auf gleiche Weife wie in Italien und Syrien behandelt, ein Manna gehen,
und fo ifl auch die Mannaerzeugung in Calabrien reichlicher und vorzüglicher
als in Toskana. Eben fo verhalt es heb mit der Jahreszeit. . Nur
in den trocken[ten und wärmften Monaten des Sommers, daher gemeiniglich
im letzten Theile deflelben, wo diele Bedingungen, öfteribeyfammeu angetroffen
werden, aber auch früher, wenn felbige zugegen lind, wie es z. B. durch
den ganzen Jnnymonat 1818 der Fall war, gehet jener Prozefs von hatten. Nicht
minder auffallend iß dabey derEinflufs der EhJlicität und Homogeueität der Luft.
„In regnigen Tagen, lägt Targioni-Tözzetti *),, faramelt man kein Manna, eben
„fo wenig, wenn der Südoßwiud bläfet, obwohl an lolchen Tagen eine
„beängfligeode Hitze herrhhet. Der Saft fliefset alsdann, wie Waller., den
„Baum hinab und gerinnt nicht.“ { Ebeu fo fehen wir die Nektarabfon-
derung in den Blumen defto reichlicher gefchehen, je fchöner und heiterer
der Tag iß. Ja felbß alle andere Ab.fondernngen richten lieh darnach und
z.B. die gedielten Dtüfen auf den Blättern des Sonnenthaus find an folchen
Tagen jede in einen dicken Tropfen klarer Fliifljgkeit eingehüllt, dergleichen
bey trübem Himmel nicht bemerkt .wird. Es fcheint daher lolche heilere
Witterung einerfeits die Expänfiykraft des Zellgewebes.. und damit zugleich
die übrigen Lehensverrichtungen deffelben zu erhöhen., andererfeits die
Atjnofphäre zur Aufnahme der wäfsrigen Theile des Pflanzeusafts gefchickter
zu.machen, .vermöge deifen die minder flüchtigen Theile freyer hervorzutreten
und fleh mit dem Sauerfloff zu beladen vermögend find.
') A. a. O. a63.
in.
ÜBER DIE
ERZEUGUNG DURCH ZWEY GESCHLECHTER
IM PFLANZENREICHE.
E R S T E R A B S C H N I T T.
•Unter Zeugung verliehe ich ein äufserliches Zusammenwirken heyder
Geschlechter, wodurch ein neues Wefen gleicher Art lieh entwickelt, und
ich glaube hiebey den Sprachgebrauch auf meiner Seite zu haben. Es ifl
daher die Umarmung des Frofchweibchens vom Männchen eine Begattung
und Zeugung zu nennen,, wenn gleich hiebey, allem Anschein nach, die
Fruchtbarmachung der Kver aüfserhalb. des weiblichen Körpers gefchiehet.
Ehen fo können wir nicht umhin, die Begattung, der Aplyiien und Schnecken
eine folche zu nennen, ungeachtet die männliche Ruthe hier, den Beobachtungen
von B o h a d fch und andern zufolge a), undurchhohrt ifl, alfo keinen
Saamen trgieflen i.lano, r Andererfeiis weun S p r e n g e l <’) in den Scbratva)
G. R, Tr e v i r anus Biologie IH. 2 6 J ; 1
b) Anleit, z# Kcnntnifs d. Gewächse, 1. Ausg. HI, 53#