dium Fihx nias und Asplénium Scolopendrium L., denen er die Hüllen in
ihrer frülieften Jugend genommen, nicht zur Reife kamen. Und wiewohl
diefer Theorie noch vieles zur Überzeugung fehlet, insbefondere aber der-
Umftand, dafs viele Gattungen der Farrenkränter unbedeckte Kapfeln haben,
noch eine wichtige Anomalie darbietet, fo dünket fie mich doch natur-
gemäfser, als alle fpäter aufgefiellten, ' unter denen die von B em lia rd i a)
noch die wahrfcheinlichfte genannt werden kann, aber weit wichtigere
Gründe gegen lieh hat, -wovon zu reden, hier der Ort nicht ift. Nun
fchemt es freylick fehr auffallend, dafs ein Häutchen die Werkftäle der
befruchtenden Flüffigkeit feyn folj ; allein es ift die Natur der kryptogami-
fchen Gewächfe, dafs Organe hier vereiniget find, die bey den Phanerôgà-
naen lieh von einander abfondern. Wie daher, in der Frons Stengel, Blatt
und Kelch ungetrennt find, fo können im Indufium Blumenhülle und
Staubfäden verbunden feyn. Den erftgedachten Theil nennet S ch r e b e r b)
einen Kelch; mit eben dem Rechte könnte ntan ihn ßlmnenkroiie nennen-,
bey H edw ig c) führt er den Namen perigonium. Wie nahe aber Staubfäden
und Blumenblätter lieh in ihrer Bildung flehen, ift aus mancherley
Erfcheinnngen zur Genüge bekannt. Um nun nach diefer Abfchweifung
noch einmal zum Hauptgegenftande der Unterfuchung zuriiekzukehren, fo
erhellet aus dem Angeführten, dafs bey den Schwämmen, Algen und
Flechten noch von keiner wirklichen Oberhaut die Rede feyn könne, dafs
diefelhe bey den jVfoofen fich za entwickeln anfange und bey den Farren-
kräutern bereits eine yollkommue Ausbildung erlangt habe.
a) Journ. d. Botanik. Hcrausg* y. S p h r a c le r . 1801. 7.
b}- Gen. plant. Ed. YM» 7^7*- ST c) Spcc., inuscor» 34o.
der Gewächse. 71-
V 1ER T E R A B S C H N IT T .
Entflehung und Beftimmung der Oberhaut.
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Lieber die Entflehung und Bildungsart der Oberhaut fehlt es uns noch
gänzlich an Beobachtungen,“ worüber fchon D u h am e l a) klagt. Die
Urfache davon liegt theils in der Unbeftimmtheit des Begriffs von Oberhaut,
den man bey den meiften Schrififtellern findet, theils in der
Schwierigkeit der Sache, indem jener Bildungsprocefs im früheften Zeiträume
vor lieh gehet, wo die Theile noch eine fehr gallertartige Befchaf-
fenheit haben, die keine Deutlichkeit der Anficht geftattet. Was ich daher
darüber vorzubringen habe, werden ebenfalls nur wenige Bemerkungen feyn.
Zur Bildung derfelben wird vor Allem erfordert, dafs das Zellgewebe
mehr als Eine Lage bilde, damit die äufserfte derfelben von der Tider den
inneren fich abfondere. Deshalb kann auf den Cotyledonen der Farrenkräuter,
die nur ans Einer folchen Lage; beftehen, keine Oberhaut fich
bilden, während beyde Seiten der vollkommnen Blätter damit überzogen
find. Eben fo wenig find die Blätter der Laubmoofe dazu geeignet, bey
denen der genannte Fall immer Stau findet. Eiue Oberhaut ohne ein
1 aienchym, welches von ihr bedeckt wird, läfst fich daher nicht annehmen
und man würde daher z. B. fehr Unrecht haben, die Blumenhülle der
Farieukräuter eine einfeitige Vegetation der Oberhaut zu nennen: abgerechnet,
dafs die Verfchiedenheit des Baues Und des Gehalts einer folchen
Vergleichung widerfpi echen.
a) Phys.- d, arbr. I. i4.