glabra, wo die Oberbaut beyder Blatlfeiien ftarkgefchläugelte Zellenränder
bat, zeigt "lieh am Stengel oder Stamme keine Spür davon: was anzuzeigen
febeint, dafs diefe Bildung mit der Ausdehnung der Blätter in eine Fläche
in Beziehung Itehe. Ferner ift zu merken, dafs, wenn die Hautzellen auf
den Blättern lieh mehr dem Runden nähern, fie am Stamme mehr in die
Länge gezogen lind; durch "welche Form, verbunden mit einer gröfseren
Steifigkeit der Wände und einer federen Verbindung, fie fich dem Fafer-
gewebe nähern, welches bekanntlich den gröbsten Theil der Holzmafle der
Bäume ausmacht. Diefes ift befonders in folchen Stengeln der Fall, die
mit keiner Blaltfubftanz bekleidet find, und deren Gewebe daher an der Oberfläche
fefler als im Innern ift. Abfchnilte, B. vom Schafte des Helleborus
niger, Narciflus Pfeudonarciflus, Polypodium aureum, von den Blaltflengeln
der Dattelpalme u. f. w. in der Länge und Queere gemacht, zeigen das
Rindenparenchym von aufsen mit einer dicken Lage feiler und fafllofer
Fafern" bekleidet, welche demnach hier die Oberhaut bilden a). An
manchen Stengeln jedoch, befonders wenn fie von eckigem Umfange, ziehet
fich die Blattfubltanz mehr oder weniger hinab, und diefes bald an den
erhabenen, bald an den vertieften Stellen. Beym Chenopodium album
z. B. haben die vorfpringenden Winkel des Stengels eine Oberhaut mit
Längsreihen von Zellen ohne Einmifchung von Poren, während die Oberhaut
der Vertiefungen oder Furchen eine gleichförmige Ausbreitung der
Zellen und zahlreiche Poren darhietet. Ehen diefer Bau findet fich wieder
am Haupthlüthenfliele von Sonchus anvenlis L., wo die Poren gleichfalls
parthienweife liegen. Bey Gewächfen, deren ganzer Stamm gewifler-
maafsen mit einer Blattfubltanz überzogen ift, z. B. Cactus grandiflorus,
verhalten auch die Zellen der Oberhaut fich wie die der Blätter, und find
überall mit zahlreichen Poren bedeckt. Aus diefem Allem erhellet fonach,
dafs das Vorkommen der Poren auf der Oberhaut des Stammes nach Ver-
fchiedenheit dei Gewächfe abändere. R u d o lp h 1 behauptet gegen
S p r e n g e l, dafs hey Bäumen und Sträuchern weder Stamm noch Aelle,
auch die jungen nofch grünen Zweige einbegriffen, irgend Poren der Oberhaut
befitzen, und führt mehrere ßeyfpiele dafür au. Aber an den jungen
Schöfslingen von Orangenbäumen, etwa anderthalb Zoll unter der Spitze,
werde ich deren eine Menge gewähr; eben fi> an der nehmlichen Stelle
jungei Zweige von Platanus oecidentalis, wofelhfl fie etwas über die Oberfläche
hervorrägen 1>)., Es ift zu bemerken , dafs in beyden Fällen die
Oberhaut lehr dünn iit, und ihre Zellen keinesweges in die Fänge gezogen,
fondern gleichförmig ausgedehnt find, gleich denen in der Epidermis der
Blätter und blauartigen Theile.
Auf die Blätter ift zu beziehen, was oben von der Oberhaut überhaupt
gefogt worden, indem diefe hey ihnen in dem vollkommenften Zultande
änzutreffen ift. Was ferner den Kelch betrifft’, fo nähert er fich meiftens
der Natur der Blätter, zuweilen der der Blumenkrone an; ich gehe daher
fögieich zur Betrachtung der letztem, was ihre Oberhaut betrifft, über,
wobey jedoch zuvörderft nothwendig ift, den inuern Bau der Blumenkrone
im Allgemeinen zu erwägen. Sie heftehet, überhaupt genommen, aus einem
•^SSr®8at' von Zellen, deren Form fich vom Runden wenig entfernet, und
deren Zufammeufelzung die nehmliche wie im übrigen Zellgewebe ift.
Sie bilden insgemein mehrere Lagen, zwifchen denen fich zarte Bündel