Von denen des Menfchen fehr verfchiedene Suineswerkzeuge giebt, deren
Nerven Zweige der Nerven des fünften Paars find.
1. Die Nerven des fün ften Paars ve r tre ten b e y e in ig en
T h i e r e n die S te lle d e r w i c h t ig f t e n S in n e sn e rven .
Schon unter den Säugthieren giebt es einen Beweis diefes Satzes am
Gefichtsorgan des Maulwurfs.
Z in n war der Elfte, der bemerkt zu haben glaubte, dafs der Sehenerve
diefes Thiers ein Aft dés, zum Rüffel gehenden Zweigs vom Nerven
des fünften Paars ift e).
Gegen dieR Behauptung Z in n ’ s erinnerte der Receüfent von T ie d e -
niann’ s Zoologie in der Hallifchen allgem. Litteratur - Zeitung, ( t 8x3.
Nro. ao4. S. 800.) dafs der Sèhenerve und der Rüffelnerve beym Maulwurf
verfchiedene Nerven ’wären; die Sehenerven entfprängen und verliefen auf
die gewöhnliche Art; fie wären aber fehr dünn und kaum merklich; es
gäbe kein drittes, viertes und feehftes Paar, fondern auf den Sehenerven
folgte gleich der fünfte, fehr ftarke Nerve, der jedoch, nicht mit dem
Sehenerven zufammenhängend, auf diefelbe Weife wie bey den übrigen
Säugthieren entftände und zum Auge ginge.
Auch Carus f) fand beym Maulwurf keine Spur von einem dritten,
vierten und fechften Paar. Die Sehenerven fahe er als haarfeine, graue * I)
e) Nervus opticus Talpae, Iougus et gracillimus, ortus communi origine cum nervo
maximo proboscidem adeunte, cranio Ogreffus longo ilinere oblique, fuper musculuin
proboscidxs antrorfum et paullum extrorfum fertur, et ocuii parti pdfleriori fjihae-
' : ricae, multa carne obductae, in axi optica inferitur. (Z in n de differentia /abricae
ocuii huinani et brutoruni. § , I. In Commenlar. Soc. Regiae fcient. Gotting.
T. IV. p- a i;.)
I) Verfuch einer Darftellung des Ncrvenfyltcms, S. 24i,
Fäden aus der grauen Maße am Trichter hervorgehon, durch ein eben fo
feines Seheloch iu die Augenhöhle treten und hier {ich an einer kleinen
AnfchwellttDg eines Nerven verliebten, den Z in n für den Sehenerven felbft
hielt, der aber nach C a ru s dem A.ugenaft des fünften Paars analog ift.
Er glaubt, dafs jenes Rudiment eines Seheperven mit diefem Atigenaft zu
einer Art von Ciliarkuoten zufammentrilt, voia welchem die Nerven des
Augapfels ausgebeq,
Meine' Unterfuchungen haben mich Folgendes in Betreff der Augen-
nerveu des Maulwurfs gelehrt. Die Sehenerven enlfpringen auf die von
Carus angegebene Weife vor dem Trichter als zwey graue Fäden, die
nicht viel dicker als ein Meufchenhaar find und welche in der Geftalt
zvreyer, mit ihren untern Enden gegen einander gekehrter Römifcher S
fbrtgeheu,' ohne lieh an irgend einem Punct mit einander zü verbinden.
Ihre Wurzeln lallen fich nicht, wie die Urfprünge der Sehenerven bey den
übrigen Säugthieren, bis zu den Sehehiigelu und dem vordem Paar der
Vierhügel yerfolgeu. Zwilchen diefen WurzelD und dem Trichter fand
ich einen fchnialen, markigen Queerftreifen, der aber mit den Sehenerven
keine unmittelbare Gemeinfchaft hatte g). So- klein die Gelichtsuerven
beym Maulwurf Jiud, fo grofs find bey ihm die Nerven des fünften Paars
und fo ausgezeichnet ift die Enthebung der großem Portion diefer Nerven.
S an to rin i, W iu s low , W r is h e r g und G. H. Nieme ye r b) haben
g) Diefen Marklfreifen hat auch Carus (A. a. O.) bemerkt. Er lieht ihn für eine
untere CommifTur der miltlern Ilirnabljieilung an, Ieh fand denfelbgn bey einigen
Maulwürfen in d»er Milte unterbrachen,
b) De origine p.aris .quinti nervorum jCerebri, jHalae, JL8X2* R e-ü’s Ardiiy f# t],
Phyfiolögfe, B. XI. H. i, 3* I»
s