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schlaiu'lüg; dagegen treten in den entiecrteii iünteren Fädeiitiieilen Seiieideiväudc
auf in regeimiissigen Abständen von einander. Ihre Zalil wird grösser in dem Ver-
liältniss, als die Fäden nach vorn weiter wacliseu nnd dem entsprecliend nacb liinten
entleert werden (Fig. 37—42). Nacli der Grösse der Keimscliläuclie und nacli dem
lleiclitliume ilircs Inlialtcs möclite icli vcrnuitlicn, dass die Conidicnsprossung scliou
v o r dor gänzliclicu Erscliöpfung der Nälirlösung aufhört und dass der letzte Rest
ihrer Nälirstoffe vou den aiistreibondcn Keirascliläuchen aufgenommeii wird; icli
kann mir sonst kaum denken, wie aus den niclit grossen Conidien so lange dicke,
und iiilialtreiclie Scliläuclie wachsen können. Die Länge der .Keimscliläuclie war
eine enorme, wenn schliesslicli das Waclistlium aufliörte. Nur selten gelang es
in friiliercii Stadien nocli die iubaltführeiideii Enden durcli die langen entleerten
und von AVänden durchsetzten Fadeiitlicile auf die Keimcoiiidieii zurückzuführen
Fig. 41). Je länger die Fäden wurden, um so dünner und sclmialer zeigte
sicli ilire Form (Fig. 42). — Audi an diesen Keimschläuclien habe ich niclit
anders als iu sclilecht ernälirten Culturen eine Fusion bemerken können.
Mit diesen Culturversudien sind die w'esentliclien Momente für die Entwicklung
des Staubbraiides in künstlicher Ernährung zwar festgestellt, aber der
Endpunkt der Untersucliung ist damit nicht erreiclit. D ie n ä c l i s t e und wicli-
tigste F r a g e geht dahin, d u r c h f o r t g e s e t z t e C u l t u r r e i h e n z u e n t s
c h e id e n , ob e tw a e in e a n d e r e E r u c h t f o rm d ie V e rm e liru n g d e r Con
i d i e n in h e f e n a r t i g e r S p r o s s u n g a b l ö s t , ob a ls o d ie B r a n d s p o r e n
im L a u fe d e r C u l t u r r e i h e n g e b ild e t w e rd e n .
Um diese Frage zu lösen, verfuhr ich genau so, wie früher beim Antliercn-
brande; wie dieser in der Fusioniruiig der Hefeconidien ein relativ brauchbares
Keimzeicheii für seine Hefen hatte, so besass der Stauiibrand in seinen Conidien
iu Hefeiiform ein älmliches, nämlicli die Fademuiskeimung der Hefen. Die Cultnren
wurden auf Objectträgern mit einzelnen Sporen eingeleitet und über mein- als 36
C u l tu r r e i l i e i i liinaus fortgesetzt. ~ Die Uefesprossungcii blieben dieselben,
uud uocli iu den letzten Cnlturen keimten mit naclilasseiider Sprossung die Hofe-
coiüdien fadenartig aus. Die C u ltu r e n waren rein gelilieben und e r z e u g te n keine
Sporen, sondern n u r C o n id ie n s p r o s s u n g e n .— E b e n so wie a lso die S p o r e n
in d e n N ä h rp f ia n z e n o h n e C o n id i e n g e b i l d e t w e rd e n , so t r e t e n d ie
C o u id i e u in N ä h iT ö s u n g en o h n e S p o r e n b ü d u n g a lle in auf.
-Audi für diese Versudisreihen .sind meiir als hundert Olijectträgerculturen
gemacht. Da immer 3 gleichzeitig fortgesetzt wurden, so diente stets eine
von diesen zn dem Controlversuche, die Hefeconidien fadenartig auswachsen zn
lassen. — Die Hefen liildoton stets einen dicken Nicderschlag in dem Culturtropfcn.
Die günstig nach aussen gelegenen Conidien wuchsen fadenartig aus, andere kamen
nicht zum Auswaclisen und zeigten spiätcr die stark licbtbreciiende Besebafteniieit
des Protoplasmas und dann die Abscheidung von kugeligen Tropfen, wahrscheinlicli
F e tt, welche einer Sporenbildung äusserlicli älinlich sahen iFig. 44 und 45»
Die nacb aussen gelegenen aussprossenden la d e n bildeten lange Keimschläuclie,
welche zu einem Theil in die Luft gingen und hier ein zartes Geflecht von
Fäden bildeten, zu einem anderen Theil in der erschöpften Nährlösung ver-
iilieben und liier nach einiger Zeit ihr Wachstbuni einstellten. Die inbalter-
fiillteii Finden nahmen ein gleicbmässiges stark lichtbrecheHdes Ansehen an, dann
erfolgten die Fettabsclioidungen im Inlialte (Fig. 38—43). — Nicht immer war
aber das Protoplasma in den Enden der Fäden angesammelt- Es war in anderen
Fällen gemmenartig anf einzelne Stellen dor Fäden concentrirt. ln Fig. 42 ist
ein solcher Faden mit Gemmen dargestellt, der auf die Keimcoiiidio in der Aiitte
des Verlaufes zurnckführt. — ln den Fadcnanskeiinungoii der liölieren Cnl-
tnrreihen waren diese Bildungen immer liänfiger, dabei konnte man den P,in-
druck gewinnen, als ob mit der lä n g e der Sprossgonerationen die Fadenaus-
keimung der Conidien etwas znrückträte.
Kben d ie se s ch ö n a u s g e b ild e te n g em m e n a r tig e ii B i l d u n g e n in d e n
v e r s c h ie d e n s te n F o rm en h a b e ic h in d e r F o lg o in l ) e s o n d e r e n C u ltn r e n
w ie d e r z u r A n s k e im u n g in N ä h r lö s n n g g e b ra c h t. Die AVirkung erneuter
Ernährung war vorhorznsehen, — j e d e G em m e g in g s o f o r t z n r B ild u n g
n e u e r S p r o s s c o lo n ie n v o n C o n id i e n ü b e r, ln den Figuren 46 und 47 sind
Beobachtungen dieser Art dargestellt. In Fig. 46 sprossen die inlialterfüllten Enden
von Keimschläncbcii befcnartig aus, in der Fig. 47 sind mehrere Gemmen im A'er-
lanfe eines Fadens, dnrcli leere Fadonalitbeilungen getrennt, in Sprossung begriffen.
Aus den eben beschriebenen F a d e n k e im u n g e n d e r C o n id i e n .
w e lc h e s i c h in L u f t zu i i i y c e l a r t i g e n B ild u n g e n e n tw ic k e lte n , leitete
icli den Gedanken ab. ol) es nicht am Ende gelingen könne, e in In if tm y c e l
d ie s e r A r t d u r c h C u l t n r w e i t e r a u s z n b i ld c n . Es war ja möglich, dass
die Sporciitiildung niclit u n t e r F lfls.sig k eit, dagegen in L u f t erfolge, wenn
nur die Alycclien genugsam crnälirt wurden.