diefe Verbindung etwas Unbegreifliches hat, kömmt fie doch hierin z. B.
mit der Urfache der Schwere und anderer einfacher Naturwirkungen ganz
überein. Vermöge diefer Art zu beheben, 'hat fie das Leben in jeglichem
Punkte-, was fchon die Natur einer Flüffigkeit mit fich bringt; andrerfeits
aber dt diefe Flüfßgkeit von folcher Confiftenz, dafs fie ein Zerfallen in
höchft kleine Thede, die keinen Zufammenhang unter einander haben,
gehaltet. Hievon giebt uns die Erfahrung den weiteren Beweis, indem fie
lehrt, dafs die geriunbare Materie, welche anfänglich eine einförmige
Flüffigkeit unter dem Mikrofkop darftellt, durch die blofse Wirkung des
ihr einwohnenden Lebens in Theilchen und Kügelchen zerfällt,, deren
jedes das Lebensprincip des Ganzen, wovon es lieh abgeföndert, in lieh hat.
Needham und B u ffo n a) verfchloflen den Saft von Fleifche, fo wie Auf-
gülTe von Pflanzenfaamen in Gefäfse und beobachteten mit Hülfe des
Mikrofkops die Veränderungen. Nach Verlauf einiger Zeit, weicht: im.
erften Falle länger, im ztveyten kürzer Wir, zeigte die zuvor gleichartige
Flüffigkeit eine zahllofe Menge von bewegten Atomen; Auigüfle thierifcher
und végetabdifcher Körper bekommen nach O. F. M ülle r b) ein Häutchen,
von welchem fich Bläschen und Kügelchen hach uüd nach abfondern und
als Infuforien lieh bewegen. An einer Infufion von Erbfen bemerkte mein
B ru d e r c) am fünften Tage eine gelatinöfe Haut,- die am eilften Tage fich
in runde Bläschen verwandelt hatte; -wöbe/ eine Menge von Infuilons-
thierchen fichtbar waren. Von einem frifchen Hühnerey- nahm ich das
gallertartige Walfer ; i welches näfcli HinwegUahme fies Dotters ’ Und des
Weifsen in der Schaäle zurückbleibt; Unter dem ■ Mikrofkop zeigte-es’ mir
a) Needham hout. de'couv» 392, jg6*
c) Biologie 1L 3$2*. : $
b) Vcfih* terrestr* el fluviatil, historia. I . 21.
nichts, als eine durchaus einförmige, -hildungs - und farhelofe FlüIBgkeit.
Ich vermifchte es dann mit eben fo- viel defiillirtem Walfer,: worin fich
gleichfalls mit bewaffnetem Auge nichts Fremdartiges bemerken liefs und
fiellte i das Gefäfs -nün ans Licht, doch fo, dafs; es von der,Sonne nicht
getroffen: werden konnte. Nach wenigen Tagen hatte die Flüffigkeit eine
fchWache; hellgrüne Farbe angenommen und unter dem Mikrofkop ergab
lieh, dafs diéfes von zahllofen runden Körperchen herrührte, welche fich
•lebhaft darin bewegten. Diefesi ift demnach die-grüneMaterie des Ingen.-
‘h ouifs, ■ von- welcher er fagt £): dafs fie, äus mikrofkopifchen, lebhäft-
bewegteh Infekten beftehe, die Von Natur und gleichfam durch lieh felbfi
eine grüne Farbe haben, ohne dafs das Walfer, in welchem fie fich
bew-egen, daran Tlieil nehme, und dafs, nach,allen Umfiänden,zu urtheilen,
ein gewiifer Grad der Auflöfung thierifcher oder - vegetabilifcher Theile,
die nian in WaJTer gelegt-, fie erzeuge.
Verfolget man nun die Bewegungen diefer örganifchen Monaden eine
ZeiU'lang mit den Augen!; fö bemerkt man' dariu ketine Einheit, keinen
Zweck, keine Richtung. Sie' ifi. bald kreifend, bald gerkdilinig;,,;,zuweilen
Zilternd, zu andern Zeiten wellenförmig und fäll in jedem Aufguife anders
modifieirt, ohne dafs man in der Form der zuerlt erfcjieinenden Körper
felber - einen Unterfchied bemerken kann. Sie* ifi um defib fchneller und
heftigerj je mehr der Thièr - 1 odétf ;Pflanzenkörper zur Auflöfung; geneigt
ift und je mehr äufsere Umfiände,- Zh B. Ruhe , • Warme u. f. w. diefe Auflöfung
und Wiederbildung befördern, daher bey thi’erifchen Theilen und
im Sommer lebhafter; als bey vegetabiljfchen Subfianzen und im Winter.
») Yermifchte Schriften üBcrfr von M 6i-i'to J-, 11. .iS j ’JiSa;