
wolcho sicii y.u einem Spalte erweitern kann, tritt ein dicker Keimsclilauch ans
'Taf. XII, Fig. 25, 25 und 28), der sich durch Spitzenwachsthum verlängert.
Wenn seine S])itze die Luft erreicht hat, verlängert er sich Avenig mehr, dafür
sprossen aus der Siiitze eine ganze Anzahl Avirtclig gestellter dünner Aeste aus,
AVclche sich bis zur Fadonform A’crlängern, indem der Inhalt des Keimschlauches
sich in sie entleert. Sobald dies geschehen ist, Averden sie ihrem T'rspruiigc
am Scheitel des Keimschlauches nahe je durch eine ScheideAvand von diesem
abgegrenzt .Fig. 25). Die fadeuförmigen Bildungen haben den Namen Sporidien
oder »K ran z k o rp e rc licn « bekommen.
Der Keimschlauch der Sporen kann, che es zur Bildung der Kranzkör-
Iicrchcn kommt, eine sehr verschiedene Länge erreichen. Da die Kratizkörpcr-
clien sich nur in der Luit und nicht in Flüssigkeit, also nicht in AVasser bilden,
so muss der Keimschlauch zuvor die Luft erreichen. A'on der Dicke des Gultur-
tropfens hängt es ab, Avaiin dies geschieht. Die Keimschläuche sind am kürzesten.
Avenn die Keimung in feuchter Jjuft, also mit möglichst Avenig Wasser erfolgt (Fig.
25), sic sind am längsten, Avemi der Culturtropfcn dick und'gross ist. Die Keini-
schläuche durcliAvachsen langsam die dicke AVasserschicht, die Keimsjioren entleeren
zuerst ihren In h a lt, dann entleeren sich anch die hinteren Fadenenden
iu die fortAvachsende Spitze. Diese Avird, soAveit sie Inhalt führt, von
ScheideAvänden abgegrenzt, Avelche in regelmässigen Abständen in dem entleerten
Theile Zurückbleiben. Avenn die Spitze Aveiter wächst (Fig. 28). Diese in AA'asser
befindlichen Keimschläuche bilden häufig seitliche Ah-rzAveigungeu aus, Avclche
dann aucli an den inlialterfüllten Enden Aveiter Avachsen und hinter sich dio
entleerten, von AN'änden durchsetzten Fadentheile zurücklassen (Fig. 28).
Gelingt cs endlich der Spitze, die Imft zu erreichen, so bilden sich aus
dem noch vorhandenen Inhalte Kranzkörperchen aus, deren Zahl auf 4 (Fig. 27)
und vielleicht noch weniger zurücksinken kann. Die Zahl der Kranzkörpcrchcn
hängt also, abgesehen von der Grösse der Sporen selbst, von der l^änge der
Keimschläuehe ab, d. h. von dem Umstande, Avic viel von dem Inhalt zur A’cr-
längerung des Keimschlauches aufgeAvciidet ist, ehe die Bildung der Kranzkör-
perchen erfolgen konnte; hiernach schAvankt die Zahl von 12 und mehr bis zu
4 und Avohl noch Aveniger. Gelingt es nun den langausAvachsenden, Keim-
schläuchcn nicht, die Imft zu erreichen nnd Kranzkörperchen zu büdcii, so
enden sie in AA'asser steril (Fig. 28), sobald der Inhalt ersciiöpft ist, falls nicht
schon vorher Störungen cingetrcten sind. Die Keimschläuclie lictimhm sicli iint(‘r
AVasser niclit in natürlichen Verhältnissen und Averden bei kaltem AN'ettcr und
anderen Einfiüsseii leicht krank und gehen unter, auch Avenn sic noch Inhalt
führen.
Bei normalen Keimungen geschieht die Entleerung der Keimschläuclie in
die Kranzkörpcrclien schnell, die entleerten Schläuche Averden durchsichtig und
vergehen bald. Die Kranzkörperchen haben im ausgewachsenen Zustande die
Form eines ScliAveites und divergiren auf dem Keimschlauche sitzend nach den
Enden zu. Die SclicidcAvände, Avelcho sie von dem Träger ahgrenzen, liegen häufig
nahe an der Insertionsstclle und fallen fast in die Oberfläche der f'ruclitträger-
spitzc; trennen sicli hier die Kranzkörperchen ah, so sieht man am Köpfchen,
AVÜ sic ansassen, keine oder sehr feine FapiUen (Fig. 29 und 34 a). Es kommt
aber vor, dass die ScheideAvände lioher und schon im A'erlaufe der Kranzkörperchen
liegen: dann finden sich nach dem Abfallen der Kranzkörperchen am
Köpfchen grössere Papillen, sogar zahnartige Vors])rüngc vor, die oben dicker
und aufgewölbt sind (Fig. 25, 25 nnd 27, ferner Taf. X lll, Fig. 35 a).
In der Natur Averdcn d ie K r a n zk o rp e r c h on zAveifellos durch den
AA'ind vcrAvelit. In den künstlichen Culturen gibt es keinen AA'iiid, und so b l e i b
e n dieselben länger a u f d e n T r ä g e r n s i t z e n u n d k e im e n a u f ih n e n
a u s. Diese Auskeimung erfolgt an verschiedenen Stellen, aber vorzugSAveise in
der unteren dickeren Hälfte dort, avo sic nahe zusaramcnstehen. Die Keimschläuche
treffen anf die nebenstehenden Kranzkörperchen, begegnen sich auch
AA’ohl, und überall, wo dies geschieht, erfolgt eine F u s io n (Fig. 25 und 27,.
Die in dieser Art, der kurzen Entfernung entsprechend, meist mit einer sehr kurzen
Brücke verbundenen Kranzkörperchen keimen nun unverzüglich Avciter aus, und
ZAA'ar entAvedcr an dem Fusionsfaden selbst oder an einer anderen Stelle der
verbundenen Thcile. An dem Fusionsfaden habe ich die Keimung nur dann
gesehen, Avcnn die Brücke, also der A'erbindnngsfaden, recht lang Avar Fig. 30 c,
ein Paar abgcfallcne Kranzkörpcrclien); geAvöhnlich treibt ein neuer Keimschlauch
aus. Dieser erreicht eine A’erschiedene Länge, dann bildet sich an der
Spitze e in e s i c h e l f ö rm i g g e k r ü m m t e C’o n id i e aus. in welche der Inhalt
der verbundenen Tlieile sich entleert (Fig. 25;. Um die kranzförmige Krone
eines Keimschlauclies, der ohne Störung sich in feuchter Luft entwickcit hat,
sicht man an kurzen Austrieben die Conidien deutlich stehen, man erkc-iint sogar.