nehmliche wie bey deu hohem Thieren bleiben kann, indem der Theil,
■ wovon er umfafst wird, urfprünglich blos ein Verbindungsfirang der beyden
Hälften des Gehirns ih. Als ein folcher blofser Strang erfcheint er auch
bey mehrern Infekten und Mollusken. Bey andern.hat es zwar das Anfehn,
als fey.der Schlund von dem Gehirne felber umgeben, doch wohl nur
wegen der. Verkürzung diefcs Stranges. Um übrigens auf die Bewegungsorgane
, ;zurückzukommen, fo: iß nicht zu .überfehen, dafs , die Füfse der
Ganglienthiere ganz andere Theile als die Füfse der Rückeumarksthiere
nnd keinesw'eges von diefen abzuleiten find. Beyde kommen nur darin
mit einander überein, dafs fie aus Gliedern beßehen und zur örtlichen
Bewegung dienen. Stammten die erßern von den letztem, oder umkehrt
diefe von jenen ab, fo würden Uebergangsßufen vorhanden feyn muffen,
Gattungen mit mehr als vier Beinen bey den Rückenmarksthieren und
Gefchlechter, die weniger als fechs Beine hätten, bey den Ganglienthieren,
Vön folchen Mittelgliedern läfst lieh kein Beyfpiel aufweifen. Die Zahl
der Beine iß bey den erßern wohl zuweilen unter Vier vermindert, niemals
aber darüber vermehrt ; hingegen bey den letzteren find oft mehr,
niemals aber weniger als fechs Beine zugegen.
Es iß überhaupt fehr unrichtigj die hornartigen, artikulirten Theile
der Ganglienthiere insgefammt für Abkömmlinge des Skeletts der Rücken-
marksthiere zu hallen. Einzelne derselben,' die im Innern des Körpers
liegen, find allerdings Uefierbleibfel diefes Gerippes. Aber die äufsern
ftar ren T h e ile des Körpers der In fe k t e n , M o llu s k e n , W ü rm e r
uud Z o o 'p h y ten fin d die, zu e in e r h o rn - oder f t e in a r t ig e n
M a f fe e rh ä r te te O b e rh a u t der h o h em T hiö re . Diefe Erhärtung
tritt fchon in der Claile der. Säugthiere bey den Gürtel - upd Schuppenthieren
ein. Der Panniculus camofus1 ift ebenfalls eine Vorbildung der
Art, wie bey den Ganglienthieren alle Muskeln ihre Befeßigung an der
äüfsern Haut haben. Bey den Fifchen find Such mehrere fiarre, mit dem
Wirklichen Skelett verhutidäne'Theile offenbar Erzeugnilfe der erhärteten
Öberlläut. ' Man hat vielen Schärffinn äufgew’ändt; um diefelben von. Knochen
der Säugthiere abzuleiten. Aber Jfchön das1 Erzwungene in allen diefen
Ableitungen und das Unwahrfcheinliche föWohl der Yorausfetzungen, die
man dabey zu Hülfe zu nehmen Lgenöthigt iß; als der; daraus zu ziehenden
Folgerungen; giebt für die Wahrheit'derfelben kein günßiges Vorurtheil.
Es lalfen lieh' Üebergänge ‘ von der Epidermis der ‘Rückenmarksthiere
zu den' hörn - oder fleinartigen Orgänen der ’ Ganglienthiere aufweifen.
Aber man wird vergeblich bey allen Rückenmarksthieren ein Beyfpiel
fuchen, wo Muskeln innerhalb der Schädelhöhle auf ähnliche Art wie
bey den Infekten befeßigt wären. £
Ein neuerer Schriftßeller, deffen anderweitigem Verdienßen ich übrigens
gerne die verdiente - Achtung zolle, Ge o f f r o y St. H ila ir e , hat
zwar.eine Meynung geäufsert, die der meinigen ganz enlgegengefetz iß a).
Ich zweifele aberj dafs, wer nicht auf das Knochengerüße allein bey einer
Vergleichung der'hohem und niedern Thiere in? Betreff ihrer Organifation
lieht-, feinen Lehren beyßimmen wird. ' Er war im Voraus überzeugt, dafs
bey den Infekten eine Wirbelfäule vorhanden feyn müffe. Er . unterfuchte
fie, um diefe zu entdecken, von allen Seiten undjliefs zu dem Ende die
hornartigen Theile derfelben von C h e v re u l fügar chemifch analyfiren.
a) Sur une,Vcolonnc vcrtilbrale et fes cotcs-.dans Ies Infectes apiropodes* Par M»
. Geoffro-y S a in t - Hi 1 a i r e* Im 3te n Bde der Anuales g&i<5rales des
Sciences phyfiques (jj, 3 i7.^ und im 6ten Heft" des Jahrgangs 1820 der liis*
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