unterfcheiden zu können. Beym Capuzineraffen aber fand ich, dafs fie in
die, über den weifslichen Hügeln (Eminentiae candicantes) liegende Mark-
fubftanz drangen. Sie verbinden alfo die Radiation der Zirbel mit der
des Hirnanhangs.
Die eben erwähnte Markfubflanz, welche über den weifslichen Erha*
benheiten hegt, ift der Focus der R a d ia tio n des H irn an h an g s , der
wichtig Fl (‘u von allen in Hinlicht auf das höhere geiftige Leben, aber auch
der, fchwerer als eine der übrigen zu verfolgenden. Zu ihr gehören dié
Theile, die R e i l c) unter der Benennung der ungenannten M a rk fu b -
f ta n z begriff, und deren Organifatiou und Beftimmung ihm, wie er felber
gefleht, nicht klar geworden ift. Ohne Anwendung der, von G ail und
R e i l fo fehr getadelten Methode V ic q - D ’A z y r ’ s, die innere Bildung
des Gehirns durch Schnitte zu beftimnien, läfst lieh fchwerlich die Ausbreitung
diefer Radiation entdecken. Aus V ic q - D ’ A z y r ’ s Beobachtungen
hätte man auch fchon auf das Yorhandenfeyn derfelben und auf die wich-
tigften ihrer Fortfatze fchliefsen können d). Nach den Befclireibungen
und Figuren jenes Zergliederers giebt es beym Menfchen auf jeder Seite
drey diefer Fortfälze. Der eine geht zu dem vordem und innern Höcker
der Sehenerven «). Der zwêyte läuft nach dem verlängerten Mark zu f).
Der dritte breitet lieh auf der Grundfläche des Gehirns unter dem Chiasma
«) A. a. O. B. IX. S. iGoy und an mehrern andern Stellen feiner Auffätze über das Gehirn,
«!) Blos J. F. Meckel erwähnt diefer Forlfätze jin feinem Handbuche der menfchlichen
Anatomie (B. 3. S . 5o 8)y rechnet aber unrichtig mit zu ihnen die Ausbreitungen
der Schenkel der Zirbel,
«) y f c q - B ’A z y r a. a. O. p. 606. Pl. I. flg. 2, n,
f ) Ebendafelbft, o. o.
der Schenerven nach dem vordem' Ende des Balkens und nach dem Innern
der Sylvifchen Grube aus, wo er mit dem Mark der vordem Hirnwindungen
zufammenflöfst g). Diefe Ausbreitungen finde ich auch bey den übrigen
Säuglhieren. Von dem erflen Fortfatz fcheint mir der Markftreifen berzu-
riihren, wodurch der Sehehügel in einen vordem und hintern Theil
gefchieden ift. Der zweyte fcliien mir beym Mecrfchwein fleh mit dem
hintern Schenkel des kleinen Gehirns zu vereinigen. Ich vermuthe, dafs
von-ihm auch die Markleiften der vierten Hirnhöhle beym Menfchen, die
P ic c o lh om in i für Wurzeln der Ilörnervcn hielt, herrühren. Mit dem
dritten Fortfalz Heben bey dem Menfchen und den Affen auch die Radiation
der Sylvifchen Grube, die vordere IlirncomniilTur und die Markfubflanz,
woraus nach vorne die Ge'ruchsnerven enlfpringeu uud welche nach hinten
in das Innere der gerollten Wülfte übergeht, fo wie bey den Säugthieren,
welche Riechfortfätze beliizen, und bey den Vögeln die äufsern Markleiflen
der letztem, in Verbindung. Aufser diefen, fchon von V i c q -D ’A z y r
bemerkten Forlfätzen giebt es ein viertes Paar, das lieh an dem, auf der
ohern Seite ruhenden Gehirn unter und längs den Wurzeln der Sehenerven,
zwifchen den geflreifi.cn Körpern und den Sehehügeln zu dem, die geftreiften
Körper umgebenden Mark begiebt. Beym Capuzineraffen falle ich noch
ein fünftes Paar zu der, den milllern' Theil der gerollten Wülfte einfehlieX-
fenden Markfubflanz geben. Diefe Radiation fleht alfo mit den Nerven
des Geruchs und-Gefichts, . wahrfcheinlich auch mit denen des Gehörs,
mit den Sehebügeln und den geftreiften Körpern, mit den Hirnwindungen,
kurz mit dcu wichtigfteu Organen des hohem feniitiven Lebens in Verg)
Diefen Fortfatz hat V i c q - D ’Äzyr nicht ausdrücklich als einen fulchen benannt.
Die Gegenwart delfelben folgt aber aus feinen Beobachtungen,