dickeren Abfchnitten bey einer verfchiedenllicli abgeänderten Stärke und
Richtung des Lichts: vielmehr erschienen diefe Zwifchenwände der Oberhaut,
fowolil in der Mitte, als an ihren Ecken, durchaus folide a). Einigemal
gelang es mir, auch von der dünnen Oberhaut des Aspidium dilaiatum
Sw. folche dünne Queerfchnitle zu erhalten: aber immer war der Anfchein
der nemliche und von Oeffnungen lymphatifcher Gefäfse, deren Gegenwart
hier' doch vorzüglich behauptet wird, zeigte lieh keine Spur. Es bleibt
nun noch übrig, die gefchlängelte Befchaffenheit der Netzlinien und ihren
Urfprung in der Oberhaut zu unterfuchen. Bekanntlich findet man diefen
Bau am fchönften hey den Farrenkräütern z. B. bey Pölypodium, Aspidium,
Pteris u. f. w- Selbft die kleinen zartblättrigen Arten von Lyeopodium,
Z. B. radicans und denticulatum, befitzen ihn. Nur die Farren-Galluugen
mit hautartigen Blättern, die nur Eine Lage von Zellgewebe und keine
Oberhaut haben, ermangeln feiner, wie Trichomanes und Hymenophyllum.
Aber auch an den Blättern phänogamifcher Gewächfe finden wir ihn,
z. B. bey Elatine Alfinaftrum, Galium Aparine, Ononis rotundifolia, Pul-
monariä virgmica, Mercunalis perennis, Sonchus fruticosus, Pforalea bitu-
minofa, Coffea arabica, Phyllanthus juglandifolius, Cotyledon umbilicus,
Delphininm Staphyfagria, Alfine media und Lepidium fativum. Es ift zu
bemerken, dafs diefe Gewächfe, welche den Dicotyledonen angehören, fämmt-
lich eine mehr oder weniger dünne Oberhaut haben, wiewohl fonll ihre
Blätter, bald von dünner Befchaffenheit find, wie bey Mercurialis, Pülmo-
naria, Alfine; bald von einer fleifcliigen, wie bey Cotyledon; bald von-
eiuer lederartigen, wie bey Coffea und Phyllanthus. Betrachtet man dagegen
eine dickere Oberhaut fowohl bey Dicotyledonen, z. B. Olea europaea,
a) Tab. I. Fig. 4. 5. 7. l 3. u. f. w.
Dianthus Caryophyllus, Asclepias carnofa, Pleclranthus Forskolei, Saxifraga
flarmentofa, als bey Monocotyledonen, z. B. Calla aelhiopica, Mufa paradi-
fiaca, Amaryllis undulata, Convallaria majalis, den Narciffen, Tulpen und
Laucharteu, fo liehet man ihre Netzlinien oder Zellenwänder völlig gradlinig.
Mau würde daher auf den Gedanken kommen müflen, dafs folche
Befchaffenheit einem verdickten Zuftande der Oberhaut coexiftire, wenn
nicht Cheiranthus Cheiri und Tropaeolum .majus einerfeits, fo wie Hedera
Helix, Magnolia grandiflora und Ifatis tinctoria andrerfeits, der Allgemeinheit
diefes Gefetzes entgegenftänden: denn die elften haben, bey einer fehr
dünnen und leicht zerreifsbaren Oberhaut,- doch geradlinige Zellenränder
und die andern haben fie bey einer dicken Befchaffenheit derfelben dennoch
gefchlängelt. Von Bedeutung fefieint ferner das Verhalten der verfchie-
denen Blaufeiien, und hier zeigt fich bey Selinum decipiens und Cyclamen
perficum die Epidermis der oberen Blattfeite mit ungefchlängelten, die der
Unterfehe mit ffarkgefchlängeUen Netzlinien. So ift auch bey Cheiranthus
incanus und Anthemis artemififolia der gefchlängelte Verlauf der Linien
zum wenrgfien mehr in die Augen fallend an der unteren Blatlfeite, als
an der oberen. Da nun Cyclamen, Selinum und Authemis nur an der
Unterfeite ihrer Blätter die Poren haben, Cheiranthus aber deren weit
weniger an der Ober- als an der ünlerfeite befitzet, fo entftehet' eine
andere Vermuthung, als flehe nemheh eine gefchlängelte Befchaffenheit
der Zellenränder mit der Auwefenheit von Poren in Verbindung. Allein
Delphininm Staphyfagria und Aspidium exaltatum einerfeits, fo wie Asclepias
carnofa andrerfeits, verhindern, diefem Gedanken Raum zu gehen: denn
alle haben ihre zahlreiche Poren nur auf der Unterfeite und dennoch
findet man bey den erffen beyden die wellenförmige Beugung der Netz-
limen auf der obern wie auf der untern Blattfläche gleich ftark, w'ährend
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