fortftöfsende Kraft auf: und es, bildet lieh die Blume, deren Theile nichts
anders find; als alhnählige,1 Uebérgaage zur völligen Hemmung des' Wachs-
thums. Durch folche vereinzelt lieh die Markfohßanz in Saamenanlagen,
die nicht vegeth-en aus 'Mangel dér Nahrung; wenn aber der Pollen, als
eine ernähiende Materie; die das Produkt dér 'ganzen‘Pflanze, alfo von
der vollkommenlten Art i/'t, lim Zutritt. vvus in der Begattung igefchiehet,
werden lie ihre vorige Vegetation fortfetzen und die Pflanze wird lieh
nnt allen ihren Beitimmungen teproducireu; h
Hiefe Anfichten find es, welche unter allen der Wahrheit am meiften fich
anzunähern fcheinep, doch. vermiflet nuui darin die gehörige Einficht in
das Wefen der Ernährung, eines fleyfich. räthfelhafien Vorgangsdeflen
Erfgheinungen aber dpeh eine genauere Erwägung verdient hätten. vDeshaib
will ich den Verfuch wagen, dié Dunkelheit, in | welcher jener Akt noch
' Verhüllt geblieben, .wenigftens fo weit meine.Beobachtungen reichen, in
engere Gränzen einzufefiränken, um fo die geheimnißyolle befondere
Wirkung, welche fich in der Zeugung der Narbe und. Staubfaden'zu
erkennen giebt, auf, eine allgemeinere und bekanntere zuruckzufüliren.
Alle Beobachtungen über die Entft'ehung und die Verwandlungen
organifcher Körper, mit Sorgfalt und Wahrheitsliebe angeftellet und ohne
Bezug auf ein Syftem ausgelegt, nöthigen1 uns anzunelimén eine belebte
Materie, die aller Organifatiön zum Grunde liegt; eine gerinnbare Fliiffigkeit
ohne Farbe, Gefchmack und Geruch, die aller Gellalten des Lebens fähig
ift, die bey diefer Bekleidung mit maiicherley Formen ihr Wefen nicht
‘ verändert, und deren Leben durch keine Trennung zerllört wrrd;~ztnn
Beweife, dafs daftelbe ihr wefenlliöh und von ihr unzertrennlich fey. Es
ift wahr, durch chemifche Wirkungen, fo wie durch das Feuer.Tcheint
diefes Wefen zerllört. zu werden; allein diefe Zerftöhrung iß; eben fo
fcheinbar, als die der Materie durch die genannten Agenden überhaupt.
Vielmehr ift glaublich, dafs. die belebte Materie auch hiebey nur, wiewohl
auf eine noch. ;unerforfehte Art, finh verwandle und in unkörperliche
Formen übergehe, die in die Reihe der Stoffe, mit denen es die Chemie
zu thun bat, als Elemente treten. Indeflen fey diefes nur vermuthungsweife
gefagt und es mag daher jene Materie urfprünglich feyn oder der Zufammen-
wirknng gewiffer Elemente der Chemie ihr Dafe.yn verdanken, genug diefe
Elemente bringen, davon: überzeugt uns Beobachtung, niemals, unmittelbar
die organifchen Formen hervor; i es. ftellt lieh vielmehr immer zuerft jene
Matefie dar, die demnach für die Phyßologie belebter Körper als elemen-
tärifch zu betrachten ift.. Eine folche belebte gerinnbare Materie ift demnach
der Schleim, die Gallert,,welche durch,Fäulnifs, Wafler und Wärme
aus thierifchen .und vegetabilifchen. Thgilen frey wird .und hinwiederum
für die Entftehuug und Ernährung derselben den Stoff hergiebt. : Es ift
die gallertartige vegetationsfähige Materie N e ed h am s a).„und die folides-
cible Materiß von W jo lf i>), wovon - B u f f o n s organifche Materie c) darin
abweicht, dafs fie fchop aus Theilen hefteht, welche Eigenfchaft, in Theile
von äufserfter, Kleinheit zu zerfallen, nicht mehr den urfprünglichen
Zuftand der organifchen Materie anzeigt, jj fondern ihr angehört, die
bereits den erften Schritt zur Organifatiön gethan hat.
, Es. ift demnach das Leben auf eine unzertrennliche Weife und fo, dafs
es zur Fprm ihres Dafpyns gehört, an diefe Materie gebuuden und wiewohl
a) Nouv. d^couvertes microscop’ques, Paris 1750. 224, 274*
h) L. c, §, 2 4 - 28* — c ) Hift* der Natur* Th. 1* B. 2*
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