9) Juniperus communis, Sabina L. „Dine weibliche Wach-
„holderfiaude, erzählt A gu es I b b e t fo n :i)7 war, obwohl mehrere männlic
h e Pflanzen lieh innerhalb zwey Meilen befanden, doch niemals fruchtbar,
„indem fie auf einem beträchtlich hohen Hügel Hand. Nach vielen Jahren
„verletzte ich eine männliche Pflanze in ihre Nähe und nun haue ich in
„Kurzem Frucht an ihr.” Nach E in n e ’s Erzählung 1') war Jun. Sabina
im Upfalifchen Garten, wo die männliche Pflanze bey ihr gewefen,
fruchtbar, im Clifforlfchen hingegen, wo diefe ihr gefehlet, unfruchtbar.
Was Pontedera c) eingewandt hat, dafs die fruchtbare Wachholderpflanze
während des ganzen Sommers neue Früchte treibe, da die unfruchtbare
(männliche) nur im elften Frühjahre blühe, alfo ihr Staub nicht die
Eyer fruchtbar machen könne, beruhet auf einer unvollftändigen Beobachtung.
„Die Wachholderbeeren, fagt D u r o i ‘^), erfordern zu ihrer Vollkommenh
e i t zwey Jahre: daher bemerket man im Herbfte auf einem Stamme
j,fowohl jährige noch grüne, als zweyjährige fchwarzblaue Beeren.
10) M e r c u r ia lis annua L., e llip t ic a Lam., p e ren n is L. An
der Merc. annua halte bereits C am e rar iu s «) bemerkt, dafs weibliche
Pflanzen, aller Gemeinfchaft mit den männlichen beraubt, zwar häufige,
aber taube und keimlofe Saamen gaben. Dafs die Einwendungen, welche
A lfto n gegen diefe Beobachtungen gemacht, auf einem blofsen Misver-
fländniile beruhen, hat K ö lr e u t e r Q gezeigt; auch find die Refultate von
a) Tillocli Philosoph. Magaz. Aug. 1818. — b) Hort. Cliffort. 464.
c) Antholog. H. i 33* — d) Ilarbkefcbe wilde Baumzucht I, 34o*
e) Opusc. bot. argamenti. Edid. Mikau, 76.
f ) Act. Acad. Xheod, Palat. Vol. III.
S p a lla n z a n i’ s fpäleren Verfuchen an diefer Pfllauze a) ganz mit denen
von C am e r a r iu s übereinftimmend. Wenn daher L in k eine weibliche
Pflanze von Mercur. elliptica Lam. beobachtete, die, ohne dafs eine männliche
Blüthe daran fichlbar gewefen, Saamen gab, worin alle Theile gehörig
äusgebildet waren t); fo erregt der Umftand, dafs diefer Saame niemals
keimte, doch einen Harken Verdacht, dafs der Embryo, welcher hier fehr
klein ift, gefehlet haben möge.
An Mercur. perennis L. find bisher, meines Willens, keine Verfuche,
das Gefchlecht betreffend, unternommen worden; ich befchlofs daher im
Frühlinge 1819 einen folchen anzufiellep. Erwünfchte Gelegenheit dazu
hatte ich im Garten meines Kollegen, des ProfefTor H e yd e , welcher
Zeuge diefer Verfuche war. Es befanden lieh hier zwey Stöcke diefer
Pflanze, ein männlicher und ein weiblicher, in einer Entfernung von etwa
3o Fufs von einander. Am 24. März, da die Stengel um einige Zoll aus
der Erde waren und die erfte Anlage der künftigen Blüthe zeigten
ifolirte ich vier weibliche Stengel (von etwa dreyfig derfelhen) dadurch,
dafs ich über felbige zwey Glascyliuder von einem Fufs Höhe und 4 Zoll
Durchmefler, deckte. Zu gleicher Zeit ward von der weiblichen Pflanze
ein Rafen mit voller Erde ausgehoben, in einen grofsen Topf gepflanzt
und an einen Ort verfetzet, der von dem Standorte der männlichen Pflanze
in grader Linie etwa 220 Schritt entfernt war. Zwifchen heyden befand
fich ein Gebäude, mehrere Hecken und ein Luftgebüfch; auch ftellte ich
den Topf iu eiu Dickicht von jungen Bäumen, um allen Zugang des
' a) M^m, für la g^n. de div. plantes, $. 33- 36. |
b) Bemerk, und Zufätze zu K. S p r e n g e l vom Bau der Gewächfe. 53,
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