es z w eine beträchtliche Menge Rinde. Jene fcheint jedoch nicht, infofern
lie eine CommilTur ift, fondern infofern fie den Radiationen des verlängerten
Marks zum Durchgänge dient, diefe zu enthalten.
Durch blofse Conjngationen hängen die gleichartigen Theile beyder
Hirnhemisphären in denjenigen Thierclaflen zufammen, die kein wahres
Rückenmark haben. Bey den höhern Thieren gehen durch lie die, auf
der Balis des Gehirns liegenden Subftanzen beyder Hirnhälften und der
gröfsere Theil beyder Hälften des verlängerten Marks und Rückenmarks in
einander über. Auch der Wurm des kleinen Gehirns ift eine Conjugation
der beyden Hemisphären diefes Eingeweides.
Unter den Radiationen ift die wichtigfte und allen Wirbelthieren
gemeinfchaftliehe d ie R adia tion des v e r län g e rten Marks, welche aus
dem letztem durch die ftrangförmig'en Körper zum kleinen Gehirn und
durch die Brücke, die Markfehenkel u. f. w. zum grofsen Gehirn geht.
Diefe ift von mehrern neuern Zergliederern, befonders von Gail und
S p u r zh e im *), R e il y) und R o fe n th a f *), verfolgt worden. Man hat
vier Hauptbündel des Rückenmarks angenommen, die der erfte Urfprung
diefer Radiation find und welche fich zuletzt in die Windungen des
grofsen und kleinen Gehirns ausbreiten, indem fie im verlängerten Mark
fich in mehrere Bündel trennen und bey ihrem Durchgänge durch die
Oliven, die Brücke, die Hirnfchenkel, die Sehehügel, die geftreitten Hügel
und die rautenförmigen Körper des kleinen Gehirns immer mehr an Maile
,) Anat. et Pbyfiol. du Sylt, nerveux. Vol, I. p. 233.
' y) Archiv f. d. -Phyfiol. B, 9, 'S. i 56. 485. B. 11. S. 345.
z) Bey trag zujr Enccphaiotomie. Weimar 1815,
zunehmen. Mau hat diefe Organe, aus welchen die Bündel des Rückenmarks
verftärkt hervortreten, für analog den Nervenknoten erklärt und
hierauf eine neue Nomenclatur der Hirnorgane gebauet. Man hat für
einen wefentlichen Theil der fogenannten Ganglien, des Gehirns die graue
Subftanz angenommen, uüd diefelbe fogar die ernährende Subftanz der
Markfafern genannt. Diefe Vorftellungen enthalten ein Gemifch von
Wahrheit und Irrtlium, das der Scheidung noch fehr bedarf. Mit dem
Verlauf der Rückenmarksbündel verhält es fich zwar beym Menfchen auf
die obige Art. Aber bey den Thieren weicht er hiervon in mehrern
Stücken ab. Im Allgemeinen gilt das Gefetz: dafs d ie u r fp r ü n g lic h e a
B ü n d e l des v e r lä n g e r t e n Marks bey den n ie d e r n W i r b e l t h i e ren
w e i t w en ig e r als b e y den h öh e rn z e r fe t z t und v e r ftä r k t
zum v o r d em En d e des G e h i rn s fo r tg e h e n . Bey den Vögeln,
Amphibien und Fifchen ift das wichtige Zerfetzungs- und Verftärkungsorgan
der Bündel des verlängerten Marks, die Brücke, nicht mehr vorhanden.
Die Sehehügel liehen fchon in denen Familien der Säugthiere, die keine
hintere Hirnlappen haben, mit den Windungen des grofsen Gehirns in
weit geringerer Verbindung als bey dem Menfchen und den Alfen. Noch
mehr ifolirt find diefe Organe im Gehirn der Vögel, Amphibien und
Eifche. Bey den letztem geht auch nur ein kleiner Theil der Hirnfchenkel
in die geftreiften Körper über. Die fiärkften Markbündel diefer Schenkel
fetzen fich hier unmittelbar in die Gefichts - und Geruchsnerven fort. Dié
Vergleichung der Brücke, der Sehehügel, der geftreiften Körper u. f. w.
mit den Nervenknoten halte ich für verwerflich. Sie ift nichts Tagend,
wenn man unter Ganglien alle Anfchwellungen der Hirn- und Nervenmaife
verlieht. Sie ift unrichtig, wenn man vorausfetzt, dafs allenthalben, wo
eine Zerlegung oder Verftärkung der Markfafern des Gehirns oder der
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