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scheint mir liiernacli am natürlichsten zu sein, die I'ormen des vierten I'ypus
dem ersten anzuschliessen.
¡Somit würde sich von dem zweiten und höchst entwickelten Typus der
(iattung iler erste und dritte unabhängig herleiten lassen, während der vierte
und fünfte wiederum am natiirliclisteii aus dem Formenkreisc des ersten abgeleitet
werden. Die Gruiipirung der Formen wird so in dem llahmcn der Gattung eine
übersichtliche und möglielist natürliche.
Es kann sich dahei nm die Frag'e handeln, ob es richtig ist, die säuinit-
liehen Formen der verschiedenen Typen noch ferner zu einer einzigen Gattung
zusammenzuhalten. — Bekanntlich geschieht die Abgrenzung von Gattungen
nicht nach einem bestimmten, sondern willkürlichen, nach snbjectivem Tacte
bemessenen Alaasse von Unterschieden. Wenn man die generischen AEerkmale
und Unterschiede bei den Gattungen mancher anderen Pilzgruppen, ja schon bei
den anderen Gattungen der Ustilagineen zum Alaassstabe nclimen wollte, so
würde man auch hier recht wohl z. B. die Formen des zweiten nnd dritten
I'ypus zu neuen Gattungen erheben können. Mir will es aber scheinen, dass
dadurch der natürliche Zusammenhang der Formen, wie ich ihn eben darzulegeii
versuclite, eher zerrissen als übersichtlich gemacht wird. Ich unterlasse cs deshalb
an dieser Stelle andere Benennungen einzuführeii, behalte mir aber vor, sie
eventuell nachträglich zu wählen, wenn durch weitere Untersuchungen das Bedürfniss
hierzu sieh fühlbar heraussteilen sollte.
G an z b e s o n d e r s b em c r k e n sw e r th is t b e i d en F o rm e n d e r G a ttu
n g U s tila g o d ie A u s b i ld u n g d e r b e id e n z u g e h ö r i g e n F r u c h tf o rm e n
in S p o r e n u n d C o n id i e n , j e n a c h d e r v e r s c h i e d e n e n L e b e n sw e i s e
d i e s e r ITlze. Sobald sie als Parasiten anftreten, bilden sich auf den Alycelien
im Innern der Käbrpflanzcn bei keiner der bis jetzt beobacliteteii Formen die
Conidien aus, es kommen mir allein die Brands])orcn zur Entwicklung. So lange
sie dagegen ausserhalb der Nährpiianzen leben oder cultivirt werden, tritt das
1 mgckelirte ein ; es bilden sich keine Brandsporen aus, sondern nur Conidien,
dio sich an kleinen Fruchtträgern ohne Mycelium, oder gar unmittelbar in
directer Sprossung in unendlichen Generationen viirraehrcii. ')
9 D ie s e A n g a b e n s in d d a s l i e s u l t a t d e r B e o b a c h tu n g e n , s o w e i t s i e b i s j e t z t v o r l i e g e n ; s ie
h a b e n a ls o s e lb s t v f r s t ä n d lie h n u r G ü lt ig k e it , s o w e i t d i e s e B e o b a c litu n g e n r e ic h e n . D a s s e s w e i t e r -
Ein .ähnlicher Formenkreis, wie er in der Gattung Ustilago eben betrachtet
wurde, ist nun weiter in den beiden G a ttu n g e n T i l l e t i a u n d E iity
lo m a gegeben.
Bei der Keimung ilirer Sporen bilden sich Primärconidien in wirteliger
Stellung auf der S]>itze des zum ITuchtträger werdi'iidcn Keimschlauches aus.
Diese Primärconidien bilden kleinere Fäden oder grössere Alycelicn, an welchen
die Secundärconidieii einzeln stehen. Abgesehen von der abweichenden Stellung
.sind beide Conidien ungleich in der ]'’ürm, also mehr oder minder dimorph aus-
gehildqt. Es finden sich aber dort, wo beide I'ormen iu der Gestalt am meisten
■\'Oii einander abweichcn, Uobergänge zwischen ihnen vor, wie sie beispielsweise
hei Tillctia beobachtet werden konnten (Taf. X lll, Fig. 43). Beide Formen von
Conidien werden in Luft und nicht in Flüssigkeit gebildet. — Nur bei wenigen
Formen der bisherigen Gattung Entyloma sind die Couidieu als Fruchtform auf
den Nährpfianzen gefunden, und zwar in Form von Conidienlagern, welche zuerst
auftreteu und späterhin von den Sporen ahgelöst werden. Diese letzteren
kommen bei anderen I'ormen von Fiiityloma und ebenso bei allen bis jetzt beobachteten
Arten von 4'illetia auf den AVirthen allein vor. Es lässt sich hiernach
annehmen, dass die Conidienfruetifieation als Fruchtform im Sinne der
Vermehrung hier und dort nicht auf derselben Höhe der .Ausbildung steht. Die
künstliche Cultur wird aber zu entscheiden haben, ob und in wie weit eine
Sülche Annahme richtig ist. Bei Tilletia Caries ergab sie eine reiche ('onidien-
fructification auf Alycelicn, wiewohl in den Nährpflanzcn keine C’onidien Vorkommen.
— Bei einigen F'ormcn l on Flntylonia zeigten sich die Primärconidien
bei den Sporenkeinmngen angewaclisen und Secnndärconidien wurden nicht be-
obaelitet.
A’orbchaitlich weiterer Beobaclituiigoii auf dem AA'egc künstlicher ( ’ultur
würden vorläufig die Formen mit kaum noch ansgchildeti'V ( ’onidicniructification
das eine Finde, die Formen mit F'ruchtlagern von C’onidieii auf der Nährpilanze
das andere Finde einer lleihe bilden können. — Hierbei kommt es in Frage, ob
die Gattung Fintyloma, die de Jiarg gegründet hat. als Gattung eine Berechtigung
Ixin g e l i i i s o t i w ir d , im IV e g e dev k ü n s t li c h e n G a ltu v an ch d i e B r a n d s p o r e n b i ld u n g z u e r r e ic h e n ,
m ö c h te ic h n i c h t h e zw e il'e ln ,* w e n n a n c h la n g e u n d v ie lf a c h v a r iir t e V e r sn c h s r e ih e n b i s d a h in r e s u l -
lu t lo s v e r la u fe n s in d .
livi-fiOil. li.'Uui. UiitevRHcUung.'ii. V. 22