find, kehren fich nach innen und verwandeln fich in Bewegungen, ■ welche
innerhalb des Ganzen eingefchränkt find. Die organifehe Materie nehmlieh
•ift eine gerinnbare Flüffigkeit. Vermöge deflen ift fie:fähig> eine gewifle
Fettigkeit und Gefialt anzunehmen, wozu fie jedoch nur nach und nach
gelangt. Die fphärifchen Theilchen alfo, in welche fie zerfallen, erhärten
im Umfange mehr und mehr, während fich im Innern ihr flüffiger Zuftahd
erhält: fo entliehen dann Bläschen, es entlieht der crfte Anfang des Zellgewebes,
der erfte Unterfchied flüffiger und feiler Theile. Man betrachte
die Entliehung des Zellgewebes in Pflanzentheilen von einer durchfichtigen
Textur. In Jungermannia asplenioides L. z. B. beftehet das Blatt äusr einer
einfachen Lage rundlich - eckiger Zellen, in deren jeder zahlreiche Körner
ohne Ordnung liegen. Eben:diele» Blatt bey feinem erllenjUrfprunge, wö
es dem blofsen Auge als ein grüner Punkt erfcheint, unter Harker Ver-
gröfserung betrachtet, zeigt Körner, den obigen: völlig ähnlich, neben: einander
liegend, und,indem man. die Mittelzußände von Stufe zu Stufe verfolgt,
liehet, man aufs klärfte, wie jene zahllofen kleinen Sphären durch
allmählige Ausdehnung die Form von Zellen annehmen und, lieh mit
Kügelchen erfüllen, die:: denen, fo man in belebten Fiüfiigkeiten liebet,
völlig gleich fihd;»). Hier alfo.' äufsert lieh das Leben nicht in Akten
fcheinbarer Willkühr, wozu es einer Exaltation bedarf, Xondern in einer
Zufammenfetzung der Elementartheile, vermöge der ihrem Lebensprincip
anhängenden Beftimmungen, in gewifle Linien und Flächen, und demnach
in einer Ausdehnung derfelben in die Blafenförm» , Diefe Zufammenfetzung
aber, diefe Ausdehnung, nach einer gewiflen Richtung forifchreiteüd,
veranlaflet eine Fortbewegung des belebten Saftes, welcher da, wo diefe
a) Tab. III. Fig. 8, 9* 10. li.
feine Bewegung aufgehalten ift, lieh anhäufet und wiederum in neue
Anfänge von Bläschen zei-fällt, wovon eine Fortftofsnng des Lebendigen
ans dem. Mittelpunkte de.r Bewegung die Folge ift. So alfo Helle ich: mir
vor, dafs der; erfte Gfegenfatz von Ernährtem und Ernährendem entliehet
es ift dann nehmlich das, wovon die Saftbewegung ausgehet, das Ernährende,
das, wohin fie gerichtet und wo fie auf hört, das Ernährte.
Bey den einfachflen PflanzenkörpeVn “ zeiget lieh diefer Unterfchied
des Ernährenden und’ Ernährten blbfs in der Richtung der Saftbewegung. #
Der Confervenfaden, mit dem ‘einen Ende an einem Grashalm, Stückchen
Holz oder Stein befelliget, verlängert fich an dem andern und zerfällt, -
fobald fein Wachsthum durch innere oder äufsere Urfachen das Ziel
erreibht Bat1,' in zahlreiche Klümpchen belebter Materie: Hingegen ift in
der Entliehung und im Wachstliume der etwas zufammengefetzterCn Pflanzenkörper
in den Qrganen felber fchon fichthar der Gegenfatz des Ernährten
und Ernährenden, ein Zuflufs von Nahrungsftoff vöm Umfange! verbunden
mit einer Forlftofsüng aus dem Mittelpunkte. Bey Tremella granulala
Roth. ») ftrahlen zuerft eine Menge äftiger Fäden aus, worauf aus dem
Mittelpunkte fiöh ein Knopf erhebt, deflen Saftgehalt, während jene Fäden
erbleichen, in Kügelchen zerfällt. Betrachtet das Keimen der Moofe und
Farrenkräüter. Läuhmööfe, z. B. Gymnöftömüm pyriforme H. RjTj Funaria
hygrömetrica H. c)} entwickeln fich aus dem Saamen, indem gegliederte
faftvolle Fäden von einem Punkte aüsftralilen, worauf endlich da, wo fie
fich vereinigen, die Knospe hervorgeht, indem jene nach und nach vera)
Fl» Germ, III, P. I. 552♦ 3NT, Beylr,' I, 312*
b) Hed'w, Theor, generat, pl. cryptogam. Ed, 2, T, XVI, F, 9,
: c) Ej« Fuudam, hift. nalur,-musc. frondos. II, T, 5, 6. F. 25 -2 7 ,
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