen  
 Zellen  der  Fruchtträger  unter  sich  (Fig.  11).  Die  Verbindung  kann  in  kurzer  
 oder  weiter  Distanz,  also  in  kurzer Uebcrbrückung  oder  in langer  Oese  erfolgen.  
 An  dem  Fusionsfaden  selbst  oder  an  einer  anderen  Stelle  der  fusionirten  Zellen  
 treibt  nun  der  lange Keimschlauch  aus.  Die  paarweise  Fusionirung  ist  die  häutigere  
 Form.  Verbindungen  von  3  und  4  Zellen  kommen  aber  auch  vor.  In  
 Fig.  13  habe  ich  eine Verbindung  von  3  Conidien  dargestellt,  die  noch  dadurch  
 von  Interesse  ist,  dass  an  einer  von  diesen  ein  Paar kleine Conidien  gebildet  sind. 
 Nachdem  ich  nun  die  Summe  der  beschriebenen  Einzelheiten  festgestellt  
 hatte, machte  ich  weitere Versuche  in R e i h e n c n l t u r e n   a n f   d em   O b j e c t t r ä g 
 e r ,  um  zu  erfahren, wie  lange  die  Fortpflanzung in  Conidien  und  ilirc Ausbildung  
 zu  neuen,  Conidien  treibenden  Fruchtträgcrn  fortgehen  kann.  Die Reihen  leitete  
 ich  mit  ein  I’aar  Sporen  ein.  Diese  keimten  aus  und  hatten  iu  2  Tagen  die Nährlösung  
 mit  ihren  weiteren Neubildungen  aus  den Keimen  erschöpft.  Der Niederschlag  
 in  dem  Cnlturtropfen,  den  sie  in  ihrer  Alasse  bildeten,  bestand  aus  allen  
 Bildungsstadien  von  Conidien  an  bis  zu  grossen  Fruclitträgern.  An  einer Nadelspitze  
 AVurden Avenige  von  ihnen  in  die  zweite Cultur übertragen  nnd  so  fort.  Die  
 charakteristischen  Bildungen  des  l ’ilzes  lassen  jede  Invasion  fremder  Pilze  leicht  
 erkennen  und  schliessen  die  Möglichkeit  einer Vorwechselnng  völlig  aus.  In  35  
 Reihenculturcn  bildeten  sich  ohne  Unterlass  Conidien  und  kruchtträger  fort.  
 Die  Vermehrung  geht  also  ins  endlose  und  ZAvar  ohne  Daucrsporcnbildung. 
 Nur  einmal  habe  ich,  als  es  im  November  kalt  Avurde,  im  ungeheizten  
 Zimmer  an  v i e l e n   j u n g e n   F r u c h t t r ä g e r n   r o s e n k r a n z  f o r m ig  e  A n -  
 s c liA v e llu n g e n   gesehen.  Diese  Avurden  dicker  und  dicker,  isolirten  sich  sogar  
 nach  eingetretener  ScheideAvandhildung  und  verdickten  die  Alembranen.  Bis  zu  
 normalen  Sporen  sind  sie  nicht  ausgewachsen,  sie  hatten nur  eine  ähnliche  Form  
 (Fig.  16). — Oh  hier Andeutungen von  Sporenhildungon  vorliegen,  will  ich  nicht  
 entscheiden.  In  den Nährpflanzon  bilden  sich  die  Sporen  an  dicht  verknäuclten  
 Alycelfäden durch  ähnliche AnscliAvelliuigen;  die  dichte  Verknäuelung macht  aber  
 den Vorgang,  ähnlich  wie  hei  anderen  Formen  der Brandpilze,  AA'enig  durchsichtig.  
 —  Bei  eben  diesen  im  kalten  Raume  stehenden  Culturen  sprossten  auch  mal  
 die  Conidien  direct  zn  neuen  (.'onidien  ans  in  Hefenform,  wenigstens  schien  cs  
 nach  den  Bildern  der  Fig.  15  so  zu  sein.  Auf  einer  Conidie  befanden  sich  
 mehrere  kleinere,  aber  in  verschiedener  Grösse,  als  oh  sie  nach  einander  gebildet  
 seien.  Ich  habe  aber  nicht  gesehen,  dass  sie  sich  so  bildeten,  ich  fand  
 nur  die  Büder  vor.  Als  ich  ein  Deckglas  auflegtc,  fielen  sic  auseinander;  es  
 ist nicht unmöglich, dass es nur zufällige Zusammenstellungcii Avarcic Avogegen  allerdings  
 die  Häufigkeit  des  A'orkommeus  uud  die  regelmässige  Anordnung  an  den  
 Enden  spricht. 
 D a s   E n d r e s u l t a t   d i e s e r   C u l t u r r e i h e n   b e s t ä t i g t   d io   h e i  a lle n   
 f r ü h e r e n   F o rm e n   g e m a c h t e   E r f a h r u n g ,   d a ss   d ie   S p o r e n   w o h l  a u s s 
 c h li e s s l ic h   a u f   den  N ä h r p f i a n z e n   g e b ild e t  w e rd e n ;  a u s s e r h a lb   d e r  
 N ä h rp f ia n z e n   w ird   die  F o r tp f la n z u n g   iu   F r u c h t t r ä g e r n   u u d   C o n i d 
 i e n   d ie   v o r h e r r s c h e n d e   sein.  Es  kann  mit  grösster  Wahrscheinlichkeit  
 angenommen  worden,  dass  diese Vermehrung  auch  in  der  Natur  stattfindct,  und  
 dass  durch  die Auskeimung  der  Zellen  und  Conidien  zu  den  enorm  langen Eäden  
 das  Eindringen  der  Keime  in  dio  Nährpflaiize  vor  sich  geht.  t)b  die  Conidien