gehörigen Arten, ebenfalls mit einem folchen Pigment bedeckt ift. Schon
C u v ie r 0 hat auf diefen Umltand in feiner Anatomie des Auges der
Sepia octopodia aufmerkfam gemacht, einer Zergliederung, die zwar int
Allgemeinen fehr genau ift, worüber ich jedoch, nachdem ich felber
mehrere Sepien unterfucht habe, io Betreff einzelner Puncte Einiges zu
bemerken finde.
Nach C u v ie r ’ s Befchreibung hat diefes Auge zwey Häute, welche
die fämmtlichen Theile deflelben umgeben: eine äufsere Membran, die in
die Augenlieder übergeht und lieh über die vordere Fläche der laufe
fortfetzt, mit der lie feft verwachfen feyn fall, und eine innere, die lieh
vorne bis zum Rand der Pupille erftreckt, hinten lieh Von der äufsern
Haut entfernt und mit diefer eine Höhlung bildet, worin der Knoten des
Sehenerven nebft dem drüfenförmigen Körper liegt. Die erftere nennet
C u v ie r die Conjuncliva. Aufserdem giebt es drey Häute, welche die
Cryftallinfe jund den Glaskörper befonders einfchliefsen: eine äufsere, iilber-
farbene, die C u v ie r die Sclerotica nennt; eine mittlere, welche mit der
Retina übereinkömmt, und das erwähnte, auf der inwendigen Fläche der
Retina liegende Pigment, das bey der Sepia octopodia violettbraun ift.
So fehlten denn dem Auge der Sepien die Cornea, die vordere Augenkammer
und die Choroidea. In diefen Puncten kann ich nicht mit
C u v ie r ühereinftimmen. Ich traf vor der Linfe eine dünne, doch feite,
durchfichtige Haut an, die lieh in die Conjunctiva fortfetzte, aber nicht
mit der Linfe verwachfen war. Diefe Haut ift ohne Zweifel die Cornea.
Den Zwifchenraum zwifchen ihr und der Linfe fand ich zwar nur klein,
i ) Sur les Cephalopodes et für leur Anatomie in feinen Mämoires pour fervir ä l ’Hift.
et ä I’Anat. des Mollusques.
doch picht fo klein, dafs er nicht für ein Rudiment einer vordem Augenkammer
gelten könnte, Für die Choroidea glaube ich die lilberfarbene
Membran, die C uv ie r für die Sclerotica anfieht, für die Sclerotica aber
die, gleich unter der Conjunctiva liegende und mit diefer den Sehenerven
nebft dem drüfigen Körper einfehfiefsende Haut annehmen zu tnüflen.
Diefe Benennungen find der Analogie des Auges der höheru Thiere, befon-
ders der Fifcfie, gemäfs; die yon C u v ie r gewählten hingegen haben keine
Analogie für fich. Hinzuzufetzen finde ich übrigens an C u v ie r ’ s Befchreibung
des,Auges der Sepia octopodia noch dies, dafs der Ring, in welchem
die Cryftallinfe befeftigt ift, 'nicht nur auf der hintern, fondern auch auf
der vordem Fläche einen Kranz von Ciliarfortfätzen hat, und dafs die
inwendige, der Netzhaut" zugekehrte Subftanz des farbigen Pigments aus
Fäden zufammengefetzt ift, die dipht ah einander liegend auf der innern
Wand der Retina fenkrecht liehen und hlos an ihren Enden mit der farbigen
Materie bedeckt find. Ich habe keinen genauen Zufamnienhang zwifchen
diefen Fäden und der Netzhaut wahrgenommeu. Allein die Sepien,
die ich zergliederte, hatten fchon längere Zeit in Weingeift gelegen, worin
manche Theile fich trennen, die während des Lebens vereinigt find. Gäbe
es einen folchen Zufammenhang nicht, fo würde das Sehen der Sepien
fishwer zu erklären feyn, welches doch nach denselben Gefetzen zu erklären
feyn mufs, nach welchen das Sehen der hohem Thiere gefehieht, da alles
Uebrige in dem Bau des Auges jener Mollusken mit der Structur des
Gefichtsorgans der letztem übereipftimmt. Das Pigment ift nicht fo ftark,
dafs es nicht im fiülfigcn Zuftande, worin es fich ohne Zweifel während
des Lebens befindet, von 'den Lichtftrahlen durchdrungen wer(len könnte.
Was es bewirkt, ift dies, dafs es, wie hey den Infecten, den Unterfchied
der Farben für fias Thier aufhebt und die Darftellung von Bildern der-
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