Ächtbaren Gegenßände im Grande des Auges verhindert. Die letztem
■ würden hier entliehen, wenn nicht das Pigment vorhanden wäre. Bey den
Sepien fehlt alfo die Wirklichkeit, bey den Infecten zugleich die Möglichkeit
jener Darftellung. J. Campbell t) hatte alfo gewifs fehr Recht, der
gewöhnlichen Meinung zu widerfprechen, dafs die wirkliche Abbildung
der äufsern Gegenßände auf der Retina eine notljwendige Bedingung zum
Sehen fey.
Ich gehe von diefen Wefen zur ClalTe der Fifche über, deren Gefichls-
werkzeuge mehr Manuichfaltiges und Eigentümliches als die Augen aller
übrigen Thiere zeigen. Xuerit werde ich eine Beobachtung mittheilen,
welche den Bau .der Augenmuskeln bey den Lampreten betrifft.
Die Frage nach den Functionen der Augenmuskeln bey den Fifchen,'
Amphibien und Vögeln gehört zu den phyfiologifchen Räthfeln. Die
Bewegung des Auges iß bey diefen Thieren fo befchränkt, dafs ihnen die
nehmliche Zahl von Muskeln, welche die weit mannichfaltigern Bewegungen
des Auges der Säuglhiere bewirken, fchwerlich blos zur Hervorbringung
diefer Bewegung verliehen feyn kann. Man hat vermuthet, eine andere
Function der Augenmuskeln fey, die Geftalt des Auges nach der verfchie-
denen Entfernung der Gegenßände zu verändern und diefer anzupaffen-
Ich bezweifele die Allgemeinheit diefer Verrichtung. Einige Fifche haben
eine fo dicke und fo wenig nachgiebige Sclerotica, dafs auch weit ßärkere
Muskeln, als die ihrigen find, eine Veränderung in der Gefialt diefer Haut
nicht würden hervorbringen können. Allein bey manchen Thieren fcheiut
jene Function allerdings ßatt zu finden. Beym Flufsneunäugen (Petromyzon
t) In Th om fo il’ s Annals of Philof, 1817, July, p, 17,
fluvialilis) fand ich eine Bildung der Augenmuskeln, die auf keinen andern
Zweck berechnet feyn kann, als den Augapfel zufammenzudrücken und die
Augenaxe zu verlängern. Das Auge diefes Fifches liegt hinter der Oberhaut,
die lieh als eine eigene durchfichtige Membran über die Hornhaut
forlfclzt. Der vordere Theil des Augapfels iß abgeplattet, der hintere länglichrund.
Ueber den letztem breiten ficlr die Augenmuskeln in mehrern
Schichten aus, die um ihn eine muskulöfe Decke bilden.
Ein anderes problematifches Organ des Fifchauges iß die röthliehe
Maße, die in hufeifenförmiger Geßalt um den Sehenerven, zwifchen der,
den Fifchen eigenen, filberfarbenen Membran und dem fchwarzen Pigment,
liegt. Die mehreßen neuern Schriftßeller haben diefen Theil für diüfen-
artig erklärt, ohne auf H a lle r ’ s ") Behanptung, dafs er muskulöfer Natur
fey, Rücklicht zu nehmen. Mit hlofsen Augen angefelien, hat er allerdings
das Aufehn einer Drüfe. Unterfucht man aber fein Inneres mit der Loupe,
fo findet man darin Fafern, die, H a l le r ’ s Zeugniß gemäß, muskulöfer
Art zu feyn fcheinen und lieh bey einigen Fifchen (z. B. bey Trigla Gur-
nardus) als äfiige Bündel über eine, zwifchen ihnen und dem fchwarzen
Pigment befindliche Lage von verdichtetem Zellgewebe ausbreiten. Dennoch
aber hatte H a lle r und nach ihm Home v), Unrecht, die Fafern für wahre <s»
Muskelfafern zu halten. Als ich fie, vom Schellfifch (Gadus Aeglefiuus)
genommen, unter einer löomaligen Vergröfserung unterfuchte, fand ich an
ihnen keine Spur von den, allen w-ahren Muskelfafern eigenen Queerfiricheu.
Sie hauen ganz das Anfehn hohler Röhren, worin lieh hin und wieder
Kügelchen befanden. Obgleich lieh alfo der rolhe Körper nicht zu den
u) Opp. min. T. III. p* 2 6 I,
v) Philof, Tranfact. Y. 1796, p, 1,