rundliche Matte. Von der Stelle, wo diefe beteiligt ift‘, erftrecken ficbi
zwey längslaufende, parallele Leiften zum hintern Ende der weifslichen
Erhabenheit. Bey Gyclopterus Lumpus ijft der markige Theil mit dem
Urfprung der Geruchs- und Gefichtsnerven fo verbunden, dafs beyde
Nervenpaare aus ihm hervorzugehen reheinen. Eben fo verhält es lieh
wahrfcheinlich auch bey Cyelopterus glutinofus, und hieraus läfst es lieh
erklären, was für ein Knoten es ift, aus welchem nach einer, von Pa lla s
gemachten Beobächlung die Riech und Sehenerven' diefes Fifches' entliehen
g). Dafs jener Knoten in der Thal zum Hirnanhang gehört, lieht
man bey andern Fifchen, wo er mit dem grauen Theil zu einem ähnlichen
Ganzen,, wie die Säuglhiere befitzen, verbunden ift. So beliebt der Hirnanhang
des Glallrochen (Raja Batis) aus einem länglichen, weifslichen, bis
zur Verbindung der 'Gefichtsnerven iich erftreckenden Mittelflück und zwey
rundlichen, dunkelgrauen, unmittelbar in diefes Mittelflück übergehenden
Seiienlheilen. Was bey den höhern Thieren ein integrirender Theil eines
einzigen Organs ift, macht alfo bey den Grätenfifchen ein eigenes Organ
aus. Das Gehirn der Grätenfifche verhält fleh überhaupt wie das Gerippe
derfelben. Wie in diefem fo ift auch in jenem Alles einfacher und doch
auch in weit mehr Theile zerfallet, als auf den höhern Stufen der
thierifchen Organifation. Es giebt bey jenen Fifchen Modificationen im
Bau des Gehirns, die ohne alle Analogie zu feyn fcheinen, wenn man fie
ffolirt oder obenhin betrachtet, die lieh aber doch als abflammend von einer
gemeinfchaftlichen Urform zeigen, wenn man fie mit andern Hirnbildungen
g) Noiabile vifuni fuit (in cycloptero glutinofo), quorl nervi optici et olfactorii gangliojl
commune quoddam edorment, prorfus unili. E ganglio ntrinque opticus ad
oculum progreditur-, atque ex horum ganglio oriuntur olfactorii. -Pallas Spicil.
zoolog. Fafc. VH- p. 24.
in diefer Thierclaife vergleicht. Manche Eigenthümlichkeiten, befonders
in der Bildung des Hirnanhangs der Fifche, Jähen lieh zwar noch nicht
euträthfeln. Z. B. beym Schellfifch fand ich einen Hirnanbang, der
durch eiuen markigen Faden von der Länge des Sgänzen Gehirns mit der
weifslichen Erhabenheit zufammenbängt und weit vor dem Gehirn liegt,
Den nehndichen Bau entdeckte Cam p er ä) ■ beym Frofcbfifch. (Lophius
pifeatorius). Hingegen bey andern Fifchen, die weit mehr Verwandfchaft
mit dem Schellfifch als der Frofcbfifch haben, ilt derfelbe nicht vorhanden.
Uipfe, und ähnliche Eigenheiten einzelner Gattungen werden aber gewifs
ebenfalls nach Unterfuchuug des mäunicbfaltigen Hirnbaus der fämmtlichen
Fifcbe ihre Aufklärung erhalten.
6. Schön die Gebrüder W e n z e l >) haben die Bemerkung gemacht
dafs eine grofse Uebereinftimmung zyvifeben der Befchaffenheit der Zirbel
und des Hirnanhangs fiatt findet. Diefer Satz ifl zwar nur Regel, nicht
Gefetz, Bey den Rochen, die einen fehr grofsen und fehr ausgezeichneten
Hiruanhang haben, giebt es gar keine Zirbel. Bey vielen der übrigen Fifilie
beflätigt ficb aber jene Beobachtung. Wie der Hirnanhang, fo ftcht hier
auch die Zirbel iu weit näherer Verbindung mit dem Urfprung der
Gerucbsnerven als bey den Säugthieren und Vögeln. Wir fanden fchon
bey den Amphibien die Zirbel unmittelbar mit den vordern Hemisphären
in dem Winkel, den beyde mit den hintern Hemisphären eiufqhliefsen
verbunden. Diele Lage bat fie auch bey den Fifchen. Es fehlen an ihr
ä) Sämmtliche kleinere Schriften, Ueberfetzt von H e rh e l l. B. 2. St. 2, Tab. I.
Eig, l . c,!.
i) De penitiori cerebri ftructura. C. 24.
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