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welche die gclenkartigcn Umbiegungen der Uadencnden herbeifiihrtcn. Die Enden
der Fruchtträger selbst wuchsen weiter aus, bildeten nach rückwärts neue
Scheidewände und die so abgegrenzten Zellen an den Wänden neue Sterigmen
mit C'onidien. Das Bild ist mit dem Prisma genau aufgenomnien, aber nicht in
allen seinen Nebentheilen gezeichnet. Die nach aussen an den Sterigmen gebildeten
Conidien in ihren verschiedenen Stadien der Entwicklung zu neuen
Fruchtträgern konnten nicht gezeichnet werden, weil sie zu grossen llamn be-
ans])rucliten: nur eine nach innen angcordnetc Reihe dieser Art ist angegeben,
ebenso eine Zelle mit verzweigtem Sterigma an der Scheidewand in ^ ; es kam
ja allein noch auf die weitere Formgestaltung eines Fruchtträgers an und auf den
Beweis, dass er fort und fort weiter wächst, wenn er nur genügend ernährt wird.
— Natürlich hindern dio reichlich auftretenden und sofort zu neuen Fruchtträgern
heranwachsenden Conidien, indem sie die Nährstoffe verzehren, den Fruchtträger
in seinem weitern Aufbau. Es können aber, Avenn man nur den Versuch
oft genug Aviederholt, riesige Bildungen zu Stande kommen. Solche habe ich iu
den Kammern direkt sich bilden sehen, Avenn ich mehrmals hinter einander neue
Nährlösung einsog und immer einen möglichst grossen Fruchtträger der vorigen
Cultur zu neuer Beobachtung cinstellte. Diese Bildungen müssen der Vorstellung
überlassen bleiben, ich habe nur noch ZAA'ei Bilder in bescheidenem Format,
von Conidien fast befreit, in Fig. 14 gezeichnet, um die möglichen Formgestaltungen
der Fruchtträger in Grösse und VerzAveigung in etAva zu illustriren.
Nur einmal ist es mir gelungen, eine Keimspore in der Kammer' zum
vierten Alale einzustellen; dreimal hinter einander habe ich zwei andere eingestellt.
AVenn ich der Erfahrung gemäss annehme, dass mit jeder Cultur aus der
Spore 5— 6 Conidien gebildet sind, so würden in der wahrscheinlichen Voraussetzung
, dass die zum vierten Alale in den Kammern cultivirtc Spore früher
jedesmal Conidien gebildet hat, 20—24 Conidien unmittelbar aus einer Spore gewachsen
sein. Es lässt sich annehmen, dass die Ent\Adcklung auch noch Aveiterhin
ihren frülieren Verlauf genommen, wenn die Ernährung fortgedauert hätte. —
E s v e r b l e i b t in d e r S p o r e e in e Z e l l e , Avelche au s d e r S p o r e e in
S t e r i g m a t r e i b t , d e s s e n S p i t z e im m e r Avieder zu e in e r n e u e n C o n
id i e a u s t r e i h t , w e n n d ie f r ü h e r e a b g e g l i e d e r t is t; d ie Z e l l e e n t s
p r i c h t in i h r e r F u n c t i o n d e r G l i e d e r z e l l e e in e s F r u c h t t r ä g e r s m it
d e m S t e r i g m a .
Jede Conidie nun, welche Ton der Spore abgogliedert wird, wächst erst
zu einem einfachen Faden verschiedener Länge aus, dann treten in dem Faden
Scheidewände auf in regelmässigen Abständen. Die Zeit, wann die Wände auf-
treten, ist verschieden; ebenso verschieden ist die Zalil der H'äiide, die sich nach
der Länge der Fäden riclitet. Ich habe Fäden gesehen mit einer Wand oder
mit zwei Wänden, die kleiner waren als andere, welche noch keine Wände
hatten. In diesen längeren Fäden treten dann die Wände hald nacheinander,
wenn nicht gleichzeitig auf. Durch die Scheidewände werden die Fäden in ey-
lindrische lange Zellen getlieilt, nur die Endzeilen sind mehr oder weniger spitz.
Diese Endzeilen wachsen fort, und es treten dem entsprechend, nach der Spitze
fortschreitend, neue Scheidewände auf. Dio Gliederzellcn zeigen vielfach kein
weiteres intercalares Längenwachsthnm, liie und da weiden sie mal etwas länger.
Dagegen treiben sie seitlich aus. Ist die Ernährung rocht reich, so setzen die Aus-
zwoigungen mit breiter Basis an und werden zn neuen Eäden, also zn wirklichen
Auszweigungcn. Diese seitlichen Fadensprossen rufen eine Verschiebung der
Zellen in dem vorher geraden Faden liervor. Die Enden über der I'crzweigung
werden gelenkartig zur Seite gescliohen. Wenn sich viele Verzweigungen bilden,
so entsprechen diesen die zickzackformigen Verbiegungen älterer verzweigter
Eäden; je nachdem die Verzweigungen nach derselben Seite angelegt werden
oder nicht, können auch schraubel- oder wickelähnliche Eormen zur Erschei-
nung- kommen.
In ganz verscliiedenen Stadien der Grösse treten nun die anderen Au.s-
zwcigungen zur Bildung der Gonidien an den Gliederzellcn oder auch an den
Endzeilen in die Erscheinung. An denselben Stellen, an den Scheidewänden,
wo die erst erwälmtcn Zellen Auszweigungcn zn Fäden bilden, an eben diesen
bilden andere die Sterigmen mit Conidien ans, welche durchaus übereinstimmend
sind mit dem Conidien bildenden Sterigma der Spore. Die Sterigmen treten dadurch
deutlich hervor, dass die Abgliedcrung der Conidie niclit in die Ebene
der cylindrischcn Zelle, sondern etwas über sie hinaus in die Aussprossung fällt.
Die Zentral gelegenen, also älteren Zellen der Eäden bilden dio Sterigmen mit
Conidien zuerst aus, dann geht ihre Bildung nach den Enden fort, und wenn die
Nährlösungen die Fadenciitwickluiig niclit mehr fördern, dann bilden sich auch
häufiger auf den Enden Sterigmen mit Conidien ans.
Es wird also im Laufe der Entwicklung der mehr oder minder ver