
l''ruclitträi;or zci>>'t sich eine so völlige Uebcrciiistininiung mit dem Ch. Jonesii,
das.s ich cinfacli auf die frühere Besclircibung dieser Form A-erAvoison kann. Der
Pilz erreicht in dieser Art eine verliältni.ssmässige Ik'ppigkeit der EntAvickhmg,
welclie aber erheblich zurückhleibt gegenüber einer zAveiten LebonsAveisc, a vü
derselbe als Parasit anftritt.
Die Stolonen befallen die Fruchtträgor der meisten Alucor- und Rbizoiius-
Arten etc., eine Ausnahme macht z. B. der Alucor A'iolacens '(Phycomyces nitens).
Die Art des Parasitismus ist genau dieselbe, wie ich sie für die Stolonen des C'h.
Jonesii beschrieben habe (Tafel 111 des J. Heftes). Nach eingetretener Fusion
eines Ausläufers mit dem befallenen Fruchtträger bilden sich llaustorienknänel
von der Dicke eines Nadelknopfes. A on diesen gehen nach allen Seiten weitere
Stolonen aus, die entAVcdcr fructiiiciren oder neue hanstorialc Knäuel bilden.
Die Fruchtträger mitsammt den Anlagen der Sporangien sind oft der ganzen
Fänge nach befallen und gehen unter (Fig. 8 auf T'af. I I ) , falls sic schon in
jungen Stadien befallen Averdcii. Dies ist immer dann der Fall, Aveim man in
reinen Culturen dem Chaetocladium einen A'orspning von einigen Tagen gibt
und nun erst den Alucor, z. B. Alucor Alucedo, AI. niveus, AI. mucilagincus etc.
aus.säet. Die Culturen enden fast ausschliesslich mit den Fruchtträgern von
Chaetocladium, welche auf dem Substrate in dichten Massen eine dunkel graublaue
Decke bilden, von Avclcher die blauen Sporen leicht verstäuben, ln Object-
träger-Culturen lassen sich Bilder AA’io Fig. 3 durch eine älinliche Art der Aussaat
ohne alle ScliAvierigkeit gewinnen und der Parasitismus bis in alle Einzelheiten
verfolgen. — Die Zygosporen treten in lieihencnlturcn meist schon nach
kurzer Zeit auf. Sie sind ebenfalls grösser wie die, A’on Ch. Jonesii und reicher
an Vors])rüngen auf dem Exo.sporium, sonst von dunkelgelhcr Farbe Avic jene;
die Färbung dehnt sich in ziemlich scharf absetzender Zone auch auf die Träger
aus. Sie keimen mit der Bildung eines Fruclitträgers aus, Avemi sie in feuchter
Duft auf feuchter Unterlage ausgelegt Averdenb.
’) "lUenn d e r H r . v a ti Tieghem s e in e C u ltu r e n s o r g fä l t ig e r a n s t e l l t , Avircl e s ih m s ic h e r g e l
in g e n , a u c h m e in e A n g a b e n ü b e r d e n P a r a s it i sm u s v o n C h a e to c la d ium -F o rm e n z u b e s t ä t ig e n , d e n
e r T a f e l 2 3 , P ig . 7 5 u . 7 6 s e in e r e r s t e n A b h a n d lu n g ü b e r d ie i lu c o r in e e n u n r i c h t ig a b g e b i ld c t
h a t (A n n . d e s s c i e n e . n a tu r . vSerie Y . T . X V I I . . — M ö g lic h e r w e is e is t d a s C h a e to c la d ium , Avelches
e r j e t z t w o h l m ir z u E h r e n n i c h t m e h r b e n e n n e n w ü r d e , d ie s e lb e F o rm , w e l c h e ic h b e s
c h r ie b e n h a b e .
Dem (.'haetocladium habe ich eine 'l'h am n id iu rn - Form angeschlossen,
Avelche icli seit 10 Jahren, aber olmc Zygosjiorenbildung cultivirt habe (Fig. 5,.
Die Hauptaxc des Alucor-artigcn Fruchtträgers schliesst mit einem grossen >Spo-
rangiiim ab, Avie beim 'l'li. elegans; etwas später als dieses treten die SeitenzAveige
mit den kleinen Sporangien, den Sjiorangiolen, au f Sie verzAveigen sicli nicht
dichotom, wie die von 'l'h. elegans, sondern ganz so, Avic die Fruchtträger von
(■haetocladium. ScJion beim 'l'h. elegans ist die Erscheinung eine häutige, dass
die grossen aincalen Sporangien an den Fruclitträgcrii verkümmern und die S]iitze
steril endet. Dies trifft auch hier zu, und solche mit steriler Spitze endende
Träger haben eine täuscliendc Achnlichkeit mit den Eruchtträgcrn von Chaetocladium.
Der Hauptimterschied zwischen beiden besteht darin, dass die Spo-
rangion von Thamnidium meist 4 oder mehrere Sporen haben, während die von
Chaetocladium stets einsporig sind. Die Siiorangiolen sind hier auf die Conidie
zurückgegangen, in (E. Ercscnianum Avird die frühere Sporangienmcmbran noch
abgestosscn mit der Keimung (Fig. 1), bei Ch. Jonesii geschieht dies auch nicht
mehr, hier ist die Conidienbildung aus der Reduction des Sporangium spurlos
verwischt (Taf. Ill, Heft I). — Boi dem Chaetocladium tragen die pfriemförmigen
sterilen Spitzen 1., 2. oder 3. Grades nicht selten auch Sporen (Fig. 2 f ) , und
dies lässt schliessen, dass sic früher fruclithar gewesen sind, und dass die charakteristische
A’erzweigung der Fruchtträger erst mit ihrer Stenlität cingetrcten ist.
— Die Zahl der Sporen in den Sporangiolen ist meistens nur gering, bei den
Thamnidien häufig 4, seltener 2. Es lassen sich aber im Laufe der Cultur alle
möglichen Uebcrgänge gCAvinnen zwischen dem grossen apicalen Sporangium und
den Sporangiolen, die fast bis zur Grösse des ersten anAvachsen können, und
kaum noch von diesem zu unterscheiden sind. Diese Beobachtungen sind nicht
anders zu deuten als so, dass man annimmt, die Sporangien seien ursprünglich
an den Stammformen der Thamnidien alle gleich gcAvesen, nnd aus ihnen seien
allmählich die ZAVci an Grösse so äbAveichcnden Eormen entstanden, Avelche
sich an ein und demselben Träger voründen. Bei einem Avcitercn Rückgänge
der Sporangiolen zur Conidie Avürdc ein Träger Sporangien und Conidien tragen.
Formen dieser Art sind noch nicht gefunden, Avohl aber Formen, welche Sporangien
und Conidien auf 2 Träger vcrtheilt tragen, z. B. Choaiiciihora’^ und
1) C . D . Cumii7igham, O n th e o e c n r r e n c e o f C o n ic lia l F r u c t if ic a t io n in t h e M u c o r in i, illu s t r a t e d
h y C h o a n e p h o r a , T r a n s a c t io n s o f th e L in n e a n s o c ie t y o f L o n d o n , s e c o n d S e r ie s . B o t a n y . V o l . I .
B r e f t l d , Hotan. Uutersucliuiigeii. IV. 8