den andern in Queerreihen gelagert find. Zur Unterfuchnng knolligei’
Wurzeln wählte ich die Kartoffel und zwar die frühreife, deren Oberhaut
fich leichter abziehen läfst. Selbige zeigte mir das nehmliche, nur trocken*
gewordene Zellgewebe, welches das Innere der Knollen bildete, in dem
Maafse, dafs auch noch die Mehlkörner darin zu erkennen waren. In
allen diefen Fällen nun liefs fich auf der Oberfläche der Wurzel fo wenig
von drüfigem Bau, als von Poren oder fonftigen Oeffnungen etwas wahrnehmen.
Wenn demnach das Wefenlliche der Oberhaut darin beftehet,
eine trockne Zellenlage zu bilden, welche einen eigentümlichen, von dem
des unterliegenden Zellgewebes verfchiedenen Bau hat, und gemeiniglich
mit Poren verfehen ifi, fo mufs man allerdings den Wurzeln die Oberhaut
abfprechen. Wenigftens hat man dann nicht mehr Grund, ihnen eine
folche beyzulegen, als z. B. die Bildhauer und Kunftverftändigen haben,
indem fie hey Bildwerken von der Oberhaut des Marmors, Erzes u. f. w.
reden. Auch würde man dem Zellgewebe der Wafferpflanzen, welches
gemeiniglich mit regelmäfsigen inneren Lücken von völlig geebneter Oberfläche
verfehen ifi, eine innere Oberhaut heylegen muffen, was doch
fchwerlich zuzulaffen wäre.
Es fcheinet hey diefer Veranlaffung der Ort, über die einfaugenden
Werkzeuge der Wurzeln eine beyläufige Unterfuchüng anzußellen. Man
ifi; einig und Verbuche lehren es ;>), dafs nicht die ganze Oberfläche der-
felben einfaugend fey. Nach L in k b) find die Spitzen der Wurzelfafern
denen er zu dem Ende einen papillöfen Bau beylegt, und die Seitenhärchen
derfelben, wenn fie vorhanden, folche einfaugende Organe.
S p r e n g e l a) fügt noch „ein lockeres fchwammiges Mätzchen“ hinzu,
welches das Ende der Wurzelfafern bedecke und hey Leinna, hey den
Palmen, Gräfern und Farrenkräutern deutlich wahrzunehmen fey. So weit
ich indeffen beobachtet find blofse Zellen, von keinem befondern Bau und
nur durch den Mangel der Oberhaut ausgezeichnet, das Organ, welches
hier die Einfangung bewirkt. Die Unterfuchungen, welche ich in diefer
Hinficht angefiellet, betreffen die Wurzeln von Pothos craffinervis, Allium
angulofum, Calla aethiopiea, Lemna minor, Phoenix dactylifera und
Polypodium vulgare. Bey den drey erftgenannten Gewächfen fand ich die
Spitzen der Würzelchen durchfichtiger und von einer gelblichen Färbung,
die Zellen ihrer Oberfläche aber im Umriffe gerundet und weiter nicht
von denen, der Seite verfehieden. Die bekannte Scheidenhaut, welche den
Untertheil der Würzelchen von Lemna minor umgiebt, findet fich fchon
in deren früheftem Zeiträume, wo fie felbige zwar an genannter Stelle eng
umfchliefset b), jedoch feitwärts überall frey ifi und nur an der Spitze
mit ihnen verwachfen. Sie beftehet aus einer einfachen Lage länglicher
Zellen, die gegen die Spitze zu eine mehr gerundete Geftalt annehmen,
ohne dafs man von Saugwarzen, Poren und dergleichen irgend etwas
bemerke. Die von jenem Ueberzuge entblöfste Wurzel hat ein weit mehr
kleinzelliges Gefüge der Oberfläche, als der Ueberzug felber, und gegen
das, was fonft gewöhnlich, eine grünliche Farbe. Bey älteren, längeren
Würzelchen dagegen hat fich befagte Scheide an ihrem freyen Ende mehr
erweitert und nähert fich mehr der Form, wie M ic h e l i c) fie abbildet;
dann ifi fie bräunlich .geworden und mit keilförmigen Polypen, zum
Beweife ihres abgeftorbenen Zuftandes, befetzt. Sollte man diefe für Saug