die Entftehung der Kapfelhaufen. Auch hier endiget, -wo ein folcher entliehen
Toll, ein Gefälsbündel mit einer Verdickung, wobey er lieh in
•wurmförmige Körper verwandelt =>). Diefe Bildung ilt an der ünterfeite
mit einer Zellenlage bekleidet, welche wiederum nichts anders, als das
mehrgedachte Receptaculum ilt. Es quellen nehmlich auf der Oberfläche
deifelben, wenn man die Frons in zartefier Jugend unlerfuchtj . überall die
Kapfeln ohne allen Rifs, in Geftalt kleiner Kügelchen hervor !>),; f0 flafs
es den Anfchein hat, als fey diefer Fruchtboden mit keiner Oberhaut
bekleidet, worüber ich jedoch nicht ins Klare habe kommen können.
Auch K ö lreu te rn fiel diefes erfte Erfcheinen der jungen Kapfeln auf.
„Es iß , fagt, er c), faß unbegreiflich, wie die Eyerchen, dem Anfcheine
„nach ohne Verletzung der äufsern Blattfubffanz, hervortreiben können.“
Wir müffen demnach annehmen, dafs diefe äufserfte Subfianz felber in
folche Fruchtanlagen übergehe, welches nur dann möglich, wenn felbige
belebt und faftvöll, d. i. keine Oberhaut ift.
Betrachten wir nun das Hüllblättchen der mit folchem verfehenen
Farrenkräuter aus dem obigen Geiichtspunkte, fo ift der Gedanke K ö lre u -
te r s , dafs felbiges die FlülEgkeit zur Fruchtbarmachung der Kapfeln enthalten
möge, keinesweges fo ungereimt, als er feyn würde, wenn daffelbe
eine blofse, in die Höhe gehobene Oberhaut wäre. Mit Recht befireitet
daher fchon diefer vortreffliche Beobachtei* die genannte Meynung, indem
er einerfeits die Verfchiedenheit des Baues berückfichtiget, andrerfeits die
Entßehung und Entwicklung der mehrgedachten .Häutchen, als vorzüglich
a) Tab. BI. Fig*. 4. — b) Tab, Ul. F ig. 6;
c) Das entdeckte Geheimnifs der Kryptogamle, 101..'
beachtenswerth, erwägt. „Diefe Blumenhüllen, fagt er a), wachfen zu
„gleicher Zeit mit den Eyepfiöeken aus dem Innern hervor und in einem
„angemeffenen Verhältnifs mit ihnen fort; ihre Subßanz wird, fo wie fie
„an Gröfse zunehmen, immer dicker, fefler und faft voller; fie haben, wenn
„fie noch im Wachsthum begriffen, ein mattes und trocknes Anfelien,
„bekommen aber hernach, wenn fie die gehörige Gröfse und Vollkommeneren
erreicht, einen Glanz, der von einer ausgefchwilzten Flüffigkeit her-
,,zurühren fcheint, und verlieren endlich diefen wieder, indem fie nach
„und nach austrocknen und welk werden.“ Ferner b); „Beym Asplenium
„Scolopendrium L. fiehet man, und zwar fchon mit blofsen Augen, deutl
i c h , dafs lieh um die Zeit, da die Befruchtung ihren Anfang nimmt,
„nach und nach kleine Tropfeu einer kryßallhellen Feuchtigkeit unter der
„Blumenhülle fammeln, die immer gröfser und kenntlicher werden, nach
,-.Veiflufs einiger. Tage aber lieh allmählich wieder verlieren.“ H e dw ig ,
indem er von K ö lr e u te r s Meynung, diefe Häutchen betreffend, als von
einer uußatthaften redet, fagt c): man werde hey Anficht derfelben nicht8
gewahr, das den Charakteren eines männlichen Saamens, was Form und
Confißenz betrifft, entfpreche, und S p r e n g e l hat d) diefen Ausfpruch
wiederhohlt. Allein ich wage zu behaupten, dafs K ö lr e u te r hier befler
und genauer beobachtet habe, als Hedwig . Die Zellen jenes Häutchens
find im Zufiande ihrer höchfien Entwicklung merklich durch eine Flüffigkeit
ausgedehnt, welche lieh fpäterhin verliert und ein körniges Wefen an
ihrer Stelle zurücldäfst. Auch fügt K ö lre u te r jenen Beobachtungen zwey,
mit aller Sorgfalt angeftellte Verfuche hinzu, wo Saamepkapfeln des Aspia)
A. a. O. 90. ■—■ b) Ebendaf, S i . — c) Theor, general» p], er. Ed. 2. Too»
d) Anl. x . Kennt!!, d, Gervächftrin Briefen. 111. 60. '