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 Weiteres  zu  den  Drüfen  zählen.  Die  Structur  der  Fafern  delTelben  ift  
 von  fo  eigener  Art,  dafs  ich  nicht  wage,  eine  Verinuthung  über  feine  
 Function  zu  äufsern. 
 Noch  räthfelhafter  ift  das  Organ  des  Auges  der  Fifche,  das  H a lfe r   
 mit  dem  Namen  der  Campanula  belegte,  Selbft  von  der  Structur  diefes  
 Theils  hat  man  noch  keinesweges  genaue  Kenutuifte.  H a lle r   w)  glaubte  
 beym  Lachs  (Salmo  Salar)  einen  zu  demfelbeu  gehenden  Zweig  des  Sehenerven  
 bemerkt  zu  haben.  Ich  fand  ebenfalls  bey  diefem  Fifch  einen  
 folchen  Fortfatz.  Der  Sehenerve  ging  hier,  ehe  er  lieh  in-die  Retina  
 ausbreitete,  eine  ziemlich weite  Strecke  fort  und machte  dann'  eine Anschwellung, 
   aus  welchem  in  der  fogenannten  lichelförmigen  Faft®  (einem  fchmalen  
 Ausfchnilt  der  Netzhaut,  in  welchem  das  hinter  ihr  befindliche  Pigment  
 unbedeckt  liegt)  ein  Fortfatz  lieh  bis  zur-Campanula  efftreckte,  Ich  weifs  
 nicht,  ob  etwas  AeJxnliches  bey  allen  den  Fifchen  zugegen  ift,  die  eine  
 Campanula  haben,  Aber  'was  ich  für  gewifs  ausgeben  kann,  ift,  dafs  es  
 einen  Fifch  giebt,  der  jenen  Fortfaü   von  ausgezeichneter  Gröfse,  dabey  
 aber  keine  ähnliche  Netzhaut  wie  die  übrigen  Fifche  befitzt.  Diefer  Füch  
 ift  der  Slöhr  (Acipenfer  Sturio),  ein  fchon  oft  und  von  Vielen  unterfuchtes  
 Thier,  an  defteu  innerm  Bau  aber  immer  noch  viel  Merkwürdiges  zu  entdecken  
 übrig  ift, 
 Das  Auge  des  Stöhrs  '.ift  in  Verbältnifs  gegen  die  Gröfse  delTelben,  
 fchon  von  anfsen  angefelieu,  nur  klein  und  noch  weft  kleiner  ift  der  
 innere Raum  ftesfelbeu wegen  der  grofsen Dicke der kuorpelartigen Sclerotica.  
 Am  ftärkften  ift  diefe  in  der' Queeraxe  des  Augapfels,  Nach  vorne,  wo  fie 
 w)  A,  a.  O.  p.  2Ä0. 
 lieh  der  Hornhaut  anfchliefst,  und  nach  hinten,  um  den  Eintritt  des  Sehenerven, 
   wird  fie  dünner.  Auch  ihre  untere  Hälfte  ift  auf  einem  Queer-  
 durchfchüitt  dicker  als  die  obere.  Die  untere  Hälfte  hat  in  der  Mitte  
 ihrer  inwendigen  Seite  einen,  vom  Eintritt  des  Sehenerven  bis  zu  ihrem  
 vorderfi  Rand  lieh  CrAreckende  Rinne.  Unter  der  Sclerotica  liegt  eine  ähnliche, 
   -filberfarhene  Membran,  wie  es  überhaupt  bey  den  Fifchen  giebt,  
 unter  diefer  ein  fchwarzbrauües  Pigment,  und  zwifchen  den  beyden  erfterh  
 Häuten,  um  den  Sehenerven,  der  fogeuaniite  drufenförmige  Körper,  der  
 fich  nicht  fö  weit  wie  bey  manchen'  andern  Fifchen  nach  vorne  erftreckt,  
 doch  ziemlich  dick  und  fowohl  inwendig  als  auswendig  von  fchwärzlicher  
 Farbe  ift.  Auf  der  Innern  Fläche  des  fchwarzbraunen  Pigments  zeigt  fich  
 die  dem  Slöhrauge  eigene,  merkwürdige  Bildung.  Diefe  Fläche,  worüber  
 fich  bey  den  übrigen  Thieren  die  Retina  ausbreitet,  ift  hier  mit  einer  ähnlichen  
 fiiberfarbenen  Haut  überzogen,  wie  zwifchen  der  Sclerotica  und  dem  
 Pigment  hegt.  Nur  in  der  gedachten  Rinne  der  Sclerotica  fehlt  diefe  
 Membran.  Auf  dem,  hier  unbedeckt  liegenden  Pigment  findet  man  ein  
 Organ,  welches  hinten,  beym  Eintritt  des  Sehenerven,  mit  einer  kleinen,  
 länglichrunden,  einem  NerVenkaoten  ähnlichen  Mafie  anfangt,  fich  in  einen  
 dünnen,  fadenförmigen  Theil  förtfetzt,  und  einen  kleinen,  in  zwey  Spitzen  
 auslaufenden,  mit dem Ciliarkörper Zufammenhängenden Knoten  zur Endigung  
 hat.  Diefer  Theil  ift  eine  unmittelbare  Verlängerung  des  Sehenerven.  
 Unter  dem  Vergrofserungsglafe  erfcheint  er  als  eine,  fächerförmig  zufam-  
 mengelegte,  unten  breite,  nach  oben  zugefpitzte  Platte.  Der  Sehenerve  ift  
 weit  dünner  wie  hey  den  übrigen  Fifchen  und  Zeigt  fich  bey  näherer  
 Unterfuchung  als  eine,  aus  längslaufende  Markfafern  beftehende,  zufammen-  
 gerollte  Membran.  Mit  dem  erwähnten  Fortfatz  delTelben  hängt  zu  beyden  
 Seiten  eine  gelbliehweifse-,  halbdurchfichtige,  im  frifchen  Zultand  einem