■ wird die Form jenes hintern Theils. Diefe Verändernug iit hefonders
auffallend bey dem Seekalh, den Nagelliieren, dem Igel, dem Maulwurf
und den Fledermäufen. Die, fo verwandelten hintern Theile der Sehelmgel
würden fehon ganz mit den Sehehügetn des Vogelgehirns Übereinkommen,
wenn lie mein* nach der Grundfläche des Gehirns hingSzogem wären»
Man hat noch als ein unterfcheidendes Merkmal des Gehirns der
Thiere von dem des Menfchen eine größere Ausdehnung der Verbindungs-
Fubftanz (Commillura rooltis) heyder Sehehügel angegeben *1) , ich glaube
aber mit Unreeht» Bey manchen Thieren, z. B. beym Dachs und Seekalbe,
finde ich diefe allerdings fehr beträchtlich. Bey mehrere Nagelhieren
hingegen fehlen lie mir verbaltnifsmäßig kleiner als beym Menfchen,.
So wie fehon bey verlchiedenen Individuen des letztem in der Gröfse
derselben bedeutende Verfrfhiedcn beiten fialt finden, fo giebt es deren noch
gröfsere bey den verfchiedenen Arten der Säugtbiere.
Wir leben aus dem Bisherigen, daß, einige Ausnahmen abgerechnet;,
alle Veränderungen des SätigthiergeMrns lieh auf Veränderungen des Ver-
hältnißes der Dimenfiouen entweder ganzer Hirnorgane zum übrigen
Gehirn, oder einzelner Theile derfelben gegen die übrigen, zuvückführen
lallen. Hierauf beruhen auch alle Verfchiedenheilen, welche an dem
Aeufsern der übrigen Innern Organe des Gehirns wahrzunehmen lind.
Der Balken und die durchfichtige Scheidewand verkürzen lieh und
werden zugleich- immer düuner in' der Reihe der Thiere vom Menfchen
]i) V ie if - I) * A z j r . Mein, dt: i’Acad. des ft-, de- Fari's. A. 17üd. p. d7CT.
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zu den Affen, den Wiederkäuern, dem Schwein, dem Delphin, d em
Seekalb, den Raub - und Nagelhieren, dem Igel, dem Maulwurf und den
Fledermäufen.
Das Gewölbe verkürzt lieh in dem nehmlichen Verhällnifs. Aber der
Vorderlheil deffelben nimmt bey diefer Verkürzung an Breite zu.
Die geftreiften Körper werden fchmälct, ohne immer an Länge
äbzuneluiLen*’»
Die vordere Commiffur bleibt bey allen Säugthieren von ziemlich
gleicher Geltalt und auch faft von derfelben relativen Größe. Nur erltreckt
lie lieh hey den Säugthieren, die Riechforlfätze haben, bis zum äufserften
Ende diefer Theile, allo weiter nach yorne als beym Menfchen.
Die hintere Commiffur trennt lieh bey mehrere Säugthieren in ver-
fchiedene, über .einander liegende Stränge ■ ).
Die Zirbel iit bey den meiften Säugthieren länglicher und bey den
Raubtbiere» kleiner, hingegen beym Robben und bey den Wiederkäuern
größer als beym Mfiufcheu.
Die von deu Schenkeln der Zirbeln .ausgehenden Markleiften des
innere Randes der Sehehügel zeichnen lieh in den übrigen Familien der
Säugthiere durch eine febärfere Begrenzung und dnrch gröfsere Breite vor
denen des Menfchen aus.
Die Vierhügel haben zufammengenommen bey dem Menfchen und
den Affen weit weniger Maße in Vergleichung mit dem ganzen Gehirn
als hey deu übrigen Säugthieren. Mit denfelhen vergiöfsern lieh auch hey
den letztere die beyden, an den Seiten der Hirnfchenkel, gleich hinter
den untere Höckern (Corpora geniculata interna) der Sehehügel liegenden,
{) Wie. zuerfl V i c q - D ’Azyf’r am Hammel beobachtete. A. a. O. p. 484.
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