lieber Form und hauen gegen die Oberfläche eine perpendikuläre Stellung a).
Sie wurden von einer einfachen Schicht farbelofer Zellen unmittelbar
Ledeckt, deren Verbindungspunkte mit den ihrigen abwechfellen und auf
welcher ich die Poren wahrnahm, welche nur einer Oberhaut zukommen.
Bey de verhielten lieh demnach zu einander, wie fonß zwey Zellenfchicliten;
auch vermochte ich beyde völlig und ohne Zerreißung ihrer eigeneu
Continuität von einander zu trennen. Auf gleiche Weife verhielt lieh die
Oberhaut der Blätter von Eucomis undulata 1>), Calla aethiopica, Silene
gigantea c) und Cacalia Kleinia d). Die letzte Schicht grüner, mit Saft
und körnigem Wefen erfüllter Zellen umgab von aufsen noch eine felbß-
lländige Lage farbelofer Schläuche, welche unmittelbar die Oberfläche
bildete. Die Zellen derfelbe'n waren bald kleiner, bald gröfser, als die
der unterliegenden, immer aber ihre Verbindungen augenfcheinlich fefter
und inniger. Letzteres war noch auifalender am Blatte von Polypodium
aureum L. «). Das Parenchym beßand hier aus faft- und körnerreichen
Zellen von rundlicher, doch etwas unregehnäfsiger Geßalt und von unvoll-
kommner Verbindung: die Oberhaut hingegen bot eine durchlichtige Lage
in die Breite gezogener und innigfi verbundener Schläuche dar, die ich
wiederum von gedachtem Parenchym ohne Zerreißungen völlig und reinlich
abzulöfen vermochte. Aus diefen Beobachtungen ergiebt fich demnach,
dafs die Vorßellung M i r b e ls , zufolge ' deren die Oberhaut blofs die
äufsere Wand der letzten Zellenläge iß , keinesweges in der Natur gegrün.
det fey; wäre diefes nehmlich, fo müfste die innere Wänd diefer Lage
dem Parenchym durch Farbe, Confißenz und Verbindungsart der Zellen
a) Tab. I. Fig. I.
d) Tab. I. Fig. 7,
b) Tab. B Fig. 4. —• e) Tab. I. Fig. 5.
e) Tab. I. Fig. 9.
angehören,' was, dem Obigen zufolge, keinesweges der Fall iß. Noch
deutlicher wird diefes dann, wenn die Oberhaut aus mehreren Zellen-
fchichten heßeht; ein Fall, den meines Wißens zuerß Fr. B au er bemerkt
hat, der aber weit öfter als in den, von ihm angeführten Fällen vorkömmt.
Betrachte ich z. B. die obere Blattfubßanz von Musa paradisiaca L. ver-
mittelß Queerdurchfchnitte, fo beßehet die feße Oberhaut, welche die
parallelen, perpendikulärßehenden ‘Schlauchreihen des Parenchyma bedeckt,
deutlich aus zwo Lagen ovaler Zellen a), von denen die äufseren kleiner
find und der Queere nach liegen, die inneren hingegen jene um das Vierfache
an Gröfse übertreffen und ihren längßen Durchmefier in der Länge
des Blattes liegen haben b ) .. Die untere Fläche bietet die nehmliche
Erfcheinung dar, nur dafs die Oberhaut hier dünner iß und ihre beydeü
Lagen in Anfehung der Gröfse der Zellen nicht fo fehr differiren. Diefer
Bau findet fich wieder bey Canna indica c) und vermuthlich haben ihn
auch Amomum, Renealmia und andere Gewächfe diefer Familie. Bey
Ficus beugalenfis d) und Nerium Oleander e) bemerke ich fogar drey
Lagen der Oberhaut, wovon die äufseren aus immer kleineren Zellen
beßehen, die aber inniger verbunden find und dickere Wände haben.
Ja bey Piper pellucidum beßehet die äufserß fefle, mit dem Meiler fchwer
zu durchdringende Oberhaut der oberen Blallfeite, aus vielen. Lagen von
Zellen, die, je mehr nach aufsen, deßo kleiner find: wogegen die Oberhaut
der Unterfeile im Verhältnifs jener, fehr dünn iß und nur aus einer einzigen
Zellenlage beßeht. In allen diefen Fällen iß die Gräuze zwifchen
dem Parenchym und der Oberhaut immer aufs deutlichße bezeichnet
a) Tab. I. Fig. 11.
d) Tab. I. Fig. 16.
c) Tab. I. Fig. i 3.