dienen, nicht aber der; Centralfubftanz; To wie hey ihrer Verlängerung
bemerkt wird, dafs felbige nur.,von innen nach oben und aufseri, nicht
aber von aufsen nach innen fortfchreite. Man betrachte z, B. Reimende
Saamen von Lnpinus luteus L. . So lange nur erft die Saarrtenbläuer ihre
Häute abgewoffen haben, noch nicht klaffen, die Knospe poch fchlummert,
gehet aus dem’ Würzelchen ein Bündel von Gefäfseix nur 1 in die Cotyle-
donen über. So wie aber die Entwickelung . der Kijospe angehoben und
in diefer wiederum Central- und Peripherialfubftapz fich zu trennen ange-
fasgen haben, legt ein einzelner Gefäfsfaden jenem Bündel fich an,, gehet
zur Knospe und wird breiter in dem Maafse, als diefe fich mehr entwickelt =).
Am Dianthus barbatus L. beobachtete ich die Bildungsart der erbten Blattanfänge
in der Spitze des Stengels 1>).; Die Axe des, letztem ragte, hier
hervor in Gehalt einer Halbkugel,, ganz, aus gleichförmigem, Zellgewebe
beftehend, ohne Unterfchied von Mark und Rinde. An zwey eutgegen-
geretzten Seiten diefer Halbkugel hatten zwey Blätter fich abzufondern
angefangen, von denen das jüngfie nur durch einen blpfsen Einfchni.lt von
dem centrum vegetationis (dafs ich mich eines Ausdrucks von W o l f
bediene) fich unterfchied, das zweyte aber fehon mehr fich abgelöfet hatte:
In beyden bemerkte ich keine Spur von Gefäfsen,, fondern nur. Bläschen;
in Längsreihen liegend. Ein drittes noch, älteres Blatt hingegen, deutlicher
entwickelt und fehon etwas in die Breite ausgedehnt, zeigte ein einziges
Spiralgefäfs, welches jedoch, zum Beweife,'dals es fich von unten herauf
gebildet, nur vom Grunde zur Mitte reichte, - dann aber fich abwärts verlängerte
und die erfte Scheidung von Mark- und Rindenfubfianz begründete.
Es ift alfo in die Augen fallend, dafs das Wachsthum der Pflanzenkörper
i) Tab. HI, Fig, 13. b) Tab. III. Fig, ,i3. i 4. i 5.
in einer dreyfachen Operation heftehe: einer Ernährung der Centralfubftanz
von der Peripherie durch idie Continuität des Zellgewebes; einer Propulßon
aus dem Centrum, und einer Ernährung der Periphérialfubftanz durch ,die
.Gefäfse. Wenn demnach L inn é fagt , i dafs das Mark von der Rinde
ernährt werde, fo erfcheint diefes vollkommen gegründet, fobald man auf
das Wefentliche diefes Gegenfalzes achtet und unter dem Marke nicht
den unteren abgeftorhenen, fondern nur den heraustretenden, lebendigen
und foilfchiefsenden Theil deffelben verflehct, den W o l f dnreh „die
Oberfläche; der markigèn Axe, den Vegetalionspunktbezeichnet.
Durch die Ernährung ifi das Wachsthum bedingt, d. i. die Hervorbringung
einer Form, welche unausgewickelt der belebten ernährenden
Materie fehon beywohnetr Sie wird äufserlich verwirklichet durch fort-
gefetzte Propuliionen a'us dem ’ Mittelpunkte und durch abermalige Trennung
des Hervorgeftofsenen in Central - und, Peripherialfuhftanz, wodurch Organe
gebildet werden, in denen fich wiederum die nehmliche Scheidung wie-
derhohlt. So gelangt eine mehr oder minder zufiimmengefetzte Form zum
Dafeyn. In dem Maafse aber, als fie zu Staude kommt, werden die Verlängerungen
aus dem Centrum fchwächer, die Ernährung, d. i. der Zuflufs
von der Circumferenz, nimmt ab, und eben fo flockt der Zuflufs von rohem
Safte durch die Gefäfse, welche flarrer werden, indem fie fleh immer
mehr entleeren. Die Blüthe alfo kömmt zum Vorfcheiue, d. i. die völlige
Hemmung des Wachsthums durch eine Bildung, in welcher Ernährendes
und Ernährtes nicht blofs äufserlich, fondern auch innerlich nach und
nach getrennt werden.' Urfachen demnach, welche den äufserlichen oder
innerlichen Ernälirungsprocefs fchwächen, führen die Ausbildung der
Blüthë fchneller herhey.. In einem magern fandigen Boden verbleiben die