runden Ilervornigungen, die zuerfi Santo r ini k) l>eym Mcnfchen näher
unterfuehte und abbildete, die von Cuv i e r l ) für ein drittes, zu den Vier-
bügeln gehöriges Paar, von den meiften der neuern Zergliederer fifir
Anhänge der Sehehügel unter dem Namen der äufsern kni e f ör.mi gen
Körp e r (Corpora geniculala externa) angenommen wurden, welche mir
aber eben fo lehr den Hirnfchenkeln, als den Sehehügeln anzugehören
und den Namen der Mar k- oder Ki rnf chenke l knol l en (Tubercula
pedunculorum cerebri) zu verdienen ftheinen.
Biefe Bemerkungen mögen hier als Einleitung zu den folgenden
Unterfuchungen genügen. Was hier über das gegenfeitige Verhältnils der
Theile nur kurz angedeutet iß , wird in der folgenden Abhandlung weiter
ausgeführt werden.
Z W E Y T E S C A P I T E h
V ö g e l .
Hält man das Gehirn der Vögel gegen- das der Säugthiere, fo findet
man in einigen Theilen eine nicht zu verkennende Aebnljchkeit, in andern,
eine fo grofse Yerfcbiedenbeit, dafs es fcliwer hält, die Bedeutung
derfelben zu enträthfela. Die nähere Befiimmung der Analogien diefer
letztem Theile wird vorzüglich der Gegenßand unferer folgenden Un’ter-
fuchuugen feynk)
TahißaeXBptcBdeei'm. p. $2. Tab. KT. F%. l. cf»
Ii|:- Lcecms cTAnat.. comp.. 502, W. p. 32._
Die Hauptheile, die bey Betrachtung der Anfsenfeite des Vogelgehnns
auffallen, find: zwey vordere, fymmetrifche Maffen, aus welchen die
Geruehsnerven enlfpringen; zwey, hinter dielen liegende, kugelförmige
Hervorragungen, die nach innen durch längliche Forlfätze mit dem übrigen
Gehirn zufammenhängen; die Grundfläche, auf welchen lieh die Sehenerven
vereinigen, und das verlängerte Mark. Um alle hypothelifche
Bezeichnungen zu vermeiden, nenne ich die beyden vordem Mafien die
v o rd em Hemi s phä r en, die Leyden kugelförmigen Hervorragnngen die
hint e rn Hemi s phä r en und die erwähnten Fonfätze der letztem die
Sch enke l derfelben.
Auf der obern Seite jeder vordem Hemisphäre findet man einen längs*
laufenden Einfchnilt, auf ihrer Bafis eine, mit ihrem hintern Rand parallele
Queerfurche, in deren Mitte eine Anhäufung von Mark hegt, wwaus bey
mehrern Vögeln ein ähnlicher Markfireifen, wie es auf deu Rieelifortfätzen
der Säugthiere gieht, zum Urfprunge der Geruehsnerven geht. Diefe
Nerven entftehen am vordem Ende der Bafis jener Hemisphären, von den-
felben durch eine -Einfchuürung gefchieden. Hinter ihnen,, zu Leyden
Seiten dev Mittellinie, liegt auf der Bafis des Gehirns ein länglicher Wulft,
der defto deutlicher hervortritt und im frifcheu Zuftandp eine defio
weifsere Farhe hat, je weniger der erwähnte Markfireifen ficblbar ift, fo dafs
die Ausbildung beyder in einem gewiffen Antagonismus zu flehen fcheint.
Beyde vordem Hemisphären find unter der harten Hirnhaut am Innern
Rand ihrer obem Seile durch Zellgewebe mit einander verbunden.
Zwilchen ihnen, an ihrem hintern Theil, ragt die; Zirbel hervor. Wird
jenes Zellgewebe getrennt und die eine Hemisphäre von der andern entfernt,