deren nur Einen hat «), den Dicotyledonen angehören würde, auch wenn
M ir he i nicht Recht hätte, dem Embryo zwey, Cotyledonen beyzulegen.
Ehen fo wenig aber, als Mono - nnd Dicotyledonen uaturgemäfs getrennt
werden, wenn man blofs die gefonderte Anwefenheit oder die Zahl, der
Cotyledonen betrachtet, werden es auch Di - und Polycotyledonen. Gegen
Hedwig, und Willd.enow haben bekanntlich G ä r tn e r , M ir b e l 6),
Riyh ard c), befonders aber F. F ifc h e r $ .gezeigt, dafs,es wahre Poly-
.cotyledonen gehe, und namentlich die Gattung Pinus eine Lolche % .
Capreflus ,macht gewiflermaafsen den Uebergang von ihr zu Juniperus, und
dennoch hat C. difticha nach M irh e ls Darftelluug beym Keimen Pechs
aus Einem Punkte gehende -Saamenbiätter, Juniperus aber deren nur zivcy:
wc n 1 g ftc 11 s habe ich au dem Arten J. excelPa,, Oxycedrus, phoenicea niemals
mehr beobachtet. Mau kann daher die Unterfcheidung gewiffer groPser
Gewächsfamilien in Acotyledoneu, in Mono - Di - und Polycotyledonen
immer, gelten Iahe“ > aber; man darf die Charaktere aus dgn Cotyledonen
hier keinesypeges für lieh als entscheidend betrachten.
Nicht mindere Merkwürdigkeiten, als in ForlfloPsung des VFürzeichen
und in Entwicklung der Cotyledonen bieten die Gew äeliife auch in Entfaltung
der Knospe (plumula) dar. Es ift bekannt, dafs die Arten von
Lathyrus, t Vicia,' Orobus ihre beyden Cotyledonen nie ans Licht bringen,
die ,t von den allgemeinen Häuten umPchloiTen, immer unter der Erde verbleiben.
Dagegen eutfalteu Lupinus, Aftcagalus und andere Hülfeugewächfe
Polcbe aufs vollkommeufteund es verdient eine weitere Unterfuchung, worin
a) Mirbel, Ana, du Mus. XIII. 465 et s.
c) Du fruit, 93. . — d) ;A. a.-O. . az.-
b>‘ Anrf. '-du Mus. Xlir, 65,
der Gèwachsc, *»«
die Urfache diePer fonderbaren Abweichung liege. Aber einen eigenen
Einflufs hat diePelbe auf die Entwicklung der Knospe, indem bey den
erftgenannten' Gewächfen der Stengel lieh fehr verlängert, ehe er Blätter
von lieh giebt:, da hiugegen hey den andern derfelbe gleich über dem
Infertionspunkte der Cotyledonen ficht in Zwéy Blätter theiltytc deren Richtung
lieh, wie gewöhnlich, mit der der Cotyledonen kreuzet. Iliebey ifi
merkwürdig, dufs,- wenn die, Saamenbiätter der letzgenanntin GewäcLfe über
der Erde eine blaltärtige Fätbe und Ausbildung'erlangen und eine Oberhaut
mit zahlreichen Poren bekommenp diefes bey den erltgedacbten Gattungen
durchaus nicht der Fall ift; es bebaken vielmehr liier die, bis zwei Vertrocknen
unter der Erde bleibenden Saamenbiätter immer eine weilsgelbliche
Falbe und auf ihren beyden Oberflächen ift nie. eine Spur von Poren
wabrzünehmen. Mit Einem Worte: das eigeü'tliüniH«lie Gefchäft der Blätter,
welches bey i andern Dicotyledonen febon mit dén Saamenblättern anhebt
nimmt hier zu erft mit dem Rindenüberzug des jungen Stengels und dann
mit den erlten Stengelblättern feinen Anfang. Andere' Gewächfe dagegen
giebt es, wo die Thäligkeit und Entwicklung der Cotyledonen fo bedeutend
ift, dafs es während dev erften Vegetatiouszeit gar nicht'zur Entwicklung
der Knospe kommt. Diefes ift unter andern der Fall bey Buniutri Bulbo-
caltanum und Smyrnium pevfoliatum, wo vom Keimen bis zum Welken
der Cotyledonen, welche Zeit etwa driuhalb Monate dauert und wobey
jene eine bedeutende Gröfse erlangen, keine Entwicklung der Knospe
bemerkt wird, und dennoch nach Ablauf jener Zeit Reh ein fo bedeutender
Wurzelknollen gebildet bat, dafs es manchmal fchon im zwey len Jahre
zum Blühen kömmt.