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durchgängig antrifft, fehlt hier gänzlich in der Verbindung der oberflächlichen
Zellen; nur bey Helleborus niger erinnere ich mich eine leife
Annäherung dazu wahrgenommen zu haben a). Ferner ift die Anwefenheit
der Poren dafelbll, wenn fie auch zuweilen vorkömmt, doch eine grofse
Seltenheit. R u d o lp h i b) hat über diefen Gegenltand lieh ausführlich
und genau verbreitet: ich will deshalb nur melden, was ich an einigen
Bliithen gefunden, fo er nicht unterfuchle. Bey Limodorum Tankervilliae,
finde ich fowohl am äufseren, als am inneren Ueberzuge der Blume nichts
von Poren. An den Zungfnblümchen von Ximenefia und Georgina zeigen
beyde Seilen dergleichen nicht; eben fo wenig bey CraiTula falcata,
Cyclamen europaeum, Vinca rofea und Erica verficolor. Am Helleborus
niger nehme ich zahlreiche Spaltgefäfse auf der Aufsenfeije der Blumenkrone,
keine auf der Innenfeite wahr. Eben fo bey Dalura Metel. Bey
den Stapelien hingegen, z. B. St. variegata, grandiflora, marmorata, hat
nicht nur die äufsere Oberfläche der Blumenkrone zahlreiche Poren, fon-
dern bey letztgenannter Art finde ich lie auch an dem innern, fchönge-
färbten Ueberzuge, wenn gleich fparfam, doch -äufserft deutlich. Wenn
deshalb S p r e n g e l0) äufsert, dafs die innere Oberfläche der Blumenkrone
dergleichen nur bey den Monocotyledonen zeige, wo letztere vielmehr als
ein corollenartiger Kelch zu betrachten, fo giebt die obige Gattung ein
Beyfpiel,, dafs dergleichen auch bey Dicotyledonen Vorkommen könne.
Alles Erwähnte jedoch lehrt, dafs das Vorkommen der Poren auf der
Oberfeite der Blumenkrone zu den feltenften Fällen gehöre. Auch fcheint
der kegelförmige Bau der Zellen dafelbft, fofern er in dem aufgehobenen
Hindermife ihrer Ausdehnung gegründet ift, fo wie die Nektarabfonderung
a) Tab. II, Fig, i8. — b) A, a, O. S. 85 u, folg. —* c). Vom Bau u. f, w. 181.
am unteren Theile der Krone, lieh nicht mit der Anwefenheit einer Oberhaut
zu vertragen: denn wenn auch an Theilen, die mit folcher bekleidet
find, z. B. an den Blättern, zuweilen füfse Ausfehwitzungen Vorkommen, fo
gefchiehet es doch nur krankhafterweife, da hingegen der Blumenkrone
folche natürlich und allgemein find. Auch die Zergliederung, wiewohl fie
hier viele Schwierigkeiten hat, lehrt uns, dafs ein folcher Gegenfatz, wie
in den Blättern und blattartigen Theilen zwifchen dem Pareuchyma und
der bekleidenden Oberhaut ift, in der Blumenkrone nicht Statt finde, vielmehr
zwifchen den innern. und äufseren Zellen kein anderer Unterfchied
fey, als, dafs der Saft der letztem meiftens gefärbt ift. So wenigfteus
habe ich es gefunden, wenn ich z. B. von der Blumenkrone der Vinca
rofea, des Hyacinthus orientalis, des Cyclamen europaeum, vom Strahl der
Georginen u. f. w- ein dünnes Queerblättchen abfehnitt; die Zellen, welche
den gefärbten Saft enthielten, und mehr oder weniger in Kegelform nach aufsen
hervorragten, reichten hier völlig bis an die Oberfläche, ohne weitere
Umhüllung a). Wollte man aber diefe faftvolle Zellenlage felher eine
-Oberhaut nennen, fo würde diefes gegen den Begriff, den man fonft mit
diefem Organe zu verbinden pflegt, zu fehr anftofsen. Um indeflen die
Allgemeinheit des Obigen einzufchränken, merke ich an, dafs Stapelia
marmorata allerdings eine, wenn gleich fehr zarte, doch wie ich glaube
nicht zu verkennende Oberhaut hat, welche die in Papillenform an der
Oberfeite der Blumenkrone hervortretenden rothen Zellen überziehet womit
auch die Anwefenheit der Poren dafelbft, wovon oben die Rede gewe-
fen, ühereinftimmt. Wenn demnach die Blumenkrone in ihrer Ausdehnung
in die Breite, in ihrem zelligen, von Gefäfshündeln, durchzogenen Wefen
a) Tab. II. Fig. 21. 22,
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