laiTe lieh von dem papillenreichen Stigma fchwer löfen; er legt demfelben
alfo eine folche bey. Aber an der dicken Narbe von Saxifraga craffifolia
bemerkt man durch Abfchnitte, die in verfchiedenen Pachtungen geführt
■ werden, dafs die länglichen Zellen der Oberfläche, welche eine parallele,
gedrängte Lage nach aufsen haben, in Farbe und Saftgehalt lieh ganz wie
die letzte Zellenlage des Blattparenchyma verhalten, und nur durch den
gänzlichen Mangel der Oberhaut lieh von ihr unterfcheiden. Eben fo ilt
die Griffelfäule von Lilium pyrenaicum an den Seiten mit einer Oberhaut
bekleidet, welche lieh von dem unterliegenden Parenchyma bey feinen
Abfchnitten deutlich abfondert. Diefe aber hört da, wo die Griffelfpilze
mit der Narbe bekleidet ift, auf einmal auf a) ; die Zellen des Parenchyma,
an ihrer grünlichen Farbe und an ihrem Körnergehalt kenntlich, liegen
hier unmittelbar an der Oberfläche und ftreeken lieh zugleich in die Länge,
wodurch der papillöfe Bau der Narbe entlieht. Ich glaube daher mit Recht
annehmen zu können, daß die Narbe von der Oberhaut entblößet fey.
D R I T T E R AB SCHN IT T .
Oberhaut der kryptogamischen Gewächse.
D i e blüthelofen kryptogamifchen Gewächfe haben entweder keine Oberhaut,
oder ßatt derfelben eine Schicht verhärteten Schleims, die ohne
>) Tab. II. Fig. 23.
Organifation ilt und den Verrichtungen einer Oberhaut^ wie wir fie bey
den blüthe - und faamentragenden Pflanzen wahrnehmen, keinesweges ent-
fpricht. Die einfacheren unter den Schwämmen zeigen, wie keine Ver-
fchiedenheit der äußeren Theile, fo auch keine des innem Baus. An den
größeren Fleifchfchwämmen unterfcheidet man fchon Stiel, Hut und Lamellen.
Der Stiel beftehet aus Fafern, d. i. gellreckten Schläuchen, welche
der Länge nach, aber unvollkommen, verbunden find; gegen die Oberfläche
zu, werden diefe feiner, flehen gedrängter und hängen genauer zufammen:
hierin beflehet der ganze Unterfchied. Man kann daher hier' nicht von
einer eigentlichen Oberhaut reden: denn alles Organifche, auch wenn es
keine Aeufserungen des Lebens giebt, erhärtet an der Oberfläche und
ziehet, lieh zufammen. Nicht minder zeigt fleh am Hute das nehmliche
Fafergewebe an der Oberfläche, wie im Fleifche; fo wie hinwiederum in
den Lamellen alles aus Kügelchen, wie an der Oberfläche} fo im Innern
gebildet ift.
■ W as die Wafleral gen betrifft, fo lind die Fäden der confervenartigen
Gewächfe eine Vereinigung-bloßer Schläuche, es fey dafs diefe in eine
einfache Längsreihe zufammengefügt, wie bey Conjugata Vauch. oder dafs
fie zu einer röhrenförmigen Haut verbunden find, deren Inneres wiederum
mit andern Organen erfüllet ift, wie hey Polysperma V. und Ceramium R.
In heyden Fällen werden die Schläuche durch einen bildungslofen Ueber-
zug von verhärtetem Schleim züfammengehalten, welcher mit einer Epidermis
auf keine Weife vergleichbar ift. Nicht anders, verhält es lieh mit der
Gattung Ulva, deren Bau im Wefentlichen von dem der Conferven darin
abweicht, daß die aus der Vereinigung von Schläuchen gebildete Haut
keinen cylindrifchen, fondern einen dem Runden lieh nähernden Raum