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In dom dritton Bilde ist die Gliederung des Kcimschlauchcs eingetreten und an
allen Sclieidewänden werden die Conidien nach verschiedenen Richtungen gebildet,
einzelne sind schon abgefaUen. In 4 ist das letzte, noch in allen Einzcllieitcn
übersiclitlieho Bild gezeichnet. Es liegen um den noch in Conidicnsprossung
begritfcncii Fruchtträger die abgefallenen Conidien in regelmässiger Gruppirung,
die ihrerseits in lebhafter Conidiensprossnng begriffen sind. Die Alasse der
(¡onidien vermehrte sich noch heträchtlich, bis nach 36 Stunden die Nährlösung
schon erschöpft war und der Stillstand eintrat.
Die Sprossung der (¡onidien am Fruchtträger und aucli die directe Sprossung
iu Hcfeiifürm geht sehr schnell vor sich, aber die Conidien trennen sich
bald nach erfolgter Sprossung ab. Ich fand meist nur 2 Conidien verbunden,
selten 3 oder 4. Bei der schnellen Lockerung der A'erbindung kommen also
k e in e g rö s s e re n C o lo n ie n v o n C o n id ien zu Stande. Hierdurch tritt die
Sprossung der Conidien in Hefenform weniger charakteristisch hervor als bei
den früheren Formen, wiewohl die Hefeconidien einzeln nicht weniger bestimmt
. in Gestalt und Grösse gekennzeichnet sind.
Sobald die Sprossung in den erschöpften Nährlösungen stille steht, beginnt
d ie p a a rw e i s e F u s i o n i r u n g d e r C o n id ie n durch die Bildung
kurzer Keimschläuche. Bei keiner anderen der bis jetzt untersuchten Formen
von Brandpilzen Avaren die A'erbindungen so allgemeine (Fig. 6) wie hier; isolirte
Conidien waren bald kaum noch zu finden ib). Die Fusionspaare, mit Drillings-
nnd Vherlingspaarcn vereinzelt untermischt, keimten nun zu grösseren Keimschläuchen
aus, die sich wenig verzweigten. Aieistens keimt nur eine der verbundenen
Conidien aus, selten beide, in diesem Falle bleibt der eine Keimschlauch
bald gegen den anderen zurück. Die nach eingetretener Fusion noch beide mit
Inhalt gleichmässig erfüllten Conidien entleeren sich in den fortwachsenden
Faden, der viel länger werden k a n n , als es die Abbildungen (Fig. 6 d) zeigen;
es Averden aber mit zunehmender Länge die entleerten ('onidien und Fadentheile
schnell unscheinbar.
D ie F u s i o n i r u n g d e r C o n id i e n und ihre Auskeimung in Fäden
t r i t t n i c h t e in , Avenn n e u e N ä h r lö s u n g z u g e f ü h r t w i r d , es g e h t
d a n n d ie S p r o s s u n g u n a b lä s s ig fo rt.
Ich habe die Kammern nach dem Abschluss der ersten Cultnrreihen
noch mehrmals mit Nährlösung neu gefüllt und neue Einstellungen gemacht,
ebenso habe ich melirere Wochen hindurch die Ilefenconidien auf dem Object-
träger in Rcihengenerationen gezogen. Es mögen diese mühevollen Arbi-iten
mit diesen Avonigeii AVorten bedacht s ein ; ihr Endresultat war kein anderes wie
bei den frühern Filzen: in den Nährlösungen bildeten sich ausscbliesslicli die
(¡onidien, ebenso ausschliesslich sclieint auch die .Spurenbildung aui die Nälir-
l>ffanzen beschränkt zu sein.
VII. Ustilago T rag o p o g i p ra te n s is P e rs .
T a f . V , F ig . 7 — 1 1 .
U, receptaculorum Fries).
Der Blüthenboden A on Tragopogon und Scorzouera-Arten Avird von diesem
Brandpilze bcAVohnt. Dicke scliwarzbraunc Sporenmassen Averden in den verkümmerten
Blüthcnköpfen angetroffen, von den Blättern des llüllkelclies fest
umschlossen. Die einzelnen Sporen des allverbreiteteii B r a n d p ilz e s sind dunkel
violett, unregclmässig rund und aussen mit einem engmaschigen Netz von Leisten
versehen. Alan trifft öfters dicke Klumpen von Sporen an. in Avelchen die einzelnen
in etAva eine radiale Gruppirung erkennen lassen. Zerdrückt man diese
Klumpen, so erscheint Avohl mal die früher nach innen gewendete Seite der
.Sporen heller als die äussere, ihre Grösse — 12— 1/ f..
Die Keimung der Sporen ist schon im Jahre 1S54 von Tidasuc'] beobachtet
und ahgebildet. iiaehträglicli auch von Fischer von Waldhcim \ . Sie tritt
leicht ein, wenn man die Sporen in AVasser aussäet. Die Keimschläuche
können an jeder Stelle der Sporen ausbrechen. sOAVohl an der helleren Avie an
der dunkler gefärbten. Nachdem 3 oder 4 Scheidewände in den ausgewachsenen
Keimschläiieheii aufgetreten sind, werden sie zu Fruchtträgcrn und schnüren
längliche, au den Enden stumpf abgerundete (onidien ab, Avelche sich meist
dem Fruchtträger anlegcii. dabei nach oben oder iiacli unten gerichtet sein
können Taf. A'. Fig. 7}. Alehrfach habe ich gesehen, im Kiuklaiigc mit den
I) T u la sn e , 1. c . d e r A b h . in d e n A n n . d . s c . n a t .
- F is ch e r von W a k lh e im 1. c . d e r J a h r b ü c h e r lb ( i 9 7 0 .
e i a , liütiin. rHtprsuoliuiig<'ii. V.