6 I. Ueber dié V erschiedenheiten
bey dem Menfehen und den Robben, zahlreich und in beyden Ilimbälfien
uufymmetrifch.
Mit Riechfortfätzen verleben find die fämmtliclien Thiere des Gefchlechts
Ï der Bären, Hunde, Katzen und Wiefel, die Nager, die Fledehnäufey der
Igel, der Maulwurf, die Spitzmaus, die fckweiueartigen Tbiere (Pachyder-
mata) und die Wiederkäuer. ••
Bey den zahlreichen Säugtliieren, die Riechfortfätze beützën, gifbt es
•grofse Verfchiedenheiten in Betreff der Windungen des groben Gehirns.
Diefe fehlen gröfstentheils bey den .Nagern,, den Fledermäufen,, dem Maulwurf'und
dem Igel- Sie zeigen lieh bey den, auf den Zehen gehenden,
1 fleifchfreffendett Raubthiéren. Doch- bähen diefe nur erft wenige und m
'beyden Hemisphären fehr fymmetnfche Windungen. Zahlreicher, find fie
bey den, auf den FufsfoLlen gehenden Carnivoren, den Thieren der
Schweinefamilie, den Wiederkäuern und den%tthufern, und hier find ge-
wilfe Hauptwindungen in beyden Hemisphären fymmetnfch, die Nebenwindungen
hingegen von unähnlicher Bildung. Symmetrifch find zwey
Ilaupthervorragnngen zu beyden Seiten der. Grundfläche des grofsen Gehirns
aller,' mit Riechfortfätzen verfehenen Säugthiere a). Sie find bimförmig,
mit dem breiten Eiide nach vorn, mit dem fchmälern nach hinten gerichtet
und vorne durch die SylvRche Grube bogrurtzt. Ans ihnen cnlfpringen
die .äußern Markleiften der Riechfortfätze und ihre Gröfse fleht immer mit
der Gröfse diefer Fortfätze in Verkäilnifs.
a) P r o t u b e r a n z e n a tif o rm e ïaef M al a 6 arfl e.
di icienzé di Mantova. T. I. p. 71,
Memoria della Reale Accademia
der Geltalt und Lage der Hirnorgane u. s. w.
" Diefe hirnförmigen Hervorragungen find die einzigen kleinern Lappen,
die man aufch beyi denen Säugthieren findet, welchen die übrigen Windungen
• fehlen. Größere Lappen1' giebt es aber auch hier. An jeder Hemisphäre
des grefseh Gehirns der Nagethiere, des Igels, des Maulwurfs,:der
Spitzmaus und der Fledermäufe läßt fich ein obe re r und unt e r e r Lappen
untcrfcheiden. Beyde find'durch, eine längslaufende Furche von einander
getrennt', aus“ welcher1 die Seitenränder des Balkens entfpriugen.
Die obern Lappen liegen daher oberhalb, die untern unterhalb dem Balken.
In dem Verhähnifs der obern Lappen gegen die Riechfortfätze und in der
Geftalt diefer Forfätze unterfcheiden lieh die erwähnten Tbiere von den
fleifchfreffenden Raubthieren,' den Paehydermen, den Wiederkäuern und
den Einhufern. Bey .diefen giebt es am grofsen Gehirn keine genaue
Glänze zwifchen obern und untern,' wohl aber zwifchen'vordem und mitt- *
lern Hirnlappen. Die vordem Lappen find hier von den Riechfortfätzen
ganz getrennt; fie ragen über die letztem hervor, und jeden’diefer Fortfätze
macht ein einziges' Organ ’aus* Hingegen bey den Nagern, dem Igel u. f. w.
beftehen die Riechfortfätze aus einem hintern und vordem Theil, die durch
einen tiefen Einfchnitt von einander abgefondert find. Auf dem hintern
Theil verläuft die, dem Geruchsnerven des Menfchen analoge Markleifte,
die lieh auf der untern Fläche der Riechfortlätze aller Säugthiere findet;
der vordere Theil hat einen eigenen Markkern. Den hifitern Theil bedeckt
der obere Lappen jeder. Hemisphäre, durch welchen letztem fich. aber
nicht, wie bey den Raubthieren, den Wiederkäuern u. f. w. die Sylvifche
Furche, fortfetzt, und welcher daher ein ununterbrochenes Ganze ausmacht.
Der vordere Theil liegt unbedeckt in der vordem Höhlung des Schädels,
vor dem Siebbeia.