oder nur in der erßen Enlßehungszeit derfelben vorkömmt, eine, fich als
ein Fortfatz des vierten Ventrikels durch, das ganze Rückenmark erftreckende
Höhlung, welches hier ganz die Form zweyer aufgerollter, in der Mittel-,
linie mit ihren Rändern unter einander verbundener Plauen-hat-
V I E R T E S C A P I T E L ;
F i s c h e .
Wer das Gehirn der Fifche unterfucht, ohne die ganze Reihe der
Veränderungen verfolgt zu haben, welche diefes Organ vom Meufchen au
bis zu den unterßen Amphibien erleidet, wird entweder gar keine, oder
unrichtige Aehnlichkeitèn zwifchen dem Gehirn der Fifche und des Men*
fchen erkennen. Wer aber die mittlern Glieder unterfucht und verglichen
hat, die zwifchen den höchßen und niedrigßen der Wirbelthiere liegen,
wird mit uns finden, dafs auch das Gehirn der Fifche bey allem Anfchein
von gänzlicher Verfchiedenheit dennoch von einerley Prototyp mit dem
der übrigen Wirbelthiere abfiammt.
Es giebt zwey Hauptmodificationen des Fifchgehirns. Bey einigen
Fifchen iß die Ausdehnung der Schaale des Gehirns vermehrt, die Maffe
des Kerns aber vermindert, und es findet hier Vergröfserung der Ventrikel
ftatt; bey andern hat das-Gehi'rn eine Schaale von geringerer Ausdehnung
und Höhlen von geringerer Weite, indem entweder die Maffe des Kerns
oder die Dicke der Schaale relativ vergröfsert iß. Zu den erßern gehören
vorzüglich die Rochen und Hayen, zu den letztem die fämmtlichen Gräten-
fifche. Den Uebergang von jenen zu diefen machen die Slöhre und
Lampreten.
Die Rochen und Hayfifche, die in jeder Rückficht den Amphibien
nahe verwandt find, haben auch im Bau des Gehirns fehr viel Ueberein-
ßimmung mit den letztem. Die Rochen befitzen fehr ausgedehnte vordere
Hemisphären und ein kleines Gehirn, das nicht nur die ganze vierte Hirnhöhle
bedeckt, fondern auch noch mit ’gewundenen Seitenanhängen verteilen
iß. Aber jene Hemisphären haben gar keinen Kern und das kleine
Gehirn iß nur eine gefabene Decke von geringer Maffe. Bey den Hay-
fifchen enthalten die vordem Hemisphären zwar einen Kern. Dieter iß
indefs fehr klein und von einer, nur wenig ausgedehnten Schaale umgeben.
Bey den übrigen Fifchen treten folgende Modificationen der Haupt-
théile des Gehirns ein:
l. Die vordem Hemisphären erhalten gegen die hintern ein entgegen»
gefetztes Verhältnifs^ von dem, worin fie gegen diefe bey den höhern
Thieren ßehen. So wie hier die erßern, fo find bey den meifien Fifchen
die letztem die gröfsten der Hirnorgane. Diefe Veränderung fängt bey
den Stohren und Lampreten an und erßreckt fich weiter durch alle Familien
der Grätenfifche.
a. Die vordem Hemisphären verliehren den Ventrikel, den fie hey
den höhern Thieren enthalten, werden ganz folide Maffen und blofse
Seitenanhänge der Hirnfchenkel. Hiermit verändert fich zugleich der
Ursprung der Geruchsnerven. Statt dals diefe bey den höhern Thieren
ihre Hauptwurzeln in den vordem Hemisphären haben, entßehen fie bey
den Grätenfifehen vorzüglich aus den Hirnfchenkeln. Die Vereinigung der
innern und äufsern Wurzeln zu einem gemeinfchaftlichen Stamm gefchieht
in befóndem Anfchwellungen, . die bey einigen Fifchen, z. B. den Aalen,
eben fo grofs und felbß gröfser als die vordem Hemisphären und den