untern Markbündelyon -welchen der obere zum Amlitznerven, dei* untere
zum Gehörnerven geht. Bey den Affen, den melden Raubthieren, den
Wiederkäuern und dem Schwein ift er nicht breit und lang; aber die
Markbündel deffelhen find hier lehr hervorfiehend. Bey den Nagethieren
und der Fledermaus ift er nur flach, aber fo breit und lang, dafs er die
Brüske an Ausdehnung übertrifft q),
Der Zungenfchlundkopfnerve nimmt im Allgemeinen an demfelben
Verhältnifs Theil, nach welchem der Stimmnerve (Nervus vagus) zu* und
abniramt. Diefer findet fich in keiner Thierclafle von einer folehen
Stärke als bey den Fifchen. Bey dem Stöhr giebt er dem Rückenmark
<j) Nach Mala ca m e gehen die Fafern diefer Queerbinde bI,os zum Anllitznerveru
(Memorie delja Accad. iii Mantova. T. I. p. 87.) G a il und S p u r zh e jm laßen
diefeii Nerven fcliief vorwärts unter ihr Weggehen. ( Unterfuchungen über die
Anatomie des Nervenfyftems. S. 226.) Die Berichterftatter des FranzÖfifcheii
Inftiluts über G a l l ’ s und S p u r zh e im ’ s Hiimlehre treten an Einer Stelle ihrer
Schrift der Meinung diefer Zergliederer bey (Annales \du~Muf. d’ Hilf. »at; -^T. XI.
p. 35o.)j an einer andern Stelle (p. 352.) laßen fie die Queerbinde den Antlitz-
nerven erzeugen helfen. Ein Blick auf die Grundfläche des Gehirns vom Seekalb;
Bär und andern Thieren, die fehr dicke Nerven des liebenden und achten Paars
haben, wird jeden lehren, dafs keine diefer Angaben der Wahrheit ganz gemäfs ift,
fondern dafs die Markfafcrn des Trapeziums die untern Wurzeln fowohl des’
Gehörnerven, als des Antlitznerven find. Wenn jene 'Berichterftatter weiter,
bemerken (A* a.- O, S. 35o .), d lß Maikbinde hinter der Brüpke fände fich bey
den ILerbivoren,. und wenn hiertfnt die übrigen Säugtbicre. vpn dom Befitz derfelben
ausgefchloflen1 feyn follen, fö ift dies ganz unrichtig. Wenn endlich Carus
(Yerfuch einer Darftellung des Nervenfyftems. - S. 248.) bey den Nagethieren eine
vordere und hintere Brüche aunimmt, von wel.ch.en die hintere unter den Pyrami-
dalkörpiern fo'rtgeht, fo ift dies eine Annahme, wogegen die Analogie der hohem
Säugthierc fpricht, bey welchen diefe fügen annte hintere Brücke {unfer TrapCzium).
fich auf keine Weife mit der Yarolifchen Brücke vergleichen läfst.
felber fehr wenig an Dicke nach. Doch finden auch in der Claffe der
Fifche grolle Verfchiedenheiten in dem .Verhältnifs deiTelhen zum Gehirn
flau. Die Rochen und Ilayeu, deren Nerven des fünften Paars fo fehr
grofs lind, haben keine fo grofse Stimmnerven als der Stöhr. Die Gröfse
des Zungenfchlundkopfnerven hey mehrern Fifchen rührt mit davon her,
dafs, wie im vierten Capitel der. vorigen Abhandlung' gezeigt ift, diefer
Nerve bey ihnen zugleich die Stelle des Antlitznerven vertritt.
Der Beynerve; und der Zungenfleifchnerve finden fich in ähnlicher
Geftalt, worin fie bevm Menfchen Vorkommen, auch hey den übrigen
Säuglhieren, den, Vögeln und den Schildkröten, nicht aber bey den übrigen
Amphibien und den Fifchen.
Alle Nerven des verlängerten Marks und des Rückenmarks find fchon
gleich nach ihrer Eutftehung unabhängiger von den Organen, woraus fie
entfpringen, hey den Fifchen als bey den höhern Thieren. Nicht nur die
Summe der Zweige, fondern fchon der Stämme jedes diefer Nerven ift
weit dicker als die Summe aller feiner Wurzeln. Bey mehrern Fifchen,
z. B. den Rochen, entfpringen die Rnckeumarksnerven mit einer fadenförmigen
Wurzel, dié in keinem Verhältnifs zu der Dicke fteht^ wozu
diefe Nerven fchon hey ihrem Durchgänge durch die weiche Hirnhaut,
und zwar nicht allmählich, fondern plötzlich gelangen. So haben jene
Tbeile liier eine Selbftfiändigkeit, die fie in den höliern Thierclaifen erft
bey ihrer Verzweigung durch Knoten erhalten. Das Gebiet der Ganglien
ift dagegen eingefchränkter bey den niedere, als bey den höhern Wirhel-
thieren. Die Fröfehe haben nur noch fehr kleine, in den kalkartigen
Anhängen des Rückgraths embaltene Spinalganglien. Dafs an manchen