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Nach ihm bedecket felbige die ganze Oberfläche des Vegetabile, fie fey
mir zart, wie auf den Blättern und ßliithen, oder dick und hart, -wie am
Stamme der Bäume. Die Oberhaut, der Eichenldätter fchien ihm durch
Eibern gebildet, die lieh unter einander verbinden und bald gröfsere, bald
kleinere Hautporlionen einfehfiefsen, in deren Mitte öfters glänzende
Punkte, wie Oeflhungen oder verdünnte Stellen, fichtbar Waren. Was
die Epidermis der Bäume betrifft, fo fchien fie ihm bald aus parallelen
und feitwärts verbundenen zarten Fibern, bald aus vertrockneten Bläschen
zu belieben; zuweilen bemerkte er darin mit dem Mikrofkope, eine grofse
Menge heller Punkte, welche er für Löcher und für Wege der Ausdünnung
hält. Was 1J. B. de S a u ffu r e a) über die Epidermis gefchrieben,
kenne ich nur aus dem Auszuge, welchen K e i th 1>) davon gegeben.
Nach ihm behebt die Rinde des Blatts und der 'Blumenkrone aus zwo
Lagen, deren die äufsere, die eigentliche Oberhaut, ohne alle Organifalion
ift, die innere aber gewilfe drüfige Organe darbietet, worunter, wie es
fcheint, die Spaltöffnungen verftanden werden, welche wichtige Organe
falt zu gleicher Zeit auch der Freyherr von G le ic h e n entdeckte: eine
Entdeckung, die H e dw ig weiter ausführte, indem er zugleich .zeigte, dafs
die Gegenwart diefer Organe, die er Ausdünftungswpge nannte, nicht fp
befchränkt fey, als G le ich e n angenommene). Derfelbe befchrieb zugleich
den netzförmigen Bau der Oberhaut genauer, als vor ihm gefchehen, fah
aber die fchlangenförmigen, immer in lieh zurückkehrenden Linien für
Waflergefäfse, zum Ausdünfiungsapparat gehörend, an, worin ihm die
a) Obferv. fur l’écorcc d, feuilles et d. pétales, Genève 1762*
fo) Sylt, of physio], botany, I, 3o4.
c) Kl» Schriften I. 116, Theor, gener. pi, crypt. Ed. 2, 88,
meilten Neuern widepfprachen, einige wenige aber heypflichtelen. M irb e l ä)
widerfpricht der Analogie, welche einige der obengenannten Scbriftfiellern
zwifchen der Oberbaut der Thiere und der der Pflanzen haben ahtrefien
wollen; nach ihm ifi letztere blofs die äufsere Wand des Bindenzellgewebes
und nur durch die Veränderungen, welche fie vermöge ihrer Lage
erleidet, nicht durch ihren Bau, Bellet fie als eigenes Organ lieh dar.
K ro k e r K) hat den Bau, die verfchiedeneu Theile und die Verrichtungen
der Oberhaut mit lobenswürdigem Fleifse unterfucht, allein manche wichtige
Verhältnilfe derfelben aufser Acht gelalfen. S p re n g e l c) befchränkt
lieh darauf zu zeigen, dafs die Oberhaut ein der Zellenform untergeordnetes,
aber vom Rindenzellgewebe verfchiedenes Organ fey; L in k dagegen
<!), wenn ich ihn recht verfiehe, betrachtet fie hlos als die äufsere
Wand der Zellen, welche die Oberfläche des Gewächfes bilden. Hinwiederum
nennt R u d o lp h i e) die Epidermis des Zellgewebes äüfserfie Schicht,
und M o ld en h aw e r s -Bemerkungen 0 geben gleichfalls dahin, zu
zeigen, dafs fie eine befondere Zeileiilage fey. i)le 1 c letzgenannten beyden
Schriftfieller haben lieb um das Vorkommen iind den Bau der Poren
befonders verdient gemacht. Wenn fie dabey die Schlangenlinien der
Oberhaut für die Ränder der Zellenfcheidewände halten, fo; widerfpricht
ihnen darin K ie fe r , indem er gl der Meinung H edwig s über diefelbe
a) Traitd d’anat, et de pliysiol, vdget. I. L . I. eil. 8.
f>) De plantar, epidermidc. Halae 1801.
c) Vom Bau und der Natur der Gewächfe. $.27. '
d) Grundl. der Anat. u. Physiol. der Pflanzen. i o i .
c ) Anat. der Pflanzen. 55. 58. — f) Beylr. zur Anal, der Pflanzen. 102.
g) Grundzüge der Anatomie der Pflanzen. 35o u, folg.