gang weiter zu unlerfuchen, da F. C. M ed ieu s in der oben angeführten
Abhandlung demfelben eine vorzügliche Aufmerkfämkeit gewidmet hat,
wobey er jedoch die gleichzeitige Reproduction der' Zwiebel' wenig oder
gar nicht berücklichliget.
Die f c h u p p ig e Zwiebel (bulbus fquamofus) unterfcheidet fich von
der bisher betrachteten fchaaligen darin, dafs der feite Körper nicht mehr
oder weniger in die Breite ausgedehnt, fondern in die Länge gezogen und
walzenförmig ift, fo wie,'dafs die verdickten Untertheile der Blätter keine
fchaalige, fondern eine fchuppenförmige Geltalt haben, wobey fie in der
ganzen Länge des Hauptkörpers lieh dachziegelartig über einander legen.
M a lp ip h i hat diefe Vcrfekiedenheit an der weiften GartenElie a) vortrefflich
dargeftellt; wobey zugleich erhellet, dals auch hier die Knospe für
die künftige Vegetation an der Spitze des feiten Körpers innerhalb der
innerften Blätter lieh bilde, während die äufserften und ünterften Schuppen,
und.mit ihnen der Theil des feilen:Körpers, dem fie anhängen, vergehen,
fo wie auch die Würzelchen,’ welche von ihm äusgingen find' die, wie
überhaupt bey den LUiengewächlen, nur auf Eine Vegetationszeit beschränkt
find. Der ganze Procefs ift alfo von dem, 'was wir bey den fchaaligen
Zwiebeln wahrnehmen, wenig und nur in unwefentlichen Dingen verfchiedeh.
Die f e f t e n Zwiebeln (bulbi folidi), .womit z. B. .Glafliplus., Orpitho-
gajum, Colchicum, Crocus verfehen, wiewohl fie im Ganzen genommen
mit den fchaaligen und fchuppigen in, der Reproduction Übereinkommen,
bieten manche Unterfchiede, fowohl gegen diefe, als unter einander dar.
Ihr Wefentliches befteht darin, dafs die fleifchigen Unterlheile der Blätter,
welche bey den fchuppigen und fcbaaljgen Zvviebeln abgefondert, hier i)
i) !.. c. II. ioo. i 3ö.
völlig verw'açbfen find und vermöge dellen eine folide ungetheiltc Mafie
bilden. Aus diefem Grunde haben mehrere Schriftfteller fie nicht wollen
für Zwiebeln gelten lafien, fondern den Knollen beygefelltj fo z. B.
Medieus a), welcher dem Colchicum, Gladiolus und Crocus einen Knollen
(tuher) beylegt, und folchen ganz aus dem feften Körper (corpus foliduin
Malp.) beftehend glaubt. Allein es wird fich aus dem Folgenden ergeben,
dafs auch hier ein deutlicher Gegenfalz der feften Central - und der flei-
fchigen Circumferpnzialfubftanz Platz habe. Diefes, die regelmäßige Form
und dafs man JJebergänge von diefer Wurzelbildung zu den fchuppigen
und fchaaligen Zwiebeln wahrnimmt, berechtigen, wie ich glaube, hinlänglich,
felbige mit L in n é den Zwiebeln beyzuzählen, wofür auch die große
Uebereinftimmung des Krautes fpricht. Betrachten wir demnach zuerlt
den Gartcufchwertel (Gladiolus communis L.). M a lp ip h i hat yon <Jer
Zwiebel, wie fie im July, nachdem die Blüthezeit vorüber, fich zeigt, eine
Abbildung und einen Durchfchnitt gegeben. Eine andere Darftcllung mag
zeigen c), wie fie im Ausgange Augufts ausfiehet, wo in unfern Schlefifchen
Gegenden auch der Saajne bereits gereift ift. Es erhellet daraus, daß in
diefer Zwiebel, der fefte Körper, der fich durch eine gefättigtere Farbe
auszeichnet, in Form eines Cylinders durch die Mitte der fleifchigen Sub-
ftanz geht, indem er an feinem unteren Ende, wo er eintritt, den Würzelchen,
am oberen, wo er austritt, der Knospe den Urfprung giebt. Die
Reproduction gefchiehet daher hier oberwärts, und fchon während der
Vegetation bildet die neue Zwiebel fich aus: daher man während ’der
Blüthezeit zwey Zwiebeln, eine über der andern, wahrnimmt, gegen den
Winter aber nur Eine, indem die untere nach und nach vergangen ift.
Hier findet daher eine völlige Reproduction, und zwar nach oben, ftalt.
A. a. 0 . II. gg. b) fl c. F. »36. ..c) Tab. IY. Fig. i .
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