als die durch Thiere angenommen. Eh rh art lägt z. B. „Einige Gelehrte
„geben diefes Wefen für Ausdünnungen der Pflanzen aus und der gemeine
„Mann glaubt gar, es falle vom Himmel. Aber beyde irren lieh. Es ift
„nichts mehr und nichts weniger, als ein Produkt der ebengenannten Blatt-
„laufe.“ In ähnlichen Ausdrücken äufsert fleh C u r t is darüber. Die folgenden
Bemerkungen Tollen jedoch zeigen, dafs man diefe doppelte Ent-
ftehungsart des Honigthaus nothwendig annehmen mülfe.
In den warmen Gewächshäufern, wo keine forgTame Wartung ift, werden
die Blattläufc bald zu einer grofsen Plage und befonders breitet lieh
Apliis Rofae L., wenn der Vermehrung kein Einhalt gefchiehet, mit grofser
Schnelligkeit aus. Lebendige Junge werden nicht blofs Sommers, wie in
mehreren Schriften flehet, fondern auch Winters gebobreu und ich habe
zu diefer Zeit fehr oft halbentbundene Junge beobachtet, deren Vordertheil
lieh bewegte, während das Hintertheil hoch im Körper der Mutter fleckte,
indem die Entbindung fehr langfam vor fich geht. Ganze Zweige find'
daher oft mit diefer Brut bedeckt; befonders lieben fie die Arten von
Pelargonium, Echium, Solanum, die zarten Blätter der Ixien, Gladiolen u. f. w.
Auf folcheq Pflanzen findet man dann gemeiniglich die Blätter und jungen
Zweige mit zahlreichen Klümpchen einer weifsen und durchfichtigen oder
bräunlichen Materie bedeckt, welche einen füfsen Gefchmack hat und wenn
die Oberfläche glatt ift, derfelben auhängt, wenn fie aber behaart, zwifchen
und an den Haaren filzet. Ich nahm einen Stock von Pelargonium adul-
terinum W. welcher voll von Aphiden war, auf mein Zimmer und legte
am Abend eine forgfällig gereinigte Glasfcheibe unter eine überhangende
Zweigfpilze, welche dicht mit folchen Thieren befelzt war. Am andern
Morgen war fie mit unzähligen klebrigen, durchfichtigen Tröpfchen von
der Gröfse des Senffaamen bedeckt. Ich kehrte alle’ Blaltläufe von dem
Zweige forgfältig ab und brachte nun die wohl gefäuberte Glasplatte in
ihre vorige Lage unter demfelben: allein fie blieb völlig rein, wiewohl ich
fie mehrere Tage hindurch liegen liefs.' Ich hatte mich alfo überzeugt,
dafs die zuckerartige Materie, wenn fie auch andere Quellen haben füllte,
doch auch von den Blattlaufen komme: wobey- ich Gelegenheit hatte,
L e c h e ’ s Beobachtung, dafs der Auswurf deflelben mit einer gewiflen
Heftigkeit gefchehe, zu beflätigien. Ich fiellte nehmlich eine mit Blalt-
läufen bedeckte Zweigfpilze fo gegen eine der Fenfierfoheiben des Zimmers,
dafs fie felbige nicht völlig berührte: deflen ungeachtet zeigten fich nach
zwölf Stunden eine Menge klebriger Tröpfchen der eben befchriebenen
Art daran, die demnach nur durch Anfprülzung, nicht durch Herabfallen
dahin gelangt feyn konnten. Ferner legte ich eine reine-Glasplatte unter
bemeldeten Zweig dergeftält, dafs der Auswurf der Aphiden, um auf die-
felben zu gelangen, einen Zoll weit und darüber getrieben werden müfste:
dennoch fah ich nach einigen Stunden eine Menge der obigen Tröpfchen
darauf. Es ift fehr glaublich, ‘ dafs diefes Excrement aus dem After jener
Thiere komme und die Flüffigkeit deflelben ift nicht zu verwundern, da
fie fich ausfchliefslich von Pflanzenfäften nähren, die fie mit Hülfe eines
Saugftachels in fich aufnehmen. Es ift mir nie gelungen, die Art der
Excretion wirklich zu beobachten: allein Reaumur ift darin glücklicher
gewefen. „Unzählige Mal , Tagt er * ), habe ich ein' Waflertröpfchen und
„felbft mehrere derfelben nach einander aus dem After der Blatlläufe treten
„fehen; das Tröpfchen erfchien dafelbft zuerft aufserordentlieh klein, man
„fah es aber nach und jiach fich, vergrößern, indem es aus dem' L/eibe
*) A* a, O. 4 7.