einfchliefset. Die Tangarten find in ihrem Bau den fieifchigen Schwämmen
gewifsermafscn verwandt. Einige derfelbeh Hellen eine lederartige, bald
dünnere, bald dickere, Auf mancherley Art zerfchlitzte Haut dar; andere
find fiengelbildend. Erfiere, z. B. Fücus digrta-tus, ciliatus; zeigen in ihrem
Innern gröfsere Blafen, welche unvollkommen verbunden find und ein
körniges Wefen enthalten, gegen die Oberfläche zu aber immer kleiner
werden und ihren Körnergehalt verlieren. Die ftengelhildenden Arten
dagegen, z. B. Fucus purpurascens; nodofus, cartilagineus, haben zur Grundlage
ein Gewebe von Längsfafern; von aufsen ift daffelbe umgehen von
einer dickeren oder dünneren Lage von Schläuchen', die gegen die Oberfläche
zu immer kleiner werden. lu allen ' diefen Fallen haben die
gedachten Elementartheile ‘ einen allgemeinen Ueberzng Won Schleim; der
aufser dem Wafter zu einer Art von Haut erhärtet, die aber den Namen
einer Oberhaut keinesweges verdient, und mit Recht lagt deswegen Mir h e i »):
„die Tangarten find von eigentlicher Oberhaut entblöfset.“
Der innere Bau der Flechten rft nicht minder fchwierig zu erforfchen,
als der der Tange und Schwämme. Die gallertartige Befchaffenheit der
Elementartheile und die Unvollkommenheit ihrer Verbindung macht die
Anwendung fowokl des anatomifchen Metiers, als des Mikrofkops ' hier
fehr fchwierig. Bekanntlich ift der Thallus der Flechten blättrig oder
kmftenartig oder ftenglig. Was zuvörderft den blattartigen Thallus betrifft,
fo beliebet derfelbe, z. B. bey Parmelia parietina b), P. ciliaris c); p, faxatilis
a) Ttaüe II. 343. Vergl. auch Annales du tuus. VH. 297,
b) F. G. Hayne ‘Arzneygewächfe. Y, T, 47*
c) Hedwigii Theor. Generat. ßK er* Ed, 2 . T. 33. F, 2* 5,
bey Peltigera canina, Lecidea püftulata und anderen,* deutlich aus drey
Subftanzen, welche fchichteuweife über einander liegen, nehmlich einer
fähigen, einer zelligen und einer rindenartigen Subffanz. Von diefen
macht die fibröfe Subftanz bey den gröfseren Flechten den vornehmften
Befiandtheil und gleichfam das Centrum aus. A c h a r iu s a) nennt fie
daher Subftantia medullaris, wiewohl uneigentlicherweile, indem fie mit
dem Bau des Pflanzenmarks nichts gemein hat. Sie ift farbelos, doch
ohne durchfichtig zu feyn, und beftehet aus Fafern, die unter einander
gewirrt und, wenigftens theilweife, mit einem körnigen Wefen untermifcht
find b). Ueber diefer Schicht liegt bey jenen Blätterflechten eine andere,
welche ich die blafige (ftratum f. fubftantia veficulofa) nennen möchte.
A ch a r iu s erwähnt ihrer nicht. Sie ift weit dünner als jene und beftehet
aus Bläschen, welche lieh bald mehr, bald weniger berühren, immer aber
unvollkommen verbunden find. S p ren g e l fagt c); er J,abe fie bey Peltigera
faccata in ein regelmäfsiges Zellgewebe vereiniget gefunden., wovon
er auch eine Abbildung gegeben; allein bey mehrmaliger Unterfuchung
diefer Flechte habe ich keinen andern Bau, als den obengefchildcrten;
finden können.. Auch S c h ä r e r d) fagt) er. habe von dem eigentlichen
eckig- zelligen Gewebe, welches bey den Phanerogamen und noch bey
den Laubmoofen anzutreffen ift, im Thallus der Flechten keine Spur Wahrgenommen.
Uebrigens fcheinen die Bläschen, woraus diefes Stratum beftehet,
wiederum zufammengefetzt und find von hellgrüner Farbe bey Parmelia
a) Licbenogr. univers, 3.
b) Ilayne a. a. O, T. 46, F. 5* (Parmel. pulmonacea).. Hedwig I. c*
c) Anl, z. Kenntn. d. Gew. III. 324. Taf. 10. F. io 4*.
d) Schweiz. natufwiffenfchaftl, Anzeiger, 3r, Jahrg. 66*