vordem Abheilungen der Riechfortfätze des Gehirns der Nagethiere zu
vergleichen lind.
3. Die hintern Hemisphären bleiben, wie bey den Amphibien, mit
einander vereinigt. Aber ihre Schenkel, die bey den Vögeln von.einander
getrennt, bey den Amphibien zu einer einzigen Malle verfcbmolzen waren,
verfchwinden bey den Fifchen ganz. Die hinlern Hemisphären folgen
daher m diefer ThierclalTe unmittelbar auf die vordem. Zugleich tritt
die Stelle, wo lieh die Sehenerven vom Gehirn trennen, dem Urfprung
der Geruchsnerven weit näher als bey den hohem Thieren.
4. Die hintern Hemisphären verändern ihre Beftimmung. Die Sehenerven
haben nicht mehr in ihnen, fondern, wie die Geruchsnerven, in
den Hirnfchenkelu ihren Haupturfprung, und an diefem Urfprung liegen
beyde Nerven paare bey vielen Fifchen einander fo nahe, dafs fie aus einer
gemeinfchaftlichen Stelle, zu entliehen fcheinen. Indem fö jene Hemisphären
ihre Beziehung auf die Sehenerven verliehren, entwickeln lieh in
ihnen wieder Organe des Säuglbiergehirns, wovon bey den Vögeln nur
noch geringe Ueberbleibfel und bey den Amphibien auch folche nicht
mehr vorhanden waren. Ihr innerer Bau wird fo züfammengefetzt und
die Aehnlichkeit der in ihnen befindlichen Theile mit den wichtmlten
Gebilden des Hirns der hohem Thiere fo grofs, dafs wir fie für das grofse
Gehirn diefer hohem Thiere, die vordem Hemisphären der Fifche aber
für blofse Reite der Riechfortfätze mit Grunde annehmen dürfen. In
ihrer gemeinfchaftlichen Höhlung befindet lieh auf jeder Seite der Mittellinie
des Gehirns ein markiger Kern (Torus Hall.), der eine ähnliche Gefialt
wie der geltreifte Körper des Gehirns der Säugthiere hat. Vor diefen
Körpern liegt ein Theil, der ein Analogon des Gewölbes zu feyn fcheint.
Zu beyden Seiten des letztem gehen von den Toris zwey Schenkel aus,
die . lieh an der innern Wand der Hemisphären von vorne nach hinten
krümmen und welche Aehnlichkeit mit den gerollten Wulften der Säug-
thiere haben. Der innere Rand diefer Theile ift mit dem Gewölbe durch
eine, aus ftrahlenförmig divergirenden Markfafern beltehende Scheidewand
verbunden, welche die Höhlung jeder Hemisphäre in eine obere und
untere Kammer abtheilt und mit dem, zu dem gerollten Wulft gehenden
Fortfatz des Gewölbes der Säugthiere übereinkömmt. Zwifcheu den Toris,
im Hintergründe der Hemisphären, liegen endlich noch Yier, oder bey
einigen Fifchen zwey Markkugeln, die nichts anders als die Vierhügel
feyn können.
5. Auf der Balis des Gehirns, unter den hintern Hemisphären,
erfcheinen wieder die weifslichen Hügel der Säugthiere', die lieh in der
Claffe der Vögel und Amphibien verlöhren hauen, als eine, bey einigen
Fifchen einfache, bey andern der Länge nach getheilte, markige Anfeh Wellung;
Mit ihr find Anhänge verbünden, die zufammengeiiommen dem
Hirnanhang der hohem Thiere gleichen, aber in jedem Fifchgefchlecht
eine eigene und oft fehr räthfelhafte Bildung haben. Im Allgemeinen
findet zwifchen dem markigen Theil und der grauen Subftänz des Hirnanhangs,
die fchon bey einigen Amphibien von einander getrennt find,
bey den Gräteufifchen eine noch gröfsere Trennung llatt. Bey Cyclopterus
Lumpus, Salmo Salar, Pleuronectes PlateiTa, Tiigla Gumardus und mehren;
andern Arten bedeckt der markige Theil als eine einfache, oder aus
zweyvJymmetrilchen Hälften beltehende, kugelförmige Hervorragüng den
Urfprung der Geruchs--und Gefichtsnerven. Hinter ihm, auf dem vordem
Ende der weifslichen Hervorragüng, liegt der graue Theil als eine kleinere,