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waiiiligcr Sporen gleiclifalls als einen weissgolben Inhalt umschloss. Die Frucht-
lager, welche hei den 62 Ilaupen aufgetreten, waren bei den lü mehr oder
weniger ganz zurückgetreten, und wo dies gcschelien, fand sicli, wie zu ihrem
Ersatz, die Dauersporonbildung im Innern vor (Eig. 5— 12).
Die Sporen von den Eruchtlagerii der ersten Infection dienten für eine
zAveite Infectioiisrcilic. Von dieser wurden 79 Ilaupcn durcli den Filz getödtet,
50 bildeten aussen Eruchtlager, 29 trockneten mit Daucrsporeu im limoni zu
Aluniicii ein. — Die dritte Iiifectiensreihe ergab von 77 getödtetcn Ilaupcn
38 Mumien. — In der vierten lleihe beschränkte sich die Bildung der Erucht-
lagcr auf 29 Ilau])en, während 54 Mumien erhalten wurden. Darauf war das
Verhältniss 60: 14 und eiidlicli zeigten nur mehr 3—5 Ilaupen einige eruptive
Stellen, die übrigen wurden (Mumien mit Dauersporen.
Es orliellt aus der Summe der Versuche, dass der Filz in fortlaufenden
(ienoratioiicn, mit dem Fortschritte der Jahreszeit ungefähr Schritt Inütend, seine
Entwicklung ändert. Es gehen die ungesclileclitlichcn Sporonlagcr auf der Raujie,
welclie Avohl vorher in längeren Generationen bis (Mitte September, a v o icli meine
I ntersuchuiig anting, ausschliesslich aufgctretcu sein dürften*), allmählich ein,
sie AV erden ahgelöst durch die grossen Dauer.sporen, die im Innern der Ilaupen
sich bilden (I'ig. 2— 12). Von diesen kann cs nach ihrem dicliteii fettreichen
Inhalte und der reichen Ausstattung mit dicken (Membranen nicht zweifelhaft
sein, dass sie die vermuthete Aveitere Eruchtform und zugleich d ie g e s u c h t e n
D a u e r z u s t ä n d e des P i l z e s s in d (Eig. 10— ISh
(Nach dem hier (hu-gelegten Verlaufe der Untersuchungen ist indess die
Zugehörigkeit der Dauerspore zu der E. radicans nur in sehr hohem Grade
Avahrsclieinlich gemacht, dabei die (Möglichkeit der GegeiiAvart eines anderen
Parasiten niclit aiisgesclilo.sseii; sie erhält erst volle Beweiskraft durch die Con-
trolversuchc. die jeder Infectionsreilie parallel gingen, und die zeigten, dass die
Ilau])en von derselben Stolle entnommen, an demselben Orte, unter gleichen Um-
'} I c h h a b e b i s z u d ie s e r Z e it d r a u s s e n im F r e ie n n u r I la u p e n m it u n g e s c h le c h t lic h e n
F r iie h tla g e r n a n g e t r o if e n . D a n n k am e n M um ie n g le i c h z e i t ig m it d e n F r u c h t la g e r n v o r ; e n d l ic h
h ö r t e n d ie F r u c h t la g e r a u f u n d a lle I la u p e n t r o c k n e t e n z u M um ie n m it D a u e r s p o r e n e i n , d ie s ic h
a n e in z e ln e n S t e lle n in g r ö s s e r Z a h l a n d e n K o h lb lä tt e r n v o r fa n d e n . D e r V e r la u f d e r E n tw ic k lu n g
d e s l ’ilz e s im F r e ie n e n t sp r ic h t s om it g e n a u d e n B e o b a c h t u n g e n d i e v o r h in a n d e n c o n s e c u t iv e n
I ii f e c t io n s r e ih e n g em a c h t w u r d e n .
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stämlcii gciialteu und mit demselben Futter gcniilirt stets gesund blieben, wenn
sie nicht intieirt wurden.
Die D a u e r s p o r o n entstellen an den Mycelien, sobald dic.se die ganze
Ilaupe angcfüllt liaben. Die llliizoiden sali ieli aiisiialimslos dem Auftreten der
IJaucrsporen in derselben Art vorangclien, wie dies bei den F'ruelitlagcrn ge-
schielit. Die Sporen bilden sicli an allen .Stellen der rciclivcrz.wcigten und in
iliron Verzweigungen diclit veriioclitoncn Mjcclicii als seitlielie Auswüchse der
l'iidcn, diesen fast immitteH)ar aufsitzoiid (F'ig. 5— !);.. Einen Zusaniinciiliaiig der
innen Dancrspüroii und aussen F'ruclitlager bildenden F’iideii lässt sicli in den
w'Cingeii F'ällen, wo beide F'riuditfornieii iiocli neben einander auftretcn, aiieli
dureli die gcscliicktestc I’räparation niclit erweisen; ein solclicr Ziisamnicidiaiig
würde überdies oline andere Beweismittel niclits beweisen, er tritt bei einem
Parasitismus wie z. B. bei Cliaetooladiuni ja aueli ein').
D ie e r s te A n la g e d e r D a u e r s j io r c i i im Verlaufe eines Fadens über-
siclftlicli zu verfolgen, ist durcli die diclitcii Mycclverzwcigaiigcii, an welelicn
sie auftretcn, ersclnvcrt, um so meiir, als aucii die .Sporen sehr zaiilrcicli und
dielit zusammen sicli liildcn. i.cgt iiniii einzelne l'ädeii durch Präparatioii frei,
so siolit mau dcutlicli, dass die AiiscliweUungcn dircet aus den Fäden kommen
und zwar meist an Stellen, wo ein Scitoiiann ahgeht, liie und da sogar 4 Arme
ausstrahlcii; dahei ist cs iiiclit scliwer zu selicn, dass die dichte \'crknäucluiig
der Fäden niclit alicin durcli reiclic Verzweigung, sondern zugleicli durcli Ana-
stoniosenbilduiig zu Stande kommt (F’ig. 5—9). Es hegt nahe, diese Aiiastomoscn
mit der Bildung der Sporen in einen ursächliclieii Znzaminenhang zu bringen
und aiizimclimon, dass die Sporen, wclclio in der Nähe der l'adenverhiiidungcn
auftretcn, erst durcli sie entstehen. Einer solclien Deutung gegcirübcr, deren
Berechtigung niclit bestritten werden kann, hleiht aber zu erwägen, dass diese
l'adcuanastomoscii durchaus den Gliarakter vegetativer Fusionen tragen, wie sic
auch anderweit an den Mycelien Vorkommen, wie sie bei Mycclicii niederer
l ’ilze z. B. den Mertierellcii, ferner bei liöliereii Pilzen, den Ascoiiiycetcu häufig
auftrcten und in den Schnalleiifusioneii der Basidiomyceten") eine bestimmtere F'oriii
annohnieii, oliiio dass es Jemandem in den Sinn käme, diese \ orgänge anders
') B r r f r k l , ö c h i in m c lp ik e 1. l i e f t , T a f . I I I u n d IV . H e f t , T a f . 11.
2) lo h v e i'iv c tse a u f d te A b b ild u n g e n in d e n d i e i t e ta te n H e f t e n d e r S e h im m e lp il z e .