blofse leere Hülfen gaben. Der berühmte YerfaJTer des Gärtnerlexicon,
Ph. M ille r , befiätiget diefes durch einen unzweydeuligen Verfuch, wovon
B la ir a) Nachricht gegeben. Dagegen trat M ö l le r b) mit ein paar Ver-
fuchen auf, die das Gegentheil zeigen füllten: allein K ä ß n e r hat in feinen
Gegenbemerkungen zur Genüge gezeigt, mit wie wenig Sorgfalt folche
angeßellt waren. Das Nehmliche iß von A lß o n ’ s Verfuch zu fagen, den
ich jedoch nur aus dem kurzen Auszuge kenne, der fich davon bey einem,
übrigens zuverläfßgen, Schriftfieller c) findet. Den meißelt Anfchein von
Gründlichkeit haben auch hier wieder S p a lla n z a n i’ s Verfuche d). Weibliche
Spinatpflanzen, die einzeln in den Garten zu Pavia verfetzt oder
mit einer Glasglocke bedeckt waren, oder die einen Monat früher als die
übrigen zur Blüthe kamen, trugen dennoch reifen keimfähigen Saamen.
S p a lla n z an i hatte dabey Rückficht genommen, dafs keine männlichen
Blumen auf diefen Stöcken fich befänden, nachdem er beobachtet, was
fchon C am e r a r iu s kannte, dafs diefes öfters der Fall fey. j Hier find
demnach Erfahrungen von entgegengefetzter Art. Denen von C am e r a r iu s
und M ille r , die gewifs ohne Vorurtheil angeßellt waren, flehen entgegen
die von A lß o n und S p a lla n z a n i, von denen fich vielleicht nicht ganz
das Gegentheil fagen läfst. Welchen von beyden der Preis gebühre, werden
künftige Beobachtungen lehren.
18) Z e a Mays L. Die Verfuche, welche C am e r a r iu s , G e o ff ro y
nnd L o g a n mit diefer Pflanze angeßellt, hat der Verfaifer der Kritik e)
a) On tlie generat. of plants. Phil. Trans. Yol. XXXI.
h) Hamburg. Magazin. Bd. 2. 3. 7. — c) Keilh Svftem of pbysiolog. botany. II. 333.
d) Experienccs ctc, Mein, für la gener. d, planlos. §. 3o - 32. — c) S. 8. und folg.
nach Anleitung K ö lr e u t e r s erzählt. Es fcheint daraus im Allgemeinen
hervorzugehen, dafs hier die Wegnahme der männlichen Blüthkolben die
Fruchtbarkeit’ nicht ganz aufhebe: fo dafs, wenn auch nur fehr wenige,'
doch einige Körner zur Reife kamen. Allein der Verfuch von Logan,'
wo eine weibliche Aehre, in Mußelin locker eingewickelt, kein einziges
Saamenkorn gab, veranlaflet doch den Verdacht, dafs in jenen Verfuche«
etwas Blumenfiaub von aufsen her gekommen feyn möge. Der Gegner
meint zwar a), der Erfolg diefes Verfuchs erkläre fich daraus, dafs Luft
und Sonne durch die Umhüllung abgehalten wurden: allein L o g a n fagt
grade, es feyen Luft und Sonne durch feinen Apparat n ic h t ausgefchloflen
Worden. Auch verhinderte in S p a l la n z a n i ’ s Verfuchen mit dem Hanf
und Kürbis der abgehaltene Zugang der Luft den Anfatz der Früchte
keinesweges. Eine andere Erklärungsart, welche jene Verfuche zulaflen,
iß diefe, dafs einzelne männliche Blumen an den weiblichen Aehren ver-
ßeckt gewefen feyn mögen. Schon P o n te d e ra hat abgebildet b), wie
zuweilen beym Mays fowohl die männliche Rilpe einzelne weibliche Blüthen,
als die weibliche mehrere Blüthen mit Staubfäden trägt, und ein Verfuch
von G. S. V o lta c) begünßiget fehr den Gedanken, dafs auch in den hie-
her gehörigen Beobachtungen von Cam erar ius , G e o f f r o y und L o g a n
die Fruchtbarmachung einzelner Saamen auf diefe Art geschehen feyn
möge. Nachdem auch er die Bemerkung gemacht, dafs eine Mayspflanze
nach dem Verluß des männlichen Blüthkolben, dennoch einige keimfähige
Saamen brachte, nahm er an zwey Mayspflanzen im Garten feines Haufes
die männlichen Blüthen, ehe fie fich geöffnet, weg. Zwey andern Pflanzen
in einem andern Garten liefs er die männliche Rifpe, fetzte aber eine
a) Ebenda!. S. 10, b) Antbolog. T. VI. VII. 0 Nuove ricercbe etc, cap. 2,
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