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 d e n   A s c o n iy e e te n   s p r e c h e n   w i e d e r u m   e in e   l l e i l i e   a i i iilo g c r   V o r k 
 om m n is s e   h e i   d e n   n i e d e r e n   F a d o i ip i i z c n .   Bei  den  Zygomyceten  
 liegen  verschiedene  Fälle  von Azygosporenbildnng  vor.  Boi  den  Saprolcgmccn  sind  
 jedenfalls  die  meisten  Oosporen  ungeschleclitlicli.  Unter  den  .Entomoplitliorcen  
 sind bei den den Oosporen analogen Sporen  zweifelhafte A ndeutungen  cine,s Bcfruch-  
 tungsactes  noch  liäniig.  Bei  den meisten  Ifstilagiuocn  endlicli  sind  aber  ancli  diese  
 kaum  naclnvcisbar.  Die Auiialime  der  rarthcnogencsis  bei  der Ascnsfructiiication  
 pind  vielleieilt  ancli  der  Spermatien,  wo  zwei  oder  melirere  keiniciidc  Oonidien-  
 fornien  Vorkommen,  von welelicn  etwa  zwei  durcli  Spaltung  der  einen  oiitstandcn  
 sein  können),  würde  liicrnaeii  iiielit  liloss  vereinzelt  dnstelieii,  sic würde  nur  als  
 ein weiterer  und viellciclit  als  der weitest vorgeschrittciic Fall  dieser Ersclieinung  in  
 so  weit  sieh  erweisen,  als  sie  bei  den  sänimtlielioii  Formen  der Ascoinyeeteii  ein-  
 getrctcn  wäre,  die  beliebig  olmc  Auswahl  untcrsnelit  wimlcii,  und  die  systcraa-  
 tiscli  gewiss  möglielist  weit  von  einander  abstelien. 
 Bei  der  l'rage,  ob  sie  niclit  viellciclit  liei  allen  Ascomyceten  eingetreteii,  
 koimiie  icb  zu  den  D a r s t e l l u n g e n ,   w c le lic   Stahl')  v o n   d e n   F l e c h t e n   
 g e g e b e n   b a t.  Tn  den  von  ilini  nntcrsncbtcn Fällen  fand  sieb  als  erster Anfang  
 der  Ascnsfrucbt  ein  gegliederter,  in  den  iiasalcii  Tlieilen  sclmmliig  eingerollter  
 Faden  vor,  der  mit  seiner  Spitze  über  die  TbaUusfiäclic  liinansgcwachsen  ist.  
 Der Bcsclireibung  nach  trocknet  der  Initialfiiden  bald  ganz  ein,  bald  nur  in dem  
 längeren  oberen  Tlieile,  der  viele  Gbedcrzelleii  umfassen  kann,  während  der  
 untere  gewimdonc  ascogone  Sprosse  treibt,  und  von  lieuaclibartcii  Fadensprossen  
 umhüllt  wird.  Dort,  wo  das  letztere  gescliicht,  ist  eine  Aufiiuellmig  der  Querwände  
 des  an  der Spressung  niclit botliciligteu Tlicilcs  des  Initialfadcns  bcoliaclitot  
 worden.  Diese  Erscbciiiuugcn  sind  iu  einen  ursäcliliclicn  Zusammenhang  gebracht  
 mit  einer Bcfruclitung  durcii  die  liier vorkonmieiideii  niclitkcimendon  Conidien, 
   also  Spcrmatien,  welclie  sicli  an  der  klebrigen,  gallertig  aufqucllenden,  
 ans  dem  Tballus  liervorragcndeii  Spitze  des  initialfadcns  ansctzeii  und  der Zeichnung  
 nacli  mit  ilir  copuliren  sollen,  wobei  bemerkt  ist,  dass  dieser  letzte  kri-  
 tiselie  Punkt bei  der Schwierigkeit, welclic  das  Qbjcct  für  die Boobaclitniig bietet,  
 nicht  sicher  ontscliicden  worden  konnte.  Weitcrbin  sind  im  Sinne  der Deutung 
 'il,  B e it r ü g e   zu r   E n tw ic k lu n g s g e s c h i c h t e   d e r   F l e c h t e n ,   I .   H e f t ,   L e ip z ig   1 8 7 7 . 
 eines  Befruclituiigsvüi'^angcs  iiaeli  dein  Sclieiiia  der  l‘'londeeii  das  regt'lniiLssige  
 Vorküiimicu von Sperniogoiiicii bei  den  Fleclitcn  lierangczogeii,  deren  Sporen  nicht  
 keimen,  und  die  den  Initialfädcn  vorangelien.  Experimentelle  Versuclic;,  den  
 supponirten Befruclitungsact  sicher  zu  stellen,  sind gemacht,  aber nicht gelangen,  
 was  mit  den  Schwierigkeiten  entschuldigt  wird,  die  liier  für  die  Durchführung  
 von  derartigen  Versuchen  voiiiegen. 
 In  der  Voraussetzung,  dass  die  Boobaciitungen  riclitige  sind  —  ich  lialie  
 sic  hishor  nicht  nachnntorsiiclien  können — wird  die Möglichkeit  der Auslegung  
 der  angeführten  Erscheinungen  im  Sinne  eines  Befriiclitungsvorganges wohl  Niemand  
 bestreiten;,  cs  fragt  sicli  nur,  welchen  Grad  der  Walirscheiiiliclikoit  sie  
 hat.  Diese  Wahrsehoiiilichkoit  ist  in  dem  Umstande  geg(;bcn,  dtuss  clor  initial-  
 faden  wie  zum  Zwecke  der Bofruchtung  mit  seiner  Spitze  über  die  4'Iiallusiläche  
 tritt,  und  darin,  dass  das  nur  unten  auswaclisende Ascogon  ohen  anders  vergelit,  
 als  wenn  cs  überhaupt  nicht  answächst,  welclies  beobachtet  worden  ist,  wenn  
 keine  Siicrmogonicn  mit  Spermatien  gefunden  wurden. 
 Ich  übciiassc'  es  dem Urtheile  des Einzelnen,  ob  nnd  in wie weit  t‘r   durch  
 dies  Bcwcismatorial  befriedigt  ist.  Es  mag  sich  Jeder  in  der Erwägung  der  verschiedenen  
 äusseren  Ijobcnsvcrhältnisse,  Trockniss,  Eeuchtigkeit  etc.,  denen  die  
 l-'lcchton  in  der  Natur  unterworfen  sind,  die  Frage  beantworten,  ob  denn  die beschriebenen  
 Ersclieinungen  nicht  auch  anders  gedeutet  werden  können,  ob  es  
 nimatüiiich  ist,  dass  Initialfädcn  cintrockncn und nicht  zur  Entwicklung  kommen,  
 andere,  die  unten  arrswachsen,  auch  ein  anderes  und  langsameres  Vergehen  des  
 oberen  T'lieilcs  zeigen,  welches  von  oben  nach  nuten  fortschreitet,  weil  natur-  
 gcmüss  die  Zufuhr  an  Nahrung  nach  ohen  am  geringsten  ist,  wenn  diese  unten  
 zum  Auswachsen  des  Ascogons  verwendet  wird. 
 Ich will  die Möglichkeit  der Deutungen Stahh  nicht  angreifen,  würde mieli  
 vielmehr freuen, wenn sie richtige wären ;  aber für etwas  anderes  als blosse Deutungen  
 küimen  sic nicht gelten,  bis  der Beweis  für  ihre Richtigkeit durch  das Experiment  
 hoigcbracht  ist.  Leider  hört  hier  die  Arbeit  auf,  wo  sie  doch  erst  recht  beginnen  
 sollte,  (hier  ist  der  Versuch  kaum  noch  nöthig.  wie  Stahl  meint,  nicht  
 nöthig  angesichts  d e r   S um m e   s i c h e r   e rw i e s e n e r   F ä l l e   d e r   u n g e s 
 c h l e c h t l i c h e n   E n tw i c k l u n g   d e r A sc u s  fr ü ch tc ,  angesichts  d e r  säm in t-  
 lic lic n   A s c o m y c e t e n ,   d ie   h i e r   u n t e r s u c h t   w u r d e n ,  die  beliebig  aus  
 der  Classo  licransgcgriffcn  sind,  und  keine  Spur  von  jetzt  noch  activer  Gc