„wegfcliwlndcn, und ehe fie vergehen, zu ihrer Fortpflanzung an der Seite
„Nebenzwiebeln treiben, von denen eine eben fo grofs, als die vergangene
„Zwiebel ift, und ira folgenden Jahre blühet: daher nach einigen Jahren
„eine Zwiebel, welche man für eben diefelbe hält, in der That in allem
„Betrachte eine ganz andere ift.“ Diefe Umbildung gehet nun während
der Vegetation dergeflalt vor lieh, dafs in eben dem Maafse, als die alte
Zwiebel vergeht, die neue wäclift;'wobey, wenn der Zeitraum von Bildung
der .Wurzel his zürn natürlichen VeVtroehnen derlelben föK eiben'Vegetationsaht
zu halten, gleichfam zwey foleher Akte in einander greifen,
von denen der vorhergehende in den folgenden ohne Unterbrechung übergeht.
Da aber die Art, wie diefes gelchiehet, mancherley Merkwürdigkeiten dar-
bielet, wovon ich bey *deii'rtih'bekannten phyfiöfogifchen Schriftllellern
keine genügende Erwähnung finde: fo'will ich-einige Bemerkungen darüber
hier mitlheilen.
An jeder Zwiebel ift eine zwiefache Subftanz zu nnlerfcheiden: eine
fefte CentralfubfUnz, welche giölstentheils aus Gefäfsen hefte bet Und neuen
Theilen deh Urfpi ungrgiebt, und eine fie umgebende zeitige Subftanz, in
deren faftreiehe Zellen eine große Menge'von Mehl abgelagert ift. Die
erfie wird von der zweyten ernährt, mit welcher fie in dem genaneflen
organifchen Zulainmenlrange lieht, nnd fie wird, fohald die gegenfeitige
Einwirkung anhebt,' fähigj. den Würzelchen .und Blättern, dem Bluttiöfcfithafte
nnd der > jungen Zwiebel den Urfprung und die Entwicklung 'zti geben:
Die verfehiedbnen Formen diefer zwey Snbßanzen und,'die verfökifedene
Art, wie fie unter einander verbunden find, machen- die Verfehiedenheit
der. Zwiebeln aus. Linne' s) umerfcheidet die fchaa-lige, - fch u p p ig e i)
i ) Phil, botan, 85*
und f o l id e Zwiebel (bnlbus tunicatus, sqüamofus, ' folidus ). Den Bau
einer fch a a lig en Zwiebel hat Ma 1 p i pb i a) au der Hyacinthe und dem
Gärlenlauck kennen'gelehrt, und F.-C< M ed icu s l>) diefe Unterfuehung
noch aiif mehrere foleher Zwiebeln ausgedehnt. Eine^ feftö, in die Breite
ausgfed'e’hikemeiftens oben ;gewölbte, unten platte Subfiänz, aus fähigem
Gewebe und Spiralgefäfsen beftehend, ift die Grundlage des Ganzen.
Malp iph i und Medicns nennen fie den f e f t e n Kö rper (Corpus solidum)
und'“jener'betrachtet fie als einen Stamm, “diefer’ mit' mehrerem Rechte als
eine* Mittfelbildung -zwilchen Stammend' Wurzel'«). Auf dem''Oberlheile
tin'd i;dem‘Räude! diefes'!KörperS nun fitzen' die “'fleifchigen fchaaligen Häute
an, welche einander mehr oder weniger unifchfiefsen,' jedoch lieh nicht
berühren, vermöge zwifchenliegender dünner und faftlofer Häute; fie find
übrigens nichts' arider®, als die verdickten UütersJleile der-Blätter, wie matt
in 1 einem früheren Zeiträume leicht 'gewähr -wird. Irrt” Mittelpunkte1 ■ des
Ganzen, auf der grölsten Hervorragung oder auf einem Fortfatze-des feften
Körpers, fitzet die Knospe, ausgezeichnet durch ihre grüne Farbe und
befteheiid aus den Rudimenten der Blätter und Blüthen für die künftige
Vegetätibri.“' Ein Durchfchnitt der Zwiebel Von Hyacinthus coroofüs d)
bald nach dem V-ertrbeknen der Blätter und Blüthe gemacht, bringt diefe
bequem zur Anfehauung. Beym Vegetiren nun entliehen die Würzelchen
aus dem ganzen freygebliebenett Umfange des fcheibenförmigen Körpers;
die Knospe wickelt fich auS' in Blätter nnd Blüthen, die fleifc-higen Häute
ifebr, auf- deren Unkoften felbiges -gefchiebet, trocknen völlig aus, und
Während'die&r ganzen Folge von Wirkungen gefchiehet die Reproduction
a) Anat.1 plantar* II« i 5i« F« i 3j , i 33. i'34«
b) Pflanzenpliyfiolog. Abhandlungen. II. 81-91*
j c5; Da^lbfl!9'8*r ; — -