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 tormoii  aui  zwei  4'rägern  sind  offenbar nur  etwas weiter  differonzirte Bildungen  aus  
 solclien  Stammformen,  die  (Eiiidien  und  Sporangien  an  (dnem  Triiger besassen,  sie  
 sind aus dev S-])altung dieser zwei  Kriuditformen  auf zwei  Trägern  ebenso  ontstandon,  
 Avie  das  (diaetoeladium  durcli  den  Verlust  der  einen  von  diesen  I'ruclitformen. 
 Die  'riiaranidicn  —  mit  ZAvcifacbeii  Sporangien  an  einem  Träger  —  sind  
 ziemlieli  zalilreieh,  einige  sind  sclion  von  älteren  Autoren  beschrieben,  andere  
 \oii  r<i)i  Tieghem '^)  neuerdings.  Die  A'erscldedenbeit  der  Kormon,  soAvoit  sie  in  
 Tli. elegans und der eben behandelten  Form in  denVerzAveigungen  der  Sporangiolen-  
 trägcr  vorliegen,  sind  meiner  Ansicht  nach  nicht  gross  genug,  um  aus  der  letzteren  
 eine  neue  Gattung  zu  machen,  Avie  es  von  anderer  Seite  geschehen  ist,  sic  
 reiht  sich  Auclmehr  als  Species  dem  Th.  elegans  an  und  dürfte  zweckmässig  T'h.  
 c l i a e to c l a d io id e s   bezeichnet  Averden.  —  Für  eine  andere  Form  mit  einfachen  
 Verzweigungen  in  den  Sporangiolen  gilt  dasselbe,  sic  mag  Th.  s im p le x   lieisseii  
 (Fig.  0).  In  Alassenculturcn  zeigen  diese  Formen  eine  graue,  etwas  ins  Gelbliche  
 spielende  Farbe.  —  AA’alirscheinlich  sind  Aveiterc  Thamnidien-Formen  an  
 anderen  Stellen  aus  Zygomyceten  mit  verzweigten  Fruchtträgern  nnd  einerlei  
 Sporangien  entstanden,  sie  Avcrdeii  als  verschiedene  Gattungen  und  Arten  zweckmässig  
 zu  einer  Familie  der  T h a m n id i e e n   zusammengefasst  und  ZAvischcn  die  
 Ahicorineen  und  Cliaetocladiaceen  gestellt. 
 l n   den  Figuren  9—12  habe  ich  den  früher  im   ersten  Hefte  der Schimmcl-  
 ])ilze  und  in  den vorläufigen Alittheilungen  über  copulirende  Pilze  bei  den  natur-  
 forschenden  Freunden  mehrfach  erwähnten  Alucor  abgebildct,  Avclchcr  durch  
 eine  besonders  stark  ausgebildctc  Zufischcnsubstanz  von  körniger  Beschaffenheit  
 ausgczeiclmet  ist.  Der  Pilz.findet  sich  vereinzelt  unter  mistbcAvohncndcn Arten.  
 Seine  Köpfe  sind  etwas  dicker  wie  die  vom  AI.  Alucedo  und  seine  Träger  erheblich  
 kürzer  als  diese;  die gelbe  Farbe  des AI. Alucedo  fehlt  ihnen vollständig.  
 Besonders  auffallend  ist  die  reiche  Tropfcnausscheidung  an  den  Trägern,  Avelche  
 in  Sporenbildung  begriffen  sind.  Diese  sind  so  von  ihnen  bedeckt  (Fig.  9n),  dass  
 man  die  vereinzelten  Träger  unter  anderen  AIucor-Artcn  auf  dem  Aliste  mit  
 Sicherheit  herausfindeii  kann.  Nach  vollendeter  Streckung  ist  ZAvischcn  dem 
 9   v a n   Tieghem  e t   le   M o n n ie r ,   l le c h e r c h e s   su r   l e s   M u c o r in e s   1.  c .  d e r   A n n .   d .  s c .   n a t . 
 2)  v a n   T ie g h em ,  d i e   2 .   u n d   3 .   A b h a n d lu n g   ü b e r   d i e   M u c o r in e e n   in   d e n   sp a te r e n   B ä n d e n   
 d e r   A n n .  d e s   s c ie n c .  n a t . 
 Sporangium  und  dom  bixsalcn  Theile  des  Trägers  ein  tropfeiifreies  Stück  gleichsam  
 eingescliobcii  (Fig.  9M,  ein  BoAveis,  das.s  die  AVasscrabschcidung  mit  der  
 Ausbildung  der Sporangien,  Avclclier  die  Streckung  des Trägers  folgt,  zu Kiidc g(;lit. 
 Die  Sporangien  entleeren  bei  der  Verletzung  ihre  Siioremiiassen  mit  der  
 körnigen  ZAvischonsnhstanz,  Avclche  in  AVasser  anfqnellend  die  Sporen  Avcit  auseinandertreibt, 
   so  dass  sie  alle  einzeln  getrennt  liegen  (I'ig.  12 ).  Nhirsucht  man  
 sie  zu  isoliren,  so  bleibt  die  klebrige  ZAvischensubstanz  sofort  an  den  Nadeln  
 haften  und  zieht  sich  mitsammt  den  Sporen  zu  einem  leimartigen  Faden  zusammen. 
   Die  grossen  länglich  ovalen  gelbweisscii  Sporen  von  9,03—0,933 Alm.  
 Länge  und  0,015 Alm. Breite lassen in ihrer Alitte  deutlich  einen  Zellkern erkennen,  
 den man dann mit starken Vergrössorungen  auch  iu  anderen  kleineren Alucorsporen  
 auffinden kann.  Durch Alkohol wird vorzAigsweise  der ZAvischensubstanz AVasser  entzogen, 
   so  dass  die  Sporangien  auf weniger  als  den halben Durchmesser  zusammensinken. 
   Nach enieutcm Aufqiicllen mit AVasser nehmen sie den  alten Umfang  schnell  
 Avieder  an;  man  kann  dies Experiment  oftmals  rasch  hintereinander  Avicderholcn.  
 Durch  weitere  Behandlung  mit  Chlorzinkjod  verliert  die  Zwischensiibstanz  ihr  
 (.Eiellungsvcrmögen  zum  Theil ;  die  geöffneten  Sporangien  zeigen  die  Sporen  einzeln  
 der  dicken  Alassc  der  Zwischensubstanz  eingebettet,  nnd  hinteiiasscn  ein  
 Loch  in  dieser,  wenn  sie  herausgefallen  sind  (Eig.  11).  —  Die  Form  der  Columella  
 ist  nur  dann unverändert  zu  sehen  (Fig.  12&),  Avenn  der  abgerissene  Frucht-  
 träger  an  der  AA'undstelle  A^erschlossen  Avird,  sonst  sinkt  sie  zusammen  und  liat  
 eine  beliebige,  verschrumpfto  Gestalt  (Fig.  11 i>).  Die Sporangienmembran,  ansscu  
 dicht  mit  Stacheln von  oxalsäurciii  Kalk  bekleidet  (P'ig.  10),  zcrfliesst  viel  langsamer, 
   Avie  die  von  AI.  Alucedo  und  anderen  Arten,  sic  ist  oft  noch  lange  nach  
 der  Sporenreife  als  zusammenhängende  Haut  erhalten.  —  Die  Zygosporen  liahc  
 ich  von  dieser  und  vielen  ändern  Alucor-Arten  durch  lange  fortgesetzte  ('ultur  
 noch  nicht  erhalten  können. 
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